Mai ohne Frühjahrsbelebung

Der Arbeitsmarkt im Mai

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 35

Im Mai ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahezu unverändert geblieben. Mit 10 054 Frauen und Männer waren neun Personen oder 0,1 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im April. Zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit um 777 Personen oder 8,4 Prozent zu. So lag die Arbeitslosenquote wie im April bei 3,2 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. „Der regionale Arbeitsmarkt entwickelte sich untypisch zum saisonal üblichen Trend. Das ist der schwächste Rückgang der Arbeitslosigkeit für einen Mai seit 2009“, fasst Dr. Torsten Denkmann, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm zusammen und ergänzt: „Die hartnäckige Konjunkturschwäche hebelte die Frühjahrsbelebung erneut aus.“ Am regionalen Stellenmarkt zeigte die anhaltend schwache Konjunktur ebenfalls Wirkung. Arbeitgeber meldeten der Ulmer Arbeitsagentur 744 neue Stellenangebote, knapp hundert weniger als im Mai vor einem Jahr. Die Zahl der Vakanzen insgesamt lag mit 4 284 offenen Arbeitsangebote etwas unter dem Vormonatswert und 12,8 Prozent über dem Vorjahreswert. „Der hohe Bestand geht mitunter auf die im letzten Monat gemeldeten Stellen für Militärberufe zurück. Hingegen ist die Zahl der Stellenneuzugänge für einen Mai auffallend gering“, erklärt der Agenturleiter und resümiert: „Der Stellenmarkt büßt an Dynamik ein, der Personalbedarf bleibt solide.“

Arbeitslosigkeit 
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) ab, im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) zu. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 5 067 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 41 oder 0,8 Prozent weniger als im April und 819 oder 19,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um 32 Personen oder um 0,6 Prozent auf 4 987 Frauen und Männer zu. Zum Vorjahr waren es 42 Arbeitslose oder 0,8 Prozent weniger. 

Personengruppen 
Prozentual gesehen nahm die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen am stärksten ab. 1 053 unter 25-Jährige waren arbeitslos, 38 oder 3,5 Prozent weniger als im April. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 131 Personen oder 14,2 Prozent mehr. In absoluten Zahlen sank die Arbeitslosigkeit bei den Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit am kräftigsten. Hier waren es mit 4 532 Frauen und Männern 52 Personen oder 1,1 Prozent weniger als im April und 257 oder 6,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Menschen, die länger als zwölf Monate arbeitslos waren, hat sich zum Vormonat nicht geändert. Mit insgesamt 2 437 Frauen und Männern waren es zehn Personen oder 0,4 Prozent weniger langzeitarbeitslose Menschen als vor einem Jahr. 

Stellenmarkt 
Regionale Arbeitgeber meldeten 744 neue Stellenangebote. Zum Vormonat waren das 661 oder 47,0 Prozent weniger, was im Wesentlichen auf den Zugang der Stellen aus den Militärberufen im Vormonat zurückzuführen ist. Abgesehen vom Gesundheits- und Sozialwesen war die Kräftenachfrage über alle Branchen hinweg rückläufig. Die Auswirkungen der Konjunkturschwäche zeigten sich im Vorjahresvergleich. Vor einem Jahr wurden 98 oder 11,6 Prozent weniger Arbeitsangebote neu gemeldet. Der Stellenbestand umfasste mit 4 284 Vakanzen 23 oder 0,5 Prozent weniger Arbeitsangebote als im April. Zum Vorjahr waren es 485 oder 12,8 Prozent mehr Arbeitsstellen. Neben den Personalüberlassungen war der Kräftenachbedarf im Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel quantitativ am größten.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk 

Biberach. Im Landkreis Biberach ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote für den Landkreis Biberach bei 2,5 Prozent. Mit 3 259 Frauen und Männern waren 90 oder 2,7 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im April. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 688 Menschen (minus 88), das Jobcenter des Landkreises 1 571 Frauen und Männer (minus zwei). „Biberach ist der einzige Kreis im Agenturbezirk, in dem die Arbeitslosigkeit sank“, hält Denkmann fest. „Das ist insofern weniger überraschend, da unter anderem Akteure wesentlicher Kernbranchen im Landkreis Entlastung signalisiert haben. Kurz: Eine erfreuliche Entwicklung“, so der Agenturchef. 

Alb-Donau-Kreis. 3 615 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 847) oder das Jobcenter (1 768) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren zwölf Personen oder 0,3 Prozent mehr als im April. Die Arbeitslosenquote blieb mit 3,0 Prozent zum Vormonat unverändert. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,7 Prozent. 

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 180 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 532) und das Jobcenter (1 648) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 69 Personen oder um 2,2 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet blieb ebenfalls unverändert zum Vormonat bei 4,2 Prozent. Vor zwölf Monaten betrug die Arbeitslosenquote 4,0 Prozent.