Der Arbeitsmarkt im Januar 2025
9.800 Arbeitslose – so viele wie seit zehn Jahren nicht
Zitat:„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in einem Januar ist zwar absolut saisonüblich und nun zusätzlich der schwächelnden Konjunktur geschuldet. Die neuen Arbeitslosmeldungen im Januar entsprechen in etwa denen des Vorjahres. Auf das deutlich höhere Niveau der Arbeitslosigkeit kommt nun der weitere saisonübliche Anstieg der Arbeitslosigkeit hinzu und da zeichnet sich derzeit leider keine Trendwende ab“, kommentiert Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt den Arbeitsmarkt zum Januar 2025.
Region | Insgesamt | Veränderung gegenüber Vormonat absolut | Veränderung gegenüber Vormonat in % | Veränderung gegenüber Vorjahresmonat absolut | Veränderung gegenüber Vorjahresmonat in % | Arbeitslosenquote in % | Arbeitslosenquote Veränderung gegenüber Vormonat in %-Punkten | Arbeitslosenquote Veränderung gegenüber Vorjahresmonat in %-Punkten |
AA Schweinfurt | 9.802 | 921 | 10,4 | 1.053 | 12,0 | 3,9 | 0,3 | 0,4 |
GSt Schweinfurt | 4.105 | 424 | 11,5 | 432 | 11,8 | 4,3 | 0,5 | 0,5 |
GSt Bad Kissingen | 2.266 | 157 | 7,4 | 219 | 10,7 | 3,9 | 0,3 | 0,4 |
GSt Bad Neustadt | 1.777 | 144 | 8,8 | 260 | 17,1 | 3,9 | 0,3 | 0,6 |
GSt Haßfurt | 1.654 | 196 | 13,4 | 142 | 9,4 | 3,3 | 0,4 | 0,2 |
Im Januar waren in der Region Main-Rhön insgesamt 9.802 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 920 Personen zum Vormonat und 1.050 zum Vorjahr.
Trotz des deutlichen Zuwachses an arbeitslosen Personen, entspricht dieser der saisonüblichen Entwicklung. In der Vergangenheit waren Veränderungen von Dezember zu Januar in vergleichbarem Umfang (durchschnittlich +965 Personen) zu beobachten.
Trotzdem ist das Niveau der Arbeitslosigkeit vergleichsweise hoch. Ähnliche Arbeitslosenzahlen wurden für einen Januar zuletzt im Jahr 2015 mit 9.874 arbeitslosen Personen ausgewiesen.
Die Arbeitslosenquote stieg zum Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf nun 3,9 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist sogar ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu verzeichnen. Diese Entwicklung zog sich auch durch alle Landkreise, am stärksten ist der Anstieg jedoch im Landkreis Rhön-Grabfeld mit einem Plus von 0,6 Prozentpunkten zum Vorjahr, während der Anstieg in den Haßbergen mit 0,2 Prozentpunkten relativ moderat ausfällt.
Nur wenig neue Stellenmeldungen – der Bedarf an Fachkräften bleibt hoch
Saisonbedingt und auch aufgrund der schwächeren Konjunktur ist der Arbeitskräftebedarf zu Beginn des Jahres zurückgegangen. Den Vermittlungsfachkräften sind im Januar 498 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 72 weniger als vor einem Monat und 120 weniger als vor einem Jahr (minus 19,4%).
Der Stellenbestand ist gegenüber dem Dezember auf 4.990 (Vormonat 5.062) deutlich zurückgegangen. Das sind 724 Stellen weniger als im Vorjahr (minus 12,7 Prozent).
Bestand Berichtsmonat | Bestand Veränderung Vormonat in % | Bestand Veränderung Vorjahresmonat in % | Zugang Berichtsmonat | Zugang Veränderung Vormonat in % | Zugang Veränderung Vorjahresmonat in % | |
AA Schweinfurt | 4.830 | -1,0 | -12,8 | 478 | -26,5 | -21,8 |
GSt. Schweinfurt | 2.176 | -2,2 | -5,4 | 156 | -39,8 | -38,3 |
GSt. Bad Kissingen | 1.087 | -0,4 | -11,7 | 146 | -2,7 | -18,9 |
GSt. Bad Neustadt | 875 | 2,0 | -22,2 | 115 | -9,4 | 35,3 |
GSt. Haßfurt | 692 | -1,8 | -21,5 | 61 | -46,5 | -34,4 |
Zitat:Herr Paul fasst zusammen: „Der Rückgang deutet auf eine nachlassende Dynamik in der Arbeitskräftenachfrage hin, die über saisonale Schwankungen hinausgeht. Allerdings bleibt der Bestand der gemeldeten Stellen weiterhin hoch. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Unternehmen suchen weiterhin Fachkräfte, wenn auch in etwas geringerem Umfang als vor einem Jahr“. Mit Sorge beobachten wir die Tendenzen zur Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Osteuropa. Jede entsprechende Marktveränderung in Produktion oder Logistik tut weh und schwächt den regionalen Arbeitsmarkt.“
Ausbildungsmarkt
Trotz des leichten Rückgangs bei den gemeldeten Ausbildungsstellen, zeichnet sich bereits jetzt wieder ein Bewerbermarkt ab
Im Bereich der Agentur für Arbeit Schweinfurt waren bis Januar insgesamt 1.965 Interessierte als Bewerber und Bewerberinnen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, 261 Personen (15,3 Prozent) mehr als im Januar 2024.
Über die Hälfte der Ausbildungsinteressierten werden sich mit dem Realschulabschluss, 34 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 6 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen bewerben.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 3.385 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (291 Stellen bzw. 7,9 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 58 Bewerber und Bewerberinnen.
Zitat:„Jugendliche haben heutzutage eine große Auswahl an Möglichkeiten zum beruflichen Einstieg, scheinen jedoch oftmals überfordert in der Entscheidungsfindung. Viele lösen den Ausbildungsvertrag dann wieder, wenn der Beruf nicht ihren Erwartungen entspricht. Daher kann ich nur an alle jungen Menschen appellieren, das Beratungsangebot der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zu nutzen. Die Berufsberater und Beraterinnen geben wichtige Impulse in der Orientierung, helfen den für die Person richtigen Ausbildungsberuf zu finden und stellen Kontakte zu suchenden Unternehmen her,“ ergänzt Paul die ersten Daten zum Ausbildungsmarkt.