Arbeitslosenzahl: | 7.827 | Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | 4,0% (3,8%) |
ggü. Vormonat: | +342 / +4,6% | Stellenzugang (ggü. Vorjahresmonat): | 606 (-14,5%) |
ggü. Vorjahresmonat: | +577 / +8,0% | Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat): | 2.419 (-22,3%) |
Im Oldenburger Münsterland ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat gestiegen.
Zitat:Dabei handelt es sich um einen saisontypischen Anstieg zum Jahresende, für den unter anderem zwei Gründe maßgeblich sind, stellt Tina Heliosch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Vechta fest: „Insbesondere in den Außenberufen wurden trotz relativ milder Witterung weitere saisonübliche Entlassungen vorgenommen. Zum anderen endeten u. a. einige Integrationskurse vor dem Jahreswechsel. Die ehemaligen Teilnehmenden, auch einige ukrainische Geflüchtete, zählen nun wieder in den Bestand der Arbeitslosen“ erläutert Tina Heliosch.
Für diese und andere Absolventen von Sprachkursen wird ab diesem Jahr im Rahmen des „Job-Turbos“ intensiv nach Beschäftigungsmöglichkeiten gesucht. Die Chefin der Agentur für Arbeit Vechta appelliert an die Unternehmen, offen bei der Besetzung ihrer offenen Stellen zu sein und auch Personen mit noch nicht ausreichenden Deutschkenntnissen oder anderen Qualifizierungsbedarfen eine Chance zu geben. Die Agentur für Arbeit berät Betriebe gerne zu entsprechenden Fördermöglichkeiten. In Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels in vielen Bereichen lohnt sich die vielleicht zum Einstieg etwas höhere Begleitintensität. Es ergibt sich die Chance, engagierte Arbeitnehmende zu finden und betriebsintern sprachlich und fachlich mit Unterstützung weiterzubilden. Der weiterhin hohe Bedarf an Arbeits- und Fachkräften spiegelt sich auch in den Dezember-Daten wieder. In diesem Monat wurden dem Arbeitgeber-Service deutlich mehr offene Stellen als im Vormonat gemeldet.
Arbeitslosigkeit
Mit insgesamt 7.827 Personen waren im Dezember bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Vechta und Cloppenburg 342 Arbeitslose bzw. 4,6% mehr gemeldet als im November. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,0% und lag 0,2% über Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Dezember 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 577 Personen bzw. 8,0%.
Ukrainische Geflüchtete
Die ukrainischen Arbeitslosen sind nahezu ausschließlich in den Jobcentern gemeldet. Hintergrund ist die Zuständigkeit der Jobcenter seit 01. Juni 2022. Aktuell sind bei den Jobcentern im Oldenburger Münsterland 634 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos erfasst, das sind 76 Personen bzw. 13,6% mehr als im Vormonat und 87 Männer und Frauen bzw. 12,1% weniger als im Dezember 2022. Bis auf wenige Ausnahmen sind die ukrainischen Arbeitslosen auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Zahl der Arbeitslosen veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden1. Nach vorläufigen Angaben waren im Dezember einschließlich der arbeitslos Gemeldeten insgesamt 10.309 Menschen (407 Personen bzw. 4,1% mehr als im Dezember 2022) unterbeschäftigt.
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung
Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember sowohl in der Agentur für Arbeit als auch in den Jobcentern gestiegen.
Bei der für die Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld) zuständigen Agentur für Arbeit waren 3.333 Arbeitslose gemeldet. Das waren 231 Menschen bzw. 7,4% mehr als im Vormonat und 474 Personen bzw. 16,6% mehr als im Vorjahr.
Bei den für die Grundsicherung (Bürgergeld) zuständigen Jobcentern waren 4.494 Arbeitslose gemeldet. Das waren 111 Menschen bzw. 2,5% mehr als im Vormonat und 103 Personen bzw. 2,3% mehr als im Vorjahr.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeberservice wurden im Dezember 606 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 161 Stellen bzw. 36,2% mehr als im Vormonat und 103 Stellen bzw. 14,5% weniger als im Vorjahr. Unter den im Dezember gemeldeten Stellen waren 368 Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben, 141 Stellen für Personen mit Expertenwissen und 97 Stellen für Hilfstätigkeiten. Betrachtet nach Branchen wurde im Dezember am häufigsten im sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungsbereich (197 Stellen) und im verarbeitenden Gewerbe (118 Stellen) gesucht. Das Gesundheits- und Sozialwesen meldete auf dem dritten Rang 62 offene Stellen.
Arbeitslosenzahlen und –quoten2 in den Landkreisen
Arbeitslosenzahl | Veränderung gegenüber Vormonat | Veränderung gegenüber Vorjahr | Arbeitslosenquote | |||
Aktuell | Vormonat | Vorjahr | ||||
Agentur für Arbeit Vechta | 7.827 | +342 / +4,6% | +577 / +8,0% | 4,0% | 3,9% | 3,8% |
Landkreis Vechta / Hauptagentur | 3.345 | +80 / +2,5% | +190 / +6,0% | 3,7% | 3,6% | 3,6% |
Landkreis Cloppenburg | 4.482 | +262/ +6,2% | +387 / +9,5% | 4,3% | 4,1% | 4,0% |
davon: | ||||||
Geschäftsstelle Cloppenburg | 2.758 | +155 / +6,0% | +301 / +12,3% | 3,9% | 3,7% | 3,5% |
Geschäftsstelle Friesoythe | 1.724 | +107 / +6,6% | +86 / +5,3% | 5,2% | 4,9% | 5,0% |
Beschäftigung
Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Vechta auf 150.417 Beschäf-tigte. Gegenüber des Vorjahresquartals war das eine Zunahme um 755 oder 0,5%, nach einem Plus von 1.600 oder +1,1% im Vorquartal. Es waren 1.054 mehr ausländische Arbeitnehmende beschäftigt als im Vorquartal, was einer Zunahme von 3,9 % entspricht. Außerdem arbeiteten 997 mehr Menschen in Teilzeit (Zunahme von 2,7%). Auch ist die Zahl der Beschäftigten mit einem Lebensalter über 55 Jahren ist gestiegen (ein Plus von 1.597 bzw. 5,3%).
Nach Branchen gab es in absoluten Zahlen betrachtet die stärkste Zunahme bei Erziehung und Unterricht (+450 oder +8,7%). Die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie konnte von einer Zunahme von 309 Beschäftigten profitieren, der Bereich Verkehr und Lagerwirtschaft verzeichnete ein Plus von 274 neuen Mitarbeitenden und die Immobilienwirtschaft, wozu auch freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen gezählt werden, eine Zunahme von 249 Beschäftigten. Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Her-stellung von überwiegend häuslich konsumierten Gütern, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (-555 Beschäftigte). Höhere Verluste mussten auch das Verarbeitende Gewerbe insgesamt mit einem Minus von -369 sowie die Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) mit einem Minus von -316 Beschäftigten hinnehmen.
1 Dazu gehören Personen z.B. in beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.
2 Anteil der Arbeitslosen an allen zivilen Erwerbspersonen