Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Der Arbeitsmarkt im März

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 20

Im März waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 7 313 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 314 Personen oder 4,1 Prozent weniger als im Monat davor. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent zurück, vor einem Jahr lag sie bei 3,2 Prozent. „Die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin gut, die Arbeitslosigkeit ging auch im März zurück“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. „In den vergangenen 15 Jahren gab es in einem März nur im Jahr 2019 weniger Arbeitslose“, fährt der Agenturleiter fort.
Die Arbeitskräftenachfrage auf Basis der gemeldeten Stellen stieg im März weiter an, die Zahl der neu gemeldeten Stellenangebote ging jedoch deutlich zurück. „Nach einem überdurchschnittlich starken Februar war der Zugang an neu gemeldeten Arbeitsstellen im März rückläufig. Doch insgesamt betrachtet ist der Personalbedarf im Agenturbezirk weiterhin sehr hoch“, so Mathias Auch. Hinsichtlich Kurzarbeit gingen im März sowohl die Zahl der anzeigenden Betriebe wie auch die in den Anzeigen angegebenen Beschäftigten weiter zurück.
Der Krieg in der Ukraine bringt Unsicherheiten und Risiken für Betriebe und Arbeitsmarkt mit sich, was sich allerdings in den aktuellen Zahlen nicht widerspiegelt. Für geflüchtete Menschen aus der Ukraine bietet die Agentur für Arbeit Ulm Hilfestellung bei Fragen zu Arbeit und Ausbildung an. „Es liegt nahe, dass nach der Flucht die Arbeitssuche nicht oberste Priorität hat. Doch wird sich vielen Geflüchteten die Frage nach einer Erwerbstätigkeit früher oder später stellen. Dann steht die Agentur für Arbeit beratend und unterstützend zur Verfügung. Ziel sollte es sein, die Menschen entsprechend ihrer Kompetenzen zu fördern und nachhaltig zu integrieren“, so Mathias Auch.

Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Geflüchtete aus der Ukraine erhalten von der zuständigen Ausländerbehörde einen Aufenthaltstitel mit dem in der Regel eine Erwerbstätigkeit gestattet ist. Damit einher geht der Zugang zu den Leistungen und Förderinstrumenten der Arbeitslosenversicherung. Die Agentur für Arbeit bietet Beratung und Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt an, wenn Geflüchtete hier bleiben wollen oder müssen. Die Agentur für Arbeit Ulm ist in Ulm, Ehingen und Biberach zu den üblichen Öffnungszeiten und unter den bekannten Rufnummern erreichbar. Für eine erste Beratung ist außerdem bereits eine Hotline aktiv. Kolleginnen und Kollegen, die ukrainisch und russisch sprechen, sind unter der Rufnummer 0911-178 7915 erreichbar. Auf www.arbeitsagentur.de/ukraine sind Informationen in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache verfügbar.

Arbeitslosigkeit

In der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) waren 4 085 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 213 oder 5,0 Prozent weniger als im Februar und 2 518 oder 36,9 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Grundsicherung (Jobcenter) ging die Arbeitslosigkeit zum Vormonat auf 3 228 Menschen zurück, 101 Personen oder 3,0 Prozent weniger als im Februar. Zum Vorjahr waren es 483 Frauen und Männer oder 13,0 Prozent weniger.

Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ging im März weiter zurück. Länger als 12 Monate arbeitslos waren insgesamt 2 003 Frauen und Männer, also 69 Personen oder 3,3 Prozent weniger als im Februar. Zum Vorjahr nahm die Langzeitarbeitslosigkeit um 345 Personen oder um 14,7 Prozent ab.

Stellenmarkt

Auf Basis aller gemeldeten Arbeitsstellen war die Kräftenachfrage auf sehr hohem Niveau. Der Stellenbestand kletterte auf 5 707 Arbeitsangebote und somit um 325 Stellen oder 6,0 Prozent gegenüber dem Februar und um 1 766 oder 44,8 Prozent zum Vorjahr. Die meisten offenen Stellen gab es neben den Personaldienstleistungen im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen. Auch im Bau- und im Gastgewerbe waren viele Stellen vakant.

