
Abbildung: Arbeitslosigkeit - Veränderung zum Vorjahresmonat und Arbeitslosenquoten im April 2025, Stand April 2025, Darstellung: Agentur für Arbeit Thüringen Nord (Quelle: Statistikservice Ost der Bundesagentur für Arbeit)
Nordhausen. Auch für den Monat April liegt die Arbeitslosigkeit in Nordthüringen unter dem Wert vom Vorjahr. Die Arbeitslosenquote konnte auf 6,8 Prozent gesenkt werden. In den einzelnen Kreisen zeigt sich aber eine recht unterschiedliche Entwicklung: In Nordhausen und im Kyffhäuserkreis waren weniger Menschen arbeitslos als im April 2024. „Hier ist es den Jobcentern gelungen, die Arbeitslosigkeit vor allem bei den Ausländern deutlich zu senken“, ordnet Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, beim Pressegespräch in der Südharzer Landhandelsgesellschaft mbH ein. Im Unstrut-Hainich-Kreis und im Eichsfeld liegt die Zahl der Betroffenen über dem Vorjahreswert. Hier zeigen sich die Folgen der schlechten Konjunktur im April besonders deutlich „In der wirtschaftlich angespannten Lage haben vor allem Personen mit wenig Berufserfahrung oder geringer Qualifikation ein hohes Risiko arbeitslos zu werden. Knapp 40 Prozent aller Arbeitslosen haben keinen Berufsabschluss. Im Unstrut-Hainich-Kreis betrifft das sogar fast 43 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten“, stellt der Agenturleiter hervor und plädiert für die betriebliche Berufsausbildung. Welche Wege auch für Erwachsene zum Berufsabschluss führen, dazu informiert die Berufsberatung der Arbeitsagentur. Termine zur individuellen Beratung können über web.arbeitsagentur.de - Terminvereinbarung online gebucht werden.
Arbeitsmarkt Nordthüringen
Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Nord im April 2025 weiter gesunken. 12.622 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 320 Personen weniger (-3 Prozent) als im März und 84 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7 Prozent.
Der stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr war im Landkreis Nordhausen. Dort konnte die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent gesenkt werden. Auch im Kyffhäuserkreis lag die Arbeitslosigkeit im März 3,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Im Unstrut-Hainich-Kreis ist sie um 3,3 Prozent gestiegen. Das Eichsfeld verzeichnet einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr um 2,9 Prozent. Der Landkreis bleibt dennoch der mit der niedrigsten Arbeitslosenquote im Agenturbezirk. Im April 2025 betrug sie 4,3 Prozent.
Von den insgesamt 12.622 arbeitslos Gemeldeten hatten im April 5.047 Frauen und Männer keinen Berufsabschluss (40,0 Prozent).
Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag im April bei 23,4 Prozent. Damit ist sie 9,5 Prozentpunkte niedriger als im letzten Jahr.
Auch bei den Frauen konnte die Arbeitslosenquote zum Vorjahresmonat gesenkt werden. Im April lag sie bei 6,2 Prozent, 0,2 Prozentpunkte niedriger als 2024. Mit 7,4 Prozent ist die Arbeitslosenquote für Männer im April 2025 konstant auf Vorjahresniveau.
Ende Juni 2024 hatten 140.371 Beschäftigte ihren Wohnort in Nordthüringen. Mehr als 70 Prozent von ihnen arbeiten auch in der Region. Die übrigen gehen außerhalb des Bezirks ihrem Job nach:
40.048 Beschäftigte leben in Nordthüringen aber pendeln für ihre Arbeit an einen anderen Ort. Dies entspricht der Situation von vor zehn Jahren (- 0,2 Prozent). Neben Beschäftigten in der Fertigungstechnik pendeln die Nordthüringer vor allem für Jobs in Verkehr und Logistik sowie in Gesundheitsberufen aus.
Verändert hat sich die Situation bei den Einpendlern. Nordthüringen verzeichnete im Juni 2024 zehn Prozent mehr Einpendler als noch zehn Jahre zuvor. Mehr als 17.670 Frauen und Männer pendeln für ihre Arbeit in den Bezirk. Vor allem Beschäftigte in der Fertigungstechnik, im Bau und im Handel pendeln nach Nordthüringen. Das Pendlersaldo wurde in den zehn Jahren kleiner, bleibt unterm Strich jedoch weiterhin negativ.
Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Eichsfeld im April 2025 gesunken. 2.428 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 95 Personen weniger (-4 Prozent) als im März, aber 69 Personen bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,3 Prozent und lag mit 0,2 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent
Von den insgesamt 2.428 arbeitslos Gemeldeten hatten im April 839 Frauen und
Männer keinen Berufsabschluss (34,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag im April bei 16,6 Prozent. Damit ist sie 4,1 Prozentpunkte niedriger als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote der Frauen ist zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkt auf 3,9 Prozent gestiegen. Mit 4,6 Prozent ist auch die Arbeitslosenquote für Männer im April 2025 0,1 Prozentpunkt über dem Vorjahreswert.
Ende Juni 2024 hatten 43.561 Beschäftigte ihren Wohnort im Eichsfeld. Knapp 62 Prozent von ihnen arbeiten auch im Landkreis. Die übrigen gehen außerhalb des Bezirks ihrem Job nach: 16.721 Beschäftigte leben im Eichsfeld aber pendeln für ihre Arbeit in einen anderen Landkreis. Das sind 3,2 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Neben Beschäftigten in den Gesundheitsberufen pendeln die Eichsfelder vor allem für Jobs in der Fertigungstechnik und im Handel aus. Die meisten Auspendler arbeiten in Göttingen, im Unstrut-Hainich-Kreis und im Werra-Meißner-Kreis.
Leicht verändert hat sich auch die Situation bei den Einpendlern. Das Eichsfeld verzeichnete im Juni letzten Jahres 0,3 Prozent mehr Einpendler als noch zehn Jahre zuvor. 8.770 Frauen und Männer pendeln für ihre Arbeit in den Landkreis. Vor allem Beschäftigte in der Fertigungstechnik, in den Verkehrs- und Logistikberufen und im Handel pendeln ins Eichsfeld. Sie kommen insbesondere aus dem Unstrut-Hainich-Kreis, Nordhausen und Göttingen.
Landkreis Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit ist Nordhausen im April 2025 gesunken. 3.408 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 169 Personen weniger (-5 Prozent) als im März und 175 Personen bzw. 5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,7 Prozent.
Von den insgesamt 3.408 arbeitslos Gemeldeten hatten im April 1.459 Frauen und
Männer keinen Berufsabschluss (42,8 Prozent).
Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag im April bei 28,0 Prozent. Damit ist sie 15,2 Prozentpunkte niedriger als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote der Frauen ist zum Vorjahresmonat um 0,7 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent gesunken. Mit 8,7 Prozent liegt auch die Arbeitslosenquote für Männer im April 2025 unter dem Vorjahreswert (- 0,3 Prozentpunkte).
Ende Juni 2024 hatten 31.381 Beschäftigte ihren Wohnort im Landkreis Nordhausen. Knapp 72 Prozent von ihnen arbeiten auch im Landkreis. Die übrigen gehen in anderen Kreisen ihrem Job nach: 8.957 Beschäftigte leben in Nordhausen aber pendeln für ihre Arbeit in einen anderen Landkreis. Das sind 5,7 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Neben Beschäftigten in den Verkehrs- und Logistikberufen pendeln die Nordhäuser vor allem für Jobs in der Fertigung und Fertigungstechnik aus. Die meisten Auspendler arbeiten in Göttingen, im Eichsfeld und im Kyffhäuserkreis.
Auch die Zahl der Einpendler ist seit Juni 2014 zurückgegangen. Der Landkreis Nordhausen verzeichnete im Juni letzten Jahres 3,7 Prozent weniger Einpendler als noch zehn Jahre zuvor. 6.691 Frauen und Männer pendeln für ihre Arbeit in den Landkreis. Vor allem Beschäftigte in der Fertigungstechnik, in den Gesundheitsberufen und in der Unternehmensführung und -organisation pendeln nach Nordhausen. Sie kommen insbesondere aus dem Kyffhäuserkreis, dem Mansfeld-Südharz und aus dem Eichsfeld.
