Nordthüringer Arbeitsmarkt im Januar

Leicht steigende Arbeitslosigkeit zum Vorjahr +++ Beschäftigung von Ausländern um demografischen Herausforderungen am Arbeitsmarkt zu begegnen

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 7

Nordhausen. „Es ist saisontypisch, dass die Arbeitslosigkeit im Januar steigt. Das ist auch in Nordthüringen zu beobachten. Die Arbeitslosigkeit liegt in drei Landkreisen über dem Vorjahreswert. Im Kyffhäuserkreis blieb sie unter dem Vorjahr,“ hob Karsten Froböse, Leiter der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, zum Pressegespräch bei der Heldele GmbH hervor. Im Januar dieses Jahres waren 1,9 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet als vor zwölf Monaten. Der Anstieg zum Vorjahr wurde aber in den letzten Monaten deutlich geringer. Im Januar 2023 überstieg die Arbeitslosigkeit den Vorjahreswert noch um 15 Prozent. Vergleichbar entwickele sich die Arbeitslosigkeit unter den Ausländern. Der Anstieg zum Vorjahr nähere sich im Januar 2024 mit 2,4 Prozent dem der deutschen Arbeitslosen mit 1,8 Prozent an.

Der Chef der Arbeitsagentur wies aber auch auf einen anderen Punkt hin: „Im ersten Halbjahr 2023 war die Beschäftigung in Nordthüringen etwas niedriger als im ersten Halbjahr 2023. Im Juli gab es ein kleines positives Signal. Wir hatten ein leichtes Plus von 0,2 Prozent zum Juli 2022 bei der Beschäftigung.“

„Ein Blick auf die Verteilung der Altersgruppen bei den Beschäftigten ist ein Blick in unsere Zukunft“, so Froböse. „Die Demografie arbeitet langsam aber unerbittlich gegen uns.“ Seit Jahren wächst der Anteil der Beschäftigten über 55 Jahren kontinuierlich. Die jüngeren Beschäftigten können das aktuell nicht ausgleichen. Auf 100 Beschäftigte über 55 Jahre kommen 33 unter 25-Jährige. Und die Zahl der Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren nimmt ab. Die ersten Effekte dieser Entwicklung sehen wir im Arbeitskräftemangel.

Erwerbstätige Migranten können dazu beitragen, diese Lücken zu verringern. Der aktuelle Anteil ausländischer Beschäftigter liegt mit 7,4 Prozent in Nordthüringen. Das ist unter dem Durchschnitt Thüringens. Die Beschäftigungszahlen ukrainischer Staatsbürger steigen zwar kontinuierlich in allen vier Nordthüringer Landkreisen. „Wir haben hier aber auch noch eine große Aufgabe vor uns. Ein Weg ist der Job-Tag.  Arbeitslose Menschen, gleich welcher Nationalität, und Betriebe werden hier in Präsenz zusammengebracht.“ Der nächste Job-Tag findet am 21. Februar zwischen 8:00 Uhr und 12 Uhr im Jobcenter Landkreis Nordhausen, Uferstraße 2 statt.

Die Firma Heldele GmbH bildet junge Menschen in Elektronikberufen aus. Unter anderem über den „Tag in der Praxis“ bietet auch sie die Möglichkeit, sich persönlich Einblick in den Betrieb und das Berufsfeld zu verschaffen. Die berufsspezifische Arbeitslosenquote für Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe lag 2023 in Thüringen bei 2,9 % - Mit einem Abschluss in der Branche besteht kaum Risiko arbeitslos zu werden.

Arbeitsmarkt in Nordthüringen

Die Arbeitslosigkeit stieg im Januar 2024 saisonbedingt um 7,9 Prozent auf 13.697 Personen und liegt damit um 1,9 Prozent höher als im Januar vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote betrug 7,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren weniger Frauen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Frauen konnte auf 6,9 Prozent gesenkt. werden. Die Arbeitslosigkeit von Männern stieg verglichen mit Januar 2023. Deren Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent.

Den stärksten Anstieg der Arbeitslosen zum Vorjahresmonat verzeichnete der Landkreis Nordhausen mit 3,7 Prozent. Im Kyffhäuserkreis sank die Arbeitslosigkeit um 0,6 Prozent zum Januar 2023. Die höchste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk weist der Kyffhäuserkreis mit 9,4 Prozent auf, die niedrigste das Eichsfeld mit 4,7 Prozent.

Im Januar wurden 308 neue Stellen an die Arbeitsagentur gemeldet, mehr als ein Drittel davon im Unstrut-Hainich-Kreis. Insgesamt waren 2.588 zu besetzende Stellen registriert, die meisten davon im Eichsfeld.

Landkreis Nordhausen

3.747 Männer und Frauen waren im Januar 2024 im Landkreis Nordhausen arbeitslos gemeldet, 257 Personen mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent an. Die Arbeitslosenquote betrug 9,1 Prozent, 0,3 Prozentpunkten mehr als im Vorjahresmonat.

Im Januar waren insgesamt 516 Stellen im Landkreis zu besetzen.

Landkreis Eichsfeld

2.635 Männer und Frauen waren im Januar 2024 im Eichsfeld arbeitslos gemeldet, 254 Personen mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent, 0,1 Prozentpunkt über dem Vorjahresmonat.

Im Januar waren insgesamt 1.095 Stellen im Landkreis zu besetzen.

Unstrut-Hainich-Kreis

3.938 Männer und Frauen waren im Januar 2024 im Unstrut-Hainich-Kreis arbeitslos gemeldet, 284 Personen mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent an. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent, 0,2 Prozentpunkten höher als im Vorjahresmonat.

Im Januar waren insgesamt 575 Stellen im Landkreis zu besetzen.

Kyffhäuserkreis

3.377 Männer und Frauen waren im Januar 2024 im Kyffhäuserkreis arbeitslos gemeldet, 212 Personen mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosigkeit sank zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug 9,4 Prozent und blieb damit konstant auf Vorjahresniveau.

Im Januar waren insgesamt 402 Stellen im Landkreis zu besetzen.