Arbeitsmarkt mit Licht und Schatten

Der Arbeitsmarkt im Februar

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 14

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm gesunken. Insgesamt waren im Stadtkreis Ulm und in den Landkreisen Biberach und Alb-Donau 10 328 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 170 Personen oder 1,6 Prozent weniger als vor vier Wochen und 653 Personen oder 6,7 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 3,3 Prozent und lag 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert. „Erfreulicherweise ging die Arbeitslosigkeit kräftiger zurück als im landesweiten Durchschnitt. Schade war, dass sie an Personen gemessen über der 10 000er-Marke blieb“, berichtet Dr. Torsten Denkmann, Leiter der Ulmer Arbeitsagentur. „Wir beobachten eine auflebende Dynamik, doch keineswegs einen Arbeitsmarkt in voller Fahrt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiter angespannt, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe.“ Dem Agenturleiter zufolge war es positiv, dass wieder mehr Arbeitslose eine neue Stelle finden konnten. Auf der anderen Seite blieb die Zahl der Menschen, die ihre Beschäftigung aufgeben und sich arbeitslos melden mussten, auf hohem Niveau. „Am Arbeitsmarkt können derzeit Licht und Schatten dicht nebeneinander liegen“, beschreibt Denkmann. Ein weiterer Beleg dafür war, dass der Stellenbestand bei 3 872 offenen Arbeitsangeboten stagnierte, während gleichzeitig regionale Unternehmen und Betriebe mit 922 neuen Arbeitsstellen 362 oder 64,6 Prozent mehr meldeten als zuletzt im Januar. 

Arbeitslosigkeit 
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit zwar auch im konjunktursensiblen Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) doch überwiegend im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 5 231 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, zehn oder 0,2 Prozent weniger als im Januar und 762 oder 16,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um 160 Personen auf 5 097 Frauen und Männer oder um 3,0 Prozent ab. Zum Vorjahr waren das 73 Arbeitslose oder 1,4 Prozent weniger. 

Personengruppen 
Von der gegenwärtigen Arbeitsmarktentwicklung profitierten die Frauen am stärksten. Die Statistik zählte 4 490 arbeitslose Frauen, 161 oder 3,5 Prozent weniger als im Januar und 86 oder 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl älterer arbeitslose Menschen über 50 Jahre ging ebenfalls verstärkt zurück. 3 251 waren im Februar arbeitslos, 108 oder 3,2 Prozent weniger als vor vier Wochen. Hingegen ist die Zahl arbeitsloser Jugendlicher und junger Erwachsener um 32 oder 3,0 Prozent auf 1 101 gestiegen. „In erster Linie möchte ich die jungen Menschen ansprechen, die ohne Berufsabschluss arbeitslos sind. Als oberste Priorität kann ich nur wärmstens eine Ausbildung empfehlen. Warum? Prognosen zufolge kommen in den nächsten fünf Jahren auf 600 000 ungelernte Menschen 400 000 Helferstellen, bundesweit. Das geht nicht auf“, unterstreicht Denkmann. 

Bewegungsdaten 
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im Februar mussten 1 042 Frauen und Männer ihre Arbeitsstelle aufgeben, das waren 243 Personen oder 18,9 Prozent weniger als im Januar, doch 136 oder 15,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Menschen, die eine neue Beschäftigung finden konnten, sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr gestiegen. Im Februar waren das 842 Frauen und Männer und somit 191 Personen oder 29,3 Prozent mehr als im Januar und 90 Menschen oder 12,0 Prozent mehr als im Jahr davor. „Trotz bewegter Zeiten, zeigt sich der Arbeitsmarkt aufnahmefähig“, so Denkmann. 

Stellenmarkt 
Regionale Arbeitgeber meldeten 922 Stellenangebote neu. Zum Vormonat waren das 362 oder 64,6 Prozent mehr, zum Vorjahr 137 oder 12,09 Prozent weniger. Im Vergleich zum letzten Monat, legte die Personalnachfrage prozentual im Bereich Arbeitnehmerüberlassung, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Verkehr und Lagerei sowie im Gesundheits- und Sozialwesen am stärksten zu. Der Stellenbestand umfasste mit 3 872 Vakanzen zwei Stellen oder 0,1 Prozent mehr Angebote als im Januar. Zum Vorjahr gesehen nahm der Bestand um 117 Arbeitsangebote oder um 2,9 Prozent ab. 

Der Agenturbezirk im Landesvergleich 
Die Arbeitslosenquote im Ulmer Agenturbezirk betrug wie im Vormonat 3,3 Prozent. Somit weist Ulm unter allen Agenturbezirken in Baden-Württemberg die niedrigste Quote aus. Im Februar vor einem Jahr lag die Quote bei 3,1 Prozent. Für Baden-Württemberg blieb die Arbeitslosenquote ebenfalls unverändert bei 4,6 Prozent. Im Land betrug die Vorjahresquote 4,2 Prozent. 

Zu den Kreisen im Agenturbezirk 
Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,8 Prozent und weiter die einzige Quote unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg unter der Drei-Prozent-Marke. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote für den Landkreis Biberach bei 2,7 Prozent. Mit 3 448 Frauen und Männern waren 19 oder 0,6 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im Januar. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 820 Menschen (plus 46), das Jobcenter des Landkreises 1 628 Frauen und Männer (minus 27). 

Alb-Donau-Kreis. 3 699 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 872) oder das Jobcenter (1 827) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 138 Personen oder 3,6 Prozent weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte zurück auf 3,1 Prozent, die zweitniedrigste Quote unter den Kreisen in Baden-Württemberg. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,9 Prozent. 

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 181 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 539) und das Jobcenter (1 642) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 51 Personen oder um 1,6 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet blieb bei 4,3 Prozent und somit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Unter den neun Stadtkreisen im Land ist das die die einzige Quote unter der Fünf-Prozent-Marke. Mit 5,0 Prozent folgt der Stadtkreis Heidelberg.