Unstrut-Hainich-Kreis
Die Arbeitslosigkeit ist Unstrut-Hainich-Kreis im April 2025 gestiegen. 3.756 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 6 Personen mehr (0,2 Prozent) als im März und 119 Personen bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie ebenfalls bei 7,5 Prozent.
Von den insgesamt 3.756 arbeitslos Gemeldeten hatten im April 1.611 Frauen und
Männer keinen Berufsabschluss (42,9 Prozent).
Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag im April bei 24,6 Prozent. Damit ist sie 7,9 Prozentpunkte niedriger als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote der Frauen ist zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkt auf 6,8 Prozent gestiegen. Mit 8,2 Prozent liegt auch die Arbeitslosenquote für Männer im April 2025 über dem Vorjahreswert (+ 0,1 Prozentpunkt).
Ende Juni 2024 hatten 38.207 Beschäftigte ihren Wohnort im Unstrut-Hainich-Kreis. Knapp 66 Prozent von ihnen arbeiten auch im Landkreis. Die übrigen gehen in anderen Kreisen ihrem Job nach: 13.133 Beschäftigte leben im Unstrut-Hainich-Kreis aber pendeln für ihre Arbeit in einen anderen Landkreis. Das entspricht etwa dem Wert von Juni 2014 (- 0,2 Prozent). Neben Beschäftigten in den Fertigungstechnischen Berufen pendeln die Beschäftigten vor allem für Jobs in den Verkehrs- und Logistikberufen und in der Unternehmensführung und -organisation aus. Die meisten Auspendler arbeiten in Erfurt, im Eichsfeld und im Wartburgkreis.
Die Zahl der Einpendler ist seit Juni 2014 gestiegen. Der Unstrut-Hainich-Kreis verzeichnete im Juni letzten Jahres 3,1 Prozent mehr Einpendler als noch zehn Jahre zuvor. 9.209 Frauen und Männer pendeln für ihre Arbeit in den Landkreis. Vor allem Beschäftigte in den Gesundheitsberufen, in den Bau- und Ausbauberufen und in den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen pendeln in den Unstrut-Hainich-Kreis. Sie kommen insbesondere aus dem Eichsfeld, Gotha und aus dem Kyffhäuserkreis.
Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit ist Unstrut-Hainich-Kreis im April 2025 gesunken. 3.030 Men-schen waren arbeitslos gemeldet, 62 Personen weniger (- 1,0 Prozent) als im März und 97 Personen bzw. 3,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,7 Prozent.
Von den insgesamt 3.030 arbeitslos Gemeldeten hatten im April 1.138 Frauen und
Männer keinen Berufsabschluss (37,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag im April bei 25,6 Prozent. Damit ist sie 11,1 Prozentpunkte niedriger als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote der Frauen ist zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent gesunken. Mit 8,9 Prozent liegt auch die Arbeitslosenquote für Männer im April 2025 unter dem Vorjahreswert (- 0,3 Prozentpunkte).
Ende Juni 2024 hatten 27.222 Beschäftigte ihren Wohnort im Kyffhäuserkreis. 53 Prozent von ihnen arbeiten auch im Landkreis. Die übrigen gehen in anderen Kreisen ihrem Job nach: 12.806 Beschäftigte leben im Kyffhäuserkreis aber pendeln für ihre Arbeit in einen anderen Landkreis. Das sind 1,6 Prozent mehr Auspendler als im Juni 2014. Neben Beschäftigten im Handel pendeln die Beschäftigten vor allem für Jobs in den Fertigungstechnischen Berufen und in den Gesundheitsberufen aus. Die meisten Auspendler arbeiten in Sömmerda, in Erfurt und in Nordhausen.
Die Zahl der Einpendler ist seit Juni 2014 gestiegen. Der Kyffhäuserkreis verzeichnete im Juni letzten Jahres sechs Prozent mehr Einpendler als noch zehn Jahre zuvor. 4.572 Frauen und Männer pendeln für ihre Arbeit in den Landkreis. Vor allem Beschäftigte im Handel, in den Fertigungstechnischen Berufen und in den Gesundheitsberufen pendeln in den Kyffhäuserkreis. Sie kommen insbesondere aus Nordhausen, dem Mansfeld-Südharz und aus Sömmerda.