Nordthüringer Arbeitsmarkt im Juni 2025

+++ Arbeitslosenquote auf Vorjahresniveau +++ Beschäftigung von Ausländern steigt +++ auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kommen 65 Bewerber/-innen +++

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 46

Bad Langensalza. Die Arbeitslosigkeit in Nordthüringen lag mit 6,7 Prozent auf Vorjahresniveau. In den Landkreisen Nordhausen, Eichsfeld und im Kyffhäuserkreis waren weniger Frauen und Männer im Juni arbeitslos als im Juni letzten Jahres. Im Unstrut-Hainich-Kreis sank die Arbeitslosigkeit zwar saisonbedingt, blieb aber über dem Wert aus Juni 2024. „Der Nordthüringer Arbeitsmarkt bietet trotz der konjunktureller Herausforderungen Chancen für Beschäftigung. Im Juni diesen Jahres gelang es mehr Arbeitslosen, eine Arbeit aufzunehmen als noch vor einem Jahr “, ordnet Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, im Pressegespräch bei der Polizeistation Bad Langensalza ein. „Wichtig ist dabei, dass die Qualifikation und Erfahrung zur Nachfrage der Arbeitgeber passen. Gesucht werden Fachkräfte“, so der Leiter der Arbeitsagentur. Deshalb seien Aus- und Weiterbildung notwendig, um gute berufliche Perspektiven in Nordthüringen zu schaffen. Die Agentur für Arbeit Thüringen Nord bietet dafür Unterstützung bei der beruflichen Orientierung an. Alle Kontaktinformationen zur Vereinbarung eines persönlichen oder digitalen Beratungstermins sind unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-nord veröffentlicht. 

Arbeitslosenquote auf Vorjahresniveau

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Nord im Juni 2025 gesunken. 12.291 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 254 Personen weniger (-2 Prozent) als im Mai und 56 Personen weniger (- 0,5 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bewegte sich mit 6,7 Prozent auf Vorjahresniveau. 

Im vergangenen Monat meldeten sich 677 Personen aus Erwerbstätigkeit, 34 mehr als im Juni 2024 (+ 5,3 Prozent). 733 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit für eine Erwerbstätigkeit, 66 mehr als letztes Jahr im Juni (+ 9,9 Prozent).

Aktuell sind der Arbeitsagentur 2.676 Arbeitsstellen gemeldet. Das entspricht dem Vorjahresniveau (+ 14 Stellen bzw. + 0,5 Prozent). Die meisten freien Stellen gibt es in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung. In 86 Prozent aller Stellenangebote werden Fachkräfte und Experten gesucht. 

Beschäftigung von Ausländern steigt 

Infolge der Pandemie und der schwächelnden Konjunktur ging die Beschäftigung in den letzten Jahren zurück. Ende Dezember vergangenen Jahres waren 117.373 Personen in Nordthüringen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 2.203 weniger (- 1,8 Prozent) Frauen und Männer als im Dezember 2023. Am ungünstigsten war die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (– 1.104 oder – 4,0 Prozent). 

Auch im Gesundheitswesen waren Ende 2024 weniger Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch ein Jahr davor. Dabei gibt es hier auch gegenwärtig Bedarfe: Im Juni waren 269 Stellen in medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen bei der Arbeitsagentur gemeldet, 13 mehr als ein Jahr zuvor (+ 5,1 Prozent). 

Neben konjunkturellen Einflüssen ist die Beschäftigungsentwicklung zunehmend von demografischen Herausforderungen geprägt: 27 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten treten in den nächsten zehn Jahren ihren Ruhestand an. Nur neun Prozent der Beschäftigten sind jünger als 25 Jahre. Der Blick auf die Bevölkerungsdaten verschärft die Nachwuchssorgen: 44 Prozent der Nordthüringer sind 55 Jahre oder älter, nur 22 Prozent sind noch jünger als 25 Jahre. Die größten demografischen Herausforderungen im Agenturbezirk erwartet der Kyffhäuserkreis: 47 Prozent der Bevölkerung haben ein Alter von mindestens 55 Jahren erreicht, nur 21 Prozent sind noch jünger als 25 Jahre (statistik.arbeitsagentur.de - Interaktive-Statistiken - Demografischer Wandel)

