Zum Jahresende mehr Arbeitslose

Der Arbeitsmarkt im Dezember

04.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Im letzten Monat des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit an. Im Bezirk der Agentur
für Arbeit Ulm waren im Dezember 9 275 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet,
104 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im November. Im Vergleich
zum Vorjahr waren es 1 218 arbeitslose Menschen oder 15,1 Prozent mehr.
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist durchaus üblich und fällt
mit einem Plus von 1,1 Prozent vergleichsweise moderat aus“, berichtet Dr.
Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Ulm. So lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende bei 3,0 Prozent, 0,1
Prozentpunkte über dem November- und 0,4 über dem Vorjahreswert. „Konjunkturelle
Eintrübungen und Fluchtmigration hinterlassen weiter Spuren am
regionalen Arbeitsmarkt. Erstens war es nunmehr der dritte Monat in Folge
mit ansteigender Arbeitslosigkeit. Zweitens lag die Arbeitslosenquote in einem
Dezember zuletzt im Jahr 2016 bei 3,0 Prozent, vom ersten Pandemiejahr
abgesehen“, berichtet der Agenturleiter weiter, betont aber auch, dass der Ulmer
Agenturbezirk auf Landesebene weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote
ausweise.
Am regionalen Stellenmarkt war eine heterogene Entwicklung zu beobachten.
Zwar verzeichnete die Arbeitsagentur mit 817 neuen Arbeitsangeboten deutlich
weniger Stellenzugänge als vor vier Wochen, dennoch blieb die Personalnachfrage
stabil auf hohem Niveau. Mit 4 220 offenen Arbeitsstellen umfasste
der Bestand gleich viele Angebote wie im Vormonat.

Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit sowohl bei der Arbeitslosenversicherung
(Arbeitsagentur) als auch bei der Grundsicherung (Jobcenter)
zu. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 167 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 51 oder 1,2 Prozent mehr als im November und 472 oder 12,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeits-los gemeldeten Menschen ging zum Vormonat um 53 Personen oder um 1,0 Prozent auf 5 108 Personen nach oben. Zum Vorjahr waren das 746 Frauen und Männer oder 17,1 Prozent mehr.

Personengruppen
Leicht zurück ging die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren, und zwar um sechs auf 914 Personen. Zum Vorjahr waren das 199 mehr. Die Jugendarbeitslosenquote lag mit 2,5 Prozent 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert und um 0,5 Punkte über den Vorjahreswert. Auch bei den Frauen ging die Arbeitslosigkeit etwas zurück. Mit 4 251 Frauen waren 18 oder 0,4 Prozent weniger arbeitslos als im November.
Hingegen stieg die Arbeitslosigkeit bei Männern und bei Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft an. 5 024 Männer waren im Dezember arbeitslos gemeldet, 122 oder 2,5 Prozent mehr als im November und 750 oder 17,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter den Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft waren 4 412 Frauen und Männer arbeitslos, 116 oder 2,7 Prozent mehr als vor vier Wochen und 803 oder 22,2 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.

Bewegungsdaten
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im Dezember mussten 938 Personen ihre Arbeitsstelle aufgeben, 86 oder 8,4 Prozent weniger als im November, zum Vorjahr betrachtet waren es 44 oder 4,9 Prozent mehr. Die Zahl der Menschen, die eine neue Arbeit aufnehmen konnten, lag mit 671 Personen um 77 oder 10,3 Prozent unter dem Vormonatswert. Im Vor-jahresvergleich war es hingegen ein Plus um ebenfalls 77 Personen oder um 13,0 Prozent.


Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 3 354 (plus 87 zum Vormonat) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 2 548 (plus 37 zum Vormonat) arbeitsuchend und davon wiederum 1 417 (plus 76 zum Vormonat) arbeitslos.

Stellenmarkt
Regionale Arbeitgeber meldeten 817 Stellenangebote neu, das waren 248 oder 23,3 Prozent weniger als im Vormonat und 324 oder 28,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand offener Arbeitsstellen umfasste wie im Vormonat 4 220 Vakanzen. Zum Vorjahr waren das 1 079 Stellenangebote oder 20,4 Prozent weniger. „Auch bei rückläufigem Stellenzugang bleibt die Personalnachfrage hoch“, sagt Denkmann. „Wenn passendes Personal schwer zu finden ist, kann Qualifizierung eine geeignete Lösung sein. Auf Basis des Qualifizierungschancengesetzes können neben der Weiterbildung arbeitsloser Menschen auch die der Beschäftigten im Sinne der Fachkräftesicherung oder der Arbeitswelt von morgen finanziell gefördert werden“, betont Torsten Denkmann.
Viele offene Stellen gab es neben den Personalüberlassungen im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Verarbeitenden Ge-werbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm lag im Dezember bei 3,0 Prozent und somit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert vom November. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das weiterhin die niedrigste Quote. Im Dezember des letzten Jahres lag diese bei 2,6 Prozent.
In Baden-Württemberg stieg die Arbeitslosenquote ebenfalls um 0,1 Punkte auf 4,0 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,4 Prozentpunkte mehr.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. Im Landkreis Biberach stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent. „Im Agenturbezirk stieg die Arbeitslosenquote nur im Landkreis Biber-ach. Dennoch bleibt Biberach der Landkreis in Baden-Württemberg mit der niedrigsten Quote“, freut sich Denkmann. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,2 Prozent. Mit 3 069 Frauen und Männern waren 97 oder 3,3 Prozent mehr Menschen arbeits-los als im vergangenen Monat. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 473 Menschen (plus 60), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 596 Frauen und Männer (plus 37).

Alb-Donau-Kreis. 3 186 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 544) oder das Jobcenter (1 642) auf der Suche nach einer neuen Arbeits-stelle. Das sind 62 Frauen und Männer oder 2,0 Prozent mehr als im November. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 2,7 Prozent. „Gemeinsam mit dem Landkreis Emmendingen weist der Alb-Donau-Kreis die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter den Kreisen im Land auf“, unterstreicht der Agenturleiter. Die Vorjahresquote lag bei 2,5 Prozent.


Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 020 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 150) und das Jobcenter (1 870) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit um 55 Personen oder um 1,8 Prozent ab. Die Ar-beitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 3,5 Prozent. „Im Agenturbezirk ging die Arbeitslosigkeit nur im Stadt-kreis zurück und unter den neun Stadtkreisen im Land hat Ulm die mit Abstand geringste Arbeitslosenquote“, hebt Torsten Denkmann zufrieden hervor.