Die Zahl der Beschäftigten in den Pflegeberufen ist gestiegen. Das zeigt eine Datenauswertung der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest anlässlich des „Tags der Pflege“ am 12. Mai. Zum Stichtag 30.06.2024 waren im Pflegebereich[1] 9.395 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 264 Beschäftigte bzw. 3 Prozent mehr als vor 4 Jahren. Damit gehört der Pflegebereich zu den Wirtschaftssektoren, die von einem Zuwachs an Beschäftigten profitieren. Der Frauenanteil lag bei bis zu 80 Prozent, viele arbeiten in Teilzeit. Im Vergleichszeitraum (2020 zu 2024) entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen jedoch unterschiedlich. Während der Landkreis Schmalkalden-Meiningen (225), der Wartburgkreis (183) und die Stadt Suhl (5) Zuwächse verzeichneten, sank die Anzahl in den südlichen Landkreisen Sonneberg und Hildburghausen um 146 bzw. 3 Arbeitsnehmer.
Zitat:„Rund 10% der Beschäftigten haben bereits das 60.Lebensjahr vollendet und werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Beim Blick in die Zukunft wird deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Rekrutierung von Nachwuchskräften sowie das Anwerben ausländischer Pflegefachkräfte ist, um die Versorgung auch zukünftig sicherzustellen,“
betont der Vorsitzende der Geschäftsführung der Südwestthüringer Arbeitsagentur, Wolfgang Gold.
Der Anteil an ausländischen Arbeitskräften in den Pflegeberufen stieg seit 2020 stetig und hat sich inzwischen verdoppelt. So waren vor 4 Jahren in Südwestthüringen 302 ausländische Pflegekräfte versicherungspflichtig beschäftigt, im letzten Jahr nahmen bereits 615 zugewanderte Fachkräfte eine Arbeit auf. Im Vergleichszeitraum stieg auch die Anzahl der Auszubildenden. 2024 begannen bereits 928 junge Menschen eine Ausbildung in der Pflegebranche, das sind 13 % mehr als vor 4 Jahren. 22 % aller Auszubildenden hatten einen ausländischen Pass.
Hohe Bedarfe an Fachkräften
Im Gesundheits- und Sozialwesen zählen 568 offene Arbeitsstellen und 65 gemeldete Ausbildungsstellen zum aktuellen Bestand. Das ist gegenüber dem April des Vorjahres ein Plus um 15% bzw. 30 Prozentpunkte.
Zitat:„Die Bedarfe werden weiter zunehmen. Wir werben explizit für die Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau, ab 2027 dann auch für die neue Ausbildung in der Pflegeassistenz. Gleichzeitig setzen wir auf die Weiterbildung von gering qualifizierten Beschäftigten und die Qualifizierung von arbeitslos gemeldeten Menschen,“
so Gold.
Die demographische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere an examinierten Pflegekräften. Im Jahr 2024 haben 143 Menschen eine berufliche Weiterbildung im Bereich Pflege begonnen, das sind doppelt so viele wie 2020 eine Qualifizierungsmaßnahme aufgenommen haben.