Ohne die Erwerbsbeteiligung von Menschen aus dem Ausland wäre das Beschäftigungsniveau in Nordthüringen deutlich niedriger: 8,1 Prozent aller Beschäftigten in der Region haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, 329 Personen mehr (+ 3,6 Prozent) als im Dezember 2023. Die Hälfte von ihnen kommen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz. Gestiegen ist vor allem aber die Zahl der Beschäftigten mit Drittstaatenangehörigkeit (+ 20,1 Prozent). Allein aus dem Westbalkan stammen fast 600 in Nordthüringen Beschäftigte.

Auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kommen 65 Bewerber/-innen

Im Juni waren von 1.663 gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen noch 891 nicht besetzt. Die meisten freien Ausbildungsplätze bietet der Handel. Gute Einstiegsmöglichkeiten haben auch junge Menschen, die den Beruf der/des Zerspanungsmechanikers/-in (37 unbesetzte Berufsausbildungsstellen) oder der/des Mechatronikers/-in (47 unbesetzte Berufsaus-bildungsstellen, inkl. KfZ-Mechatroniker/-in) erlernen möchten. Zu den TOP 10 der noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen gehören zudem der/die Konstruktionsmechaniker/-in (25), der/die Metallbauer/-in – Konstruktionstechnik (22) und die Fachkraft Metalltechnik-Konstruktionstechnik (20).

Gemeinsam mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), den Ausländerbehörden, den Stellen für Anerkennungsverfahren, sowie lokalen Netzwerkpartnern unterstützt die Agentur für Arbeit Thüringen Nord die Fachkräfterekrutierung der regionalen Arbeitgeber. Interessierte Unternehmen wenden sich an ihre Ansprechperson im Arbeitgeber-Service. Alle Kontaktwege sind unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-nord - Unternehmen veröffentlicht.

Informationen für Arbeitgeber zur Rekrutierung und Integration internationaler Fachkräfte oder Auszubildender stehen unter www.make-it-in-germany.com zur Verfügung.

Die Bundesagentur für Arbeit muss bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Drittstaaten in den meisten Fällen einer Zulassung am Arbeitsmarkt zustimmen. Informationen dazu und zur Vorabzustimmung (beschleunigt das Verfahren) finden Arbeitgeber unter www.arbeitsagentur.de - Unternehmen - Arbeits- und Fachkraefte aus dem Ausland finden

Landkreis Eichsfeld

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Eichsfeld im Juni 2025 gesunken. 2.320 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 70 Personen weniger (-3 Prozent) als im Mai und 128 Personen bzw. 5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,3 Prozent. 

Im Juni wurden der Arbeitsagentur 57 neue Stellen gemeldet, 30 weniger (- 34,5 Prozent) als im Vorjahresmonat. Insgesamt galt es 864 freie Stellen zu vermitteln. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe sowie im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz. 

Ende Dezember 2024 waren 35.333 Frauen und Männer im Eichsfeld sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigung ist zwar zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent gesunken. Ohne die Erwerbsbeteiligung von Menschen aus dem Ausland wäre diese Entwicklung jedoch stärker ausgefallen: 10,1 Prozent aller Beschäftigten im Eichsfeld haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, 120 Personen mehr (+ 3,5 Prozent) als im Dezember 2023. Die Zahl der deutschen Beschäftigten ist zum Vorjahr um 801 Personen gesunken (- 2,5 Prozent). Die meisten ausländischen Beschäftigten kommen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz (64,2 Prozent). Gestiegen ist vor allem aber die Zahl der Beschäftigten mit Drittstaatenangehörigkeit (+ 18,5 Prozent). Allein aus dem Westbalkan stammen 140 im Eichsfeld Beschäftigte.

