Gemeinsame Pressemitteilung

Die Agentur für Arbeit Stade zieht, gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, nach den ersten sechs Monaten des Berufsberatungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Noch gibt es viel Auswahl für die jungen Menschen in der Region.

27.04.2022 | Presseinfo Nr. 23

• 1.389 Bewerber/innen sind noch ohne Ausbildungsstelle

• 1.991 betriebliche Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt

• Anzahl von Bewerber/innen steigt um 7,3 Prozent

• Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen steigt um 2,7 Prozent

Bis März 2022 sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Stade (Landkreis Cuxhaven, Landkreis Rotenburg/Wümme und Landkreis Stade) insgesamt 2.936 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.123 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben.

Zurzeit sind noch 1.389 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.991 Ausbildungsplätze unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber/innen um 7,3 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ebenfalls um 2,7 Prozent gestiegen.

 

Der schnelle Draht für Jugendliche, einen Gesprächstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren, ist unter 0800 4 5555 00 möglich. Direkter telefonischen Kontakt zu Berufsberaterinnen und Berufsberatern ist donnerstags von 14:00 – 17:00 Uhr unter 04141 926 345 möglich. Arbeitgeber, die noch Fragen zur Einstellung Jugendlicher und/oder finanzieller Unterstützung haben, wählen den Arbeitgeberservice unter der 0800 4 5555 20.

Statement Agentur für Arbeit

„Das duale Ausbildungssystem leidet seit Jahren unter der Konkurrenz akademischer Bildungswege und den sinkenden Zahlen bei den Schulabsolventen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie nimmt der Ausbildungsmarkt wieder Fahrt auf. Dabei haben die Betriebe zunehmend Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen. Gleichzeitig gibt es noch eine zu große Zahl von Bewerbern und Bewerberinnen, denen der Übergang von der Schule in die Ausbildung nicht sofort gelingt. Hier darf keiner verloren gehen, jeder wird gebraucht, um künftig den Fachkräftenachwuchs sicher zu stellen,“ bilanziert Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, zur Mitte des Berichtsjahres der Berufsberatung.

„Für alle Abgangsschülerinnen und -schüler 2022 hat der Countdown bereits begonnen. Es wird höchste Zeit, sich um die Zukunft zu kümmern und zu entscheiden, wie es nach der Schule weitergehen soll. Die Chancen, zu Hause in der Region ein passendes Angebot zu finden, sind gut. Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler, die dieses Jahr die Schule verlassen werden, ermutigen diese Chancen auf dem heimischen Ausbildungsmarkt zu nutzen. Wenn Sie noch unsicher sind, welcher Beruf zu Ihnen passt, stehen Ihnen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater als Experten zur Verfügung. Die Beratungsfachkräfte helfen nicht nur bei Fragen rund um Ausbildung und Studium, sondern auch wenn es um einen weiteren Schulbesuch, Überbrückungsmöglichkeiten oder Auslandsaufenthalte geht.

Den Unternehmen rate ich, den Jugendlichen wieder vermehrt Praktika anzubieten und die Auszubildenden rechtzeitig an den Betrieb zu binden. Jugendliche haben heute die große Auswahl an Lehrstellen und sagen nicht selten bei mehreren Unternehmen zu. Da heißt es, mit guten Ausbildungsangeboten punkten. Denn gerade die guten Bewerberinnen und Bewerber schauen sehr genau auf die Rahmenbedingungen. Neben Ausbildungsvergütung, Arbeitszeiten oder auch Übernahmemöglichkeiten, spielen Wertschätzung und Betriebsklima eine wichtige Rolle.“

Statement HWK

Das Handwerk bietet wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich attraktive berufliche Perspektiven für jede und jeden: Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende, Lebensqualität mit und ohne Handicap, Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen rund um gutes Hören, Sehen und Gehen - in allen Zukunftsfeldern bietet das Handwerk mit anspruchsvollen und zukunftssicheren Berufen Sinn und Erfüllung. Deshalb rufen wir alle Jugendlichen auf, sich über die Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk zu informieren. Ein "Berufe-Checker" auf www.handwerk.de  zeigt, welcher Ausbildungsberuf im Handwerk am besten zu den eigenen Fähigkeiten und Vorlieben passt.  Bei der Berufswahl und der Vermittlung in Ausbildungsbetriebe helfen digitale Informationsangebote und die Beratung der Handwerkskammer vor Ort. Jetzt ist die Zeit, sich einen Praktikumsplatz oder die passende Ausbildungsstelle zu suchen!

Dabei hilft auch unser Lehrstellenradar unter www.hwk-bls.de/lehrstellenradar..

Alle Betriebe möchten wir motivieren, ihren Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung im eigenen Betrieb zu gewinnen, denn das ist der sichere Weg zu qualifizierten und engagierten Fachkräften. Über unseren Lehrstellenradar haben Betriebe die Möglichkeit, freie Lehrstellen und Praktikumsplätze bekanntzumachen. Gemeinsam wollen wir alles daransetzen, möglichst viele junge Menschen für das Handwerk zu gewinnen, um auch künftig über ausreichend Fachkräfte zu verfügen, die die Zukunft unseres Landes mitgestalten.

Statement IHK

Viele offene Ausbildungsplätze in der IHK-Lehrstellenbörse

„Die Vorbereitungen für das neue Ausbildungsjahr laufen in den IHK-Unternehmen an. Derzeit sind noch 638 offene Ausbildungsstellen in der IHK Lehrstellenbörse gemeldet. Ein Anstieg zum Vorjahr in Höhe von über 70%. Die Unternehmen suchen dringend junge Menschen, die sich für die duale Ausbildung interessieren. Die derzeitige Situation bleibt jedoch eine Herausforderung für die Ausbildungsunternehmen. IHKN-Umfragen bei den Ausbildungsunternehmen bestätigen jedoch, dass die Ausbildungsbereitschaft weiterhin hoch ist und im Vergleich zum Vorjahr die Kapazitäten an Ausbildungsplätzen sogar erhöht werden“ erläutert Dirk Immken, Leiter der Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum.

„Die Bereitschaft auszubilden ist ein wichtiger Baustein, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken und unsere Region wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Wir unterstützen unsere Unternehmen dabei, die jungen Menschen zu erreichen. Junge Menschen möchten von ihren zukünftigen Arbeitgebern überzeugt werden. Die Möglichkeit von Kurzzeit-Praktika bietet dafür eine ideale Grundlage. Ebenso stellen wir in unseren Instagram-Live-Talks interessante Ausbildungsunternehmen vor und erreichen mit unserer Ausbildungskampagne „MoinFuture“ die Zielgruppe über ihre Social-Media-Aktivitäten. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer haben wir die Zusammenarbeit der beruflichen Orientierung an den Schulen intensiviert. Die Jugendlichen brauchen die Möglichkeiten sich zu orientieren und somit Karrierechancen und geeignete Berufswege für sich zu finden.“