Leichter Aufwind bei angespannter Lage

Der Arbeitsmarkt im Oktober

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 52

10 141 Frauen und Männer waren im Oktober innerhalb des Bezirks der Agentur für Arbeit Ulm arbeitslos gemeldet. Zum September waren das 452 Personen oder 4,3 Prozent weniger, im Vergleich zum Vorjahresmonat 466 Menschen 4,8 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 3,2 Prozent zurück und lag damit 0,1 Punkte über dem Vorjahreswert. „Im Vergleich zu den Oktoberzahlen der letzten drei Jahre erlebt der regionale Arbeitsmarkt derzeit einen leichten Aufwind“, berichtet Dr. Torsten Denkmann, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm. Der Arbeitsmarkt gewann an Dynamik hinzu, was Denkmann aber nicht als konjunkturelle Erholung deutet. „Im Oktober konnten deutlich mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden, das ist sehr erfreulich. Wir wissen aber auch um die nach wie vor angespannte Situation mancher Unternehmen und Betriebe in der Region.“
Am regionalen Stellenmarkt hingegen herrscht Flaute. Arbeitgeber meldeten mit 760 neuen Stellenangeboten 71 oder 8,5 Prozent weniger als im September und 226 oder 22,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ging um 2,8 Prozent auf 3 975 offene Arbeitsangebote zurück. „Setzt man die nackten Zahlen in Kontext zu den realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so ist die Personalnachfrage auf solidem Niveau. In Summe aber ist der Trend am Stellenmarkt rückläufig“, so Denkmann.

Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 5 261 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 270 oder 4,9 Prozent weniger als im September und 583 oder 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um 182 oder um 3,6 Prozent auf 4 880 Frauen und Männer ab. Zum Vorjahr waren es 117 Arbeitslose oder 2,3 Prozent weniger.

Personengruppen
Bei den jungen Frauen und Männern unter 25 Jahren ging die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß stärker zurück. Auch auf Grund des Studienbeginns zum Wintersemester sank die Zahl der Arbeitslosen innerhalb dieser Personengruppe um 167 Personen oder um 12,9 Prozent auf 1 132 unter 25-Jährige. Erfreulich ist der Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Im Oktober waren 2 477 Frauen und Männer länger als zwölf Monaten arbeitslos, 54 Personen oder 2,1 Prozent weniger als vor vier Wochen und elf oder 0,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bei den älteren Menschen über 50 Jahre nahm die Arbeitslosigkeit hingegen zu. Insgesamt waren 3 191 ältere Frauen und Männer arbeitslos, 45 oder 1,4 Prozent mehr als vor vier Wochen und 131 oder 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bewegungsdaten
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im Oktober mussten 1 208 Frauen und Männer ihre Arbeitsstelle aufgeben, das waren 44 Personen oder 3,8 Prozent mehr als im September. Auf der anderen Seite nahm die Zahl der Menschen zu, die eine neue Beschäftigung finden konnten. Im Oktober konnten 1 083 Frauen und Männer eine neue Arbeit aufnehmen, 176 Personen oder 19,4 Prozent mehr als im September und 230 oder 27,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Wir sehen, dass der regionale Arbeitsmarkt dynamisch und weiterhin aufnahmefähig ist“, stellt der Agenturleiter erfreut fest.

Stellenmarkt
Regionale Arbeitgeber meldeten mit 760 neuen Stellenangeboten 71 oder 8,5 Prozent weniger als vor vier Wochen. Neben den Personalüberlassungen meldeten der Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, der öffentliche Dienst sowie das Verarbeitenden Gewerbe quantitativ die meisten neuen Stellen.
Der Stellenbestand umfasste mit 3 975 Vakanzen 114 oder 2,8 Prozent weniger Angebote als im September. Zum Vorjahr waren es 26 oder 0,6 Prozent weniger Arbeitsstellen. An den Bestandszahlen gemessen war der Personalbedarf in den Bereichen Personalüberlassung, Öffentlicher Dienst, im Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen und im Verarbeitendem Gewerbe am höchsten. Die hohe Zahl der Arbeitsangebote im öffentlichen Dienst ist überwiegend auf gemeldete Stellenangebote für Militärberufe zurückzuführen.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Biberach. Im Landkreis Biberach sank die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 2,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote für den Landkreis bei 2,6 Prozent. Mit 3 335 Frauen und Männern waren 197 oder 5,6 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im September. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 703 Menschen (minus 122), das Jobcenter des Landkreises 1 632 Frauen und Männer (minus 75).

Alb-Donau-Kreis. 3 602 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 943) oder das Jobcenter (1 659) auf der Suche nach einer neuen Arbeits-stelle. Insgesamt waren das 131 Personen oder 3,5 Prozent weniger als im September. Die Arbeitslosenquote ging zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 3,0 Prozent nach unten. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,1 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 204 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 615) und das Jobcenter (1 589) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl arbeitsloser Menschen nahm um 124 Personen oder um 3,7 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet ging um 0,2 Punkte auf 4,2 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 4,3 Prozent.