Regionale Arbeitgeber meldeten 1 451 Stellenangebote neu, das waren 407 oder 20,9 Prozent weniger als im Februar und 73 oder 5,3 Prozent mehr als im März vor einem Jahr. Zum Vormonat gesehen gingen vor allem von den Personaldienstleistungen, den Öffentlichen Verwaltungen, dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Baugewerbe weniger Stellenneumeldungen ein.

Kurzarbeit

Der Gesetzgeber hat die Verlängerung der Sonderregelungen für die Kurzarbeit bis zum 30.06.2022 beschlossen. Das heißt, die erhöhten Leistungssätze sowie die Hinzuverdienstmöglichkeiten während der Kurzarbeit werden verlängert, außerdem bleibt die Zugangsschwelle gesenkt. Die maximale Bezugsdauer wurde auf bis 28 Monate verlängert. Auch Beschäftigte in der Leiharbeit können unterstützt werden. Die Sozialversicherungsbeiträge werden für die ausgefallenen Arbeitsstunden bis maximal Juli 2023 nur noch dann zur Hälfte erstattet, wenn die Kurzarbeit mit einer beruflichen Weiterbildung verbunden wird, die bestimme Voraussetzungen erfüllt.

Für den März liegen vorläufige Daten bis zum 27. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 39 Betriebe für bis zu 346 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im Februar waren es Anzeigen von 107 Betrieben für bis zu 1 193 Beschäftigte. Pandemiebedingt lagen die Schwerpunkte in der Hotellerie und Gastronomie, im Handel, im Tourismus sowie im Bereich der körpernahen Dienst-leistungen. Der Beratungsbedarf zur Kurzarbeit hat im März wieder etwas zugenommen und stand vor allem in Verbindung mit Lieferkettenproblemen.

Für den Monat September liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 626 Betriebe für 5 014 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Hinsichtlich der Anzahl an Personen, für die Kurzarbeit abgerechnet wurde, sind für den September folgende Branchen besonders hervorzuheben: Die Metall- und Elektroindustrie (2 428 Beschäftigte, 73 Betriebe); der Handel (470 Beschäftigte, 132 Betriebe); die Verwaltung und Führung von Unter-nehmen und Betrieben (348 Beschäftigte, 69 Betriebe) und das Gastgewerbe (239 Beschäftigte, 69 Betriebe).

Für die Monate Oktober und November liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im Oktober 557 Betriebe für 4 966 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im November waren es 536 Betriebe für 4 389 Beschäftigte.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sank zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag im Berichtsmonat bei 2,4 Prozent. Damit blieb Ulm unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg erneut der Bezirk mit der niedrigsten Quote im Land. Im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg lag mit 3,4 Prozent ebenfalls 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Zum Vorjahr waren es 0,9 Prozentpunkte weniger.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Biberach. „Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote bei 2,1 Prozent. Das ist auch im März der Spitzenwert unter den baden-württembergischen Kreisen“, sagt Mathias Auch. Im Jahr zuvor lag die Quote im Landkreis Biberach bei 2,6 Prozent. Mit 2 489 Frauen und Männern waren 76 oder 3,0 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 448 Menschen (minus 64), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 041 Frauen und Männer (minus zwölf).

Alb-Donau-Kreis. 2 532 Menschen waren im Landkreis Alb-Donau arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 520) oder das Jobcenter (1 012) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 96 Menschen oder 3,7 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent zurück. „Der Alb-Donau-Kreis weist die zweitniedrigste Arbeitslosequote im Land aus und liegt dicht hinter dem Landkreis Biberach“, sagt Mathias Auch. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,1 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 292 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 057) und das Jobcenter (1 175) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 60 Personen oder um 5,1 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent, das sind 1,2 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. „Unter den neun Stadtkreisen im Land bleibt Ulm weiterhin der einzige unter der Vier-Prozent-Marke“, betont Mathias Auch.