Wenig Entwicklung am Ausbildungsmarkt

•    Weiterhin sinkendes Stellenangebot
•    Stagnierende Bewerberzahl
•    Passungsprobleme in vielen Berufen

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 80

Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Städtedreieck bleibt weiter sehr verhalten. 

Wie bereits in den Vormonat hat sich auch in diesem Monat bestätigt, dass die Arbeitgebenden der Region weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr anbieten. Im Mai 2024 standen 2.970 Ausbildungsstellen zur Verfügung, im aktuellen Monat sind es lediglich 2.734 Ausbildungsstellen, was ein Rückgang von 7,9 % darstellt. "Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklungen und weltwirtschaftlichen Unsicherheiten machen sich mittlerweile deutlich auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar," bewertet Thorsten Schumacher, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit die aktuelle Entwicklung. „Diese Entwicklung macht uns in Hinblick auf den nach wie vor bestehenden Fachkräftebedarf der Unternehmen große Sorgen. 
Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber bleibt gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Im Mai dieses Jahrs sind es 39 Bewerberinnen und Bewerber weniger als im Mai 2024. Beim Blick auf einzelne Interessenlagen zeigt sich, dass es in vielen Bereichen Passungsprobleme gibt. Bedeutet, dass es in vielen Berufen entweder mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen gibt oder anders herum.“

So sind in den in der Region wichtigen Metallberufen mit 105 weit mehr Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber (42). Im Tiefbau sind es 24 Stellen und fünf Bewerberinnen und Bewerber. Andererseits möchten 53 Bewerberinnen und Bewerber Maler*in/Lackierer*in werden, es wurden jedoch lediglich 24 Ausbildungsstellen in der Region gemeldet.
 

Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Bis Mai 2025 sind im Agenturbezirk insgesamt 2.734 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.767 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 1.411 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.532 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,1 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Ausbildungsbewerbenden um 1,4 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 7,9 Prozent gesunken.

 

Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen

Remscheid
436 Jugendliche aus Remscheid haben sich bis Mai 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Dies sind im Vergleich zum Vorjahresmonat 19 (- 4,2 Prozent) weniger. 250 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 36 (+ 16,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 627 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 341 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 89 Ausbildungsstellen (- 12,4 Prozent) weniger gemeldet worden.

Solingen
744 Jugendliche aus Solingen haben sich bis Mai 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 110 Personen (+ 17,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. 370 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 63 Personen (+ 20,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 619 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 316 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres zehn Ausbildungsstellen (- 1,6 Prozent) weniger gemeldet worden.

Wuppertal
1.587 Jugendliche aus Wuppertal haben sich bis Mai 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 130 Personen (- 7,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. 791 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 61 Personen (+ 8,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.488 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 875 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 137 Ausbildungsstellen (- 8,4 Prozent) weniger gemeldet worden.



Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Agentur für Arbeit

Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für 
einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.

Hilfen während der Ausbildung – Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung (AsA). Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.