Kyffhäuserkreis

Die Arbeitslosigkeit ist Kyffhäuserkreis im Juni 2025 gesunken. 2.919 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 84 Personen weniger (-3 Prozent) als im Mai und 29 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie ebenfalls bei 8,1 Prozent.

Im Juni wurden der Agentur für Arbeit 83 neue Stellen gemeldet, 37 mehr (+ 80,4 Prozent) als im Vorjahresmonat. Insgesamt gilt es 751 freie Stellen zu vermitteln. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, und im Verarbeitenden Gewerbe. 

Ende Dezember 2024 waren 18.953 Frauen und Männer im Kyffhäuserkreis sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigung ist zwar zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent gesunken. Bisher gibt es vergleichsweise wenig Beschäftigte mit ausländischen Wurzeln: 5,9 Prozent aller Beschäftigten im Kyffhäuserkreis haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Ohne sie wäre die Entwicklung jedoch deutlich stärker ausgefallen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren im Dezemeber letzten Jahres 327 Frauen und Männer mehr (+ 41,8 Prozent) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Zahl der deutschen Beschäftigten ist zum Vorjahr um 420 Personen gesunken (- 2,3 Prozent). Die meisten ausländischen Beschäftigten kommen aus Drittstaaten (59,4 Prozent). Allein aus dem Westbalkan stammen 84 im Kyffhäuserkreis Beschäftigte, 28 mehr als ein Jahr zuvor.

Landkreis Nordhausen

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Nordhausen im Juni 2025 gesunken. 3.380 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 23 Personen weniger (-1 Prozent) als im Mai und 31 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie ebenfalls bei 8,2 Prozent.

Im Juni wurden der Agentur für Arbeit 81 neue Stellen gemeldet, 19 weniger (-37,3 Prozent) als im Vorjahresmonat. Insgesamt gilt es 493 freie Stellen zu vermitteln. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Handel / Instandhaltung und Reparatur von Kfz und im Gesundheits- und Sozialwesen. 

Ende Dezember 2024 waren 29.104 Frauen und Männer im Landkreis Nordhausen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigung ist zwar zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent gesunken. Ohne die Erwerbsbeteiligung von Menschen aus dem Ausland wäre diese Entwicklung jedoch stärker ausgefallen: 6,8 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis Nordhausen haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Das waren 68 Personen mehr (+ 3,5 Prozent) mehr als im Dezember 2023. Die Zahl der deutschen Beschäftigten sank um 875 Frauen und Männer (- 3,1 Prozent). Die meisten der ausländischen Beschäftigten kommen aus Drittstaaten (70,1 Prozent). Allein aus dem Westbalkan stammen 157 im Landkreis Beschäftigte.

Unstrut-Hainich-Kreis

Die Arbeitslosigkeit ist Unstrut-Hainich-Kreis im Juni 2025 gesunken. 3.672 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 77 Personen weniger (-2 Prozent) als im Mai, aber 132 Personen bzw. 4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,1 Prozent. 

Im Juni befanden wurden der Agentur für Arbeit 154 neue Stellen gemeldet, zwölf mehr (+ 8,5 Prozent) als im Vorjahresmonat. Insgesamt gilt es 568 freie Stellen zu vermitteln. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Handel / Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. 

Ende Dezember 2024 waren 33.983 Frauen und Männer im Unstrut-Hainich-Kreis sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigung ist insgesamt zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent gesunken (- 622 Beschäftigte). 8,2 Prozent aller Beschäftigten (2.794 Beschäftigte) im Unstrut-Hainich-Kreis haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht 2.794 Personen. Die meisten von ihnen kommen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz (52,9 Prozent). Vom Beschäftigungsrückgang waren im Unstrut-Hainich-Kreis deutsche und ausländische Arbeitnehmerinnen und -nehmer betroffen. Zum Vorjahresmonat gestiegen ist die Zahl der Beschäftigten mit Drittstaatenangehörigkeit um 149 Personen (+ 12,8 Prozent) auf insgesamt 1.315 Beschäftigte. Allein aus dem Westbalkan stammen 216 im Unstrut-Hainich-Kreis Beschäftigte.