Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Oktober

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 72

Der Oktober brachte dem Arbeitsmarkt in Vorpommern-Rügen noch einmal eine leichte Entspannung. 9.417 Männer und Frauen sind in der Region aktuell ohne Job. Das sind 110 Personen weniger als noch im September. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 8,4 Prozent.
Auch der Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt eine positive Entwicklung. Im Oktober 2024 waren noch 9.472 Arbeitslose gemeldet. Heute sind es 55 Personen weniger.

„Es sind keine großen Rückgänge, die wir hier beobachten“, so Thorsten Nappe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. „Allerdings kann es durchaus passieren, dass die Zahl der Arbeitslosen bereits zum Herbstbeginn ansteigt. Daher bin ich froh, dass uns der diesjährige Oktober noch einmal diesen leichten Entspannungseffekt beschert.“

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen zeigte sich aber nicht in allen Regionen des Agenturbezirkes gleichermaßen.

Am stärksten sank die Beschäftigungslosigkeit in der Hansestadt Stralsund. Hier sind derzeit 3.385 Männer und Frauen ohne Job. Das sind 127 weniger als im Vormonat. Allerdings ist die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet mit 11,8 Prozent mit Abstand die höchste unter allen Regionen des Agenturbezirkes.

Auch die Geschäftsstelle Grimmen verzeichnete sinkende Arbeitslosenzahlen. 1.460 Personen sind hier arbeitslos gemeldet. Das sind 23 weniger als im September. Das ist kein starker Rückgang aber immerhin einer, der die Arbeitslosenquote in Grimmen noch einmal um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 9,0 Prozent sinken ließ.

Ganz anders sieht es in den beiden Tourismusregionen des Agenturbezirkes aus. Sowohl auf der Insel Rügen als auch in der Agenturgeschäftsstelle Ribnitz-Damgarten mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sind bereits die Auswirkungen des Saisonendes zu spüren. „Auch hier reden wir noch nicht über dramatische Anstiege der Beschäftigungslosigkeit, aber gerade im Vergleich zu den anderen Regionen des Agenturbezirkes wird deutlich: Die diesjährige Tourismussaison geht definitiv ihrem Ende zu“, so Thorsten Nappe.

Auf der Insel Rügen sind aktuell 2.235 Männer und Frauen ohne Job. Das sind 21 Personen mehr als noch im September. Dieser kleine Anstieg reichte nicht aus, um auch die Arbeitslosenquote ansteigen zu lassen. Sie verharrt mit 6,8 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Das ist im Übrigen immer noch der niedrigste Wert unter allen Regionen des Agenturbezirkes.

In Ribnitz-Damgarten stieg die Beschäftigungslosigkeit um 38 Personen. Damit sind rund um die Bernsteinstadt aktuell 1.877 Menschen ohne Job gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg von 7,2 Prozent im Vormonat auf jetzt 7,3 Prozent.

„Wir haben immer noch Touristen in unserer Region, und diese Besucherzahlen sorgen auch immer noch für eine relativ stabile Beschäftigung in unseren dominierenden Wirtschaftsbereichen: dem Hotel- und Gastronomiegewerbe und dem Handel. Gerade die späten Herbstferien in diesem Jahr hatten auf diese Beschäftigungssituation noch einmal einen positiven Einfluss“, so der Agenturchef. „Aber das Herbstgeschäft des Tourismusgewerbes ist natürlich nicht mit dem des Sommers zu vergleichen. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass wir bereits jetzt die ersten Entlassungen aus diesem Bereich zu verzeichnen hatten. Dagegen beobachten wir in den anderen Gewerken, wie dem produzierenden Bereich, der Logistik oder den unternehmensnahen Dienstleistungen, durchaus noch rückläufige Arbeitslosenzahlen.“

Das wird nicht so bleiben. Arbeitsmarktexperten rechnen üblicherweise ab dem November mit einem deutlichen Zuwachs bei der Beschäftigungslosigkeit. Die erreicht im Januar oder Februar dann ihren Höhepunkt. Doch der jährlich wiederkehrende Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten muss nicht sein. „Zumindest könnte er abgemildert werden“, so Thorsten Nappe. „Denn die Arbeitsagentur bietet den Unternehmen durchaus Alternativen zu den Entlassungen zum Saisonende.“ Die Qualifizierung der Beschäftigten in den Unternehmen ist eine solche Möglichkeit. Dafür können Betriebe gerne Kontakt mit ihren persönlichen Ansprechpartnern beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur aufnehmen.