Arbeitsmarkt in guter Form

Der Arbeitsmarkt im April

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 26

Im April waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 7188 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 125 Personen oder 1,7 Prozent weniger als im Monat davor, 2560 oder 26,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,2 Prozent. Regionale Arbeitgeber meldeten 1599 neue Stellenangebote, das waren 148 oder 10,2 Prozent mehr als im März und 392 oder 32,5 Prozent mehr als im April vor einem Jahr. Die Zahl der offenen Stellen stieg erneut an. „Die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin gut. Die Arbeitslosigkeit ging im April abermals zurück, die Arbeitskräftenachfrage zog trotz der widrigen weltpolitischen Rahmenbedingungen weiter an“, fasst Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm, zusammen und betont, dass für Betriebe zur Überbrückung von Auslastungsschwankungen nach wie vor das Instrument Kurzarbeit zur Verfügung steht.
Eine Rechtsänderung, die die Leistungsgewährung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine betrifft, ist zum 1. Juni geplant. Leistungsberechtigte erwerbsfähige Geflüchtete und deren Familien sollen dann von den Jobcentern betreut werden. „Zweck der Gesetzesänderung ist die Gewährleistung einer möglichst frühzeitigen, ausbildungsadäquaten Arbeitsmarktintegration, denn die Jobcenter gewähren Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts und zur Arbeitsmarktintegration aus einer Hand“, so Mathias Auch.

Arbeitslosigkeit
In der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) waren 3940 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 145 oder 3,5 Prozent weniger als im März und 1894 oder 32,5 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Arbeitslosigkeit zum Vormonat minimal auf 3248 Menschen an, 20 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im März. Zum Vorjahr waren es 666 Frauen und Männer oder 17,0 Prozent weniger.
Der positive Trend erreicht alle Personengruppen am Arbeitsmarkt. Das gilt auch für Langzeitarbeitslose. Länger als 12 Monate arbeitslos waren im April 1936 Frauen und Männer, also 67 Personen oder 3,3 Prozent weniger als im März. Zum Vorjahr nahm die Langzeitarbeitslosigkeit um 618 Personen oder 24,2 Prozent ab.

Stellenmarkt
Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen stieg im April weiter an auf 5859 Arbeitsangebote. Das waren 152 Stellen oder 2,7 Prozent mehr als im März und um 1786 oder 43,8 Prozent mehr als im April des Vorjahres. Zuletzt waren im Juni 2019 mehr Vakanzen im Ulmer Agenturbezirk gemeldet. Die meisten offenen Stellen gab es neben den Personaldienstleistungen im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen. Auch im Bau- und im Gastgewerbe waren viele Stellen vakant.
Regionale Arbeitgeber meldeten 1599 Stellenangebote neu, das waren 148 oder 10,2 Prozent mehr als im März und 392 oder 32,5 Prozent mehr als im April vor einem Jahr. Zum Vormonat gesehen stiegen die Stellenneumeldungen in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Verarbeitendes Gewerbe, Öffentliche Verwaltung und im Baugewerbe. Einen Rückgang gab es dagegen vor allem bei den Personaldienstleistungen.

Kurzarbeit
Für den April liegen vorläufige Daten bis zum 27. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 32 Betriebe für bis zu 1527 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im März waren es Anzeigen von 39 Betrieben für bis zu 346 Beschäftigte. Als Grund gaben die Betriebe mehrheitlich weiterhin die Aus- und Nachwirkungen der Pandemie an, ein Teil der eingehenden Anzeigen, insbesondere von Zulieferern der Automobilbranche und aus dem Maschinenbau, ließ sich auch auf die Ukrainekrise zurückführen.
Für den Monat Oktober liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 558 Betriebe für 4919 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Hinsichtlich der Anzahl an Personen, für die Kurzarbeit abgerechnet wurde, sind für den Oktober folgende Branchen besonders hervorzuheben: Die Metall- und Elektroindustrie (2565 Beschäftigte, 69 Betriebe); der Handel (392 Beschäftigte, 116 Betriebe); die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben (465 Beschäftigte, 60 Betriebe) und das Gastgewerbe (192 Beschäftigte, 56 Betriebe). Für die Monate November und Dezember liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im November 543 Betriebe für 4729 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im Dezember waren es 575 Betriebe für 4724 Beschäftigte.

Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Zum 1. Juni 2022 ist eine Rechtsänderung geplant, die die Leistungsgewährung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine betrifft. Hilfebedürftige Geflüchtete sollen dann nicht mehr Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern nach dem Zweiten bzw. Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB II bzw. SGB XII) erhalten, sofern sie bei den zuständigen Ausländerbehörden registriert sind.
Damit werden leistungsberechtigte erwerbsfähige Geflüchtete und deren Familien künftig von den Jobcentern betreut. Sie erhalten dort Leistungen zum Lebensunterhalt sowie die Kosten der Unterkunft, außerdem Unterstützung bei der Arbeitssuche und Zugang zu allen Förder- und Qualifizierungsangeboten wie Sprachkurse, Integrationskurse sowie Weiterbildungen. Dazu Mathias Auch: „Es ist klar, dass unmittelbar nach der Flucht die Arbeitssuche zunächst nicht oberste Priorität hat. Doch wird sich vielen Geflüchteten die Frage nach einer Erwerbstätigkeit früher oder später stellen. Ziel sollte es sein, die Menschen entsprechend ihrer Vorbildung und Kompetenzen zu fördern und sie bei der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und -erfahrungen zu unterstützen, um ihnen eine ausbildungsadäquate Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“

Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sank zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag im Berichtsmonat bei 2,3 Prozent. Damit blieb Ulm unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg der Bezirk mit der niedrigsten Quote im Land. Im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg lag mit 3,3 Prozent ebenfalls 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Zum Vorjahr waren es 0,9 Prozentpunkte weniger.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. „Im Landkreis Biberach sank die Arbeitslosenquote um weitere 0,1 Prozent und liegt nun bei 2,0 Prozent. Damit bleibt Biberach auf der Spitzenposition unter den baden-württembergischen Kreisen“, sagt Mathias Auch. Im Jahr zuvor lag die Quote im Landkreis Biberach bei 2,6 Prozent. Zuletzt lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2019 im Kreis Biberach auf diesem Niveau. Mit 2420 Frauen und Männern waren 69 oder 2,8 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1392 Menschen (minus 56), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1028 Frauen und Männer (minus 13).

Alb-Donau-Kreis. 2460 Menschen waren im Landkreis Alb-Donau arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1443) oder das Jobcenter (1017) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 72 Menschen oder 2,8 Prozent weniger als im März Die Arbeitslosenquote ging erneut um 0,1 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent zurück. „Der Alb-Donau-Kreis weist auch im April die zweitniedrigste Arbeitslosenquote im Land aus und liegt dicht hinter dem Landkreis Biberach“, sagt Mathias Auch. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,0 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2308 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1105) und das Jobcenter (1203) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Arbeitslosigkeit stieg somit zum Vormonat leicht an und nahm um 16 Personen oder 0,7 Prozentpunkte zu. Die Arbeitslosenquote stagniert mit 3,2 Prozent auf dem Niveau des Vormonats, im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 1,1 Prozentpunkte weniger. „Unter den neun Stadtkreisen im Land bleibt Ulm weiterhin der einzige unter der Vier-Prozent-Marke“, betont Mathias Auch.