Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

Mehr Arbeitslose als im Dezember und im Vorjahr

Betriebe melden mehr Arbeitsstellen als im Vorjahr 

Berufliche Qualifizierung erhöht die Jobchancen

 

 

13.02.2024 | Presseinfo Nr. 6

Auch in diesem Januar ist die Arbeitslosenzahl im Oldenburger Münsterland saisonal bedingt gestiegen, jedoch weniger stark als im Vorjahr. Der Arbeitsmarkt zeigt sich in der Tendenz weiterhin stabil und grundsätzlich aufnahmefähig. Im Vergleich zum Januar 2023 meldeten Betriebe mehr Personalbedarf. Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Vechta, sieht darin gute Voraussetzungen eine neue Beschäftigung zu finden und appelliert an die Unternehmen. „Weiterhin bleibt es wichtig, in Qualifizierung der Beschäftigten zu investieren, um dem steigenden Fachkräftebedarf und den Herausforderungen von Digitalisierung und Transformation erfolgreich zu begegnen. Betriebe sollten auch jenen Bewerbenden eine Perspektive bieten, deren formale Qualifikation nicht auf den ersten Blick passt. Mit der Übernahme von Weiterbildungskosten kann die Agentur für Arbeit nach Einstellung im Rahmen der Beschäftigtenqualifizierung aktiv unterstützen. Der Arbeitgeber-Service berät hierzu gern. Auch ausländische Arbeitskräfte, wie zum Beispiel Personen mit Fluchthintergrund, die bereits einen Zugang zum Arbeitsmarkt haben, können so erfolgreich über eine Helfertätigkeit als Fachkräfte gewonnen werden und dem mittelfristig steigenden Personalengpass der Unternehmen entgegenwirken. Im Rahmen des Job-Turbos steht diese Personengruppe im Fokus unserer Vermittlungsaktivitäten, um die Bedarfe der Unternehmen zu decken und gleichzeitig die Menschen erfolgreich in den lokalen Arbeitsmarkt zu integrieren“ erläutert die Agentur-Chefin.

Arbeitslosigkeit

Mit insgesamt 8.579 Personen waren im Januar bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Vechta und Cloppenburg 752 Arbeitslose bzw. 9,6% mehr gemeldet als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4%, während sie im Vorjahr 4,2% betrug. Im Vergleich zum Januar 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 579 bzw. 7,2%.

Ukrainische Geflüchtete

Die ukrainischen Arbeitslosen sind weiterhin nahezu ausschließlich in den Jobcentern gemeldet, aktuell sind 697 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos erfasst. Das sind 63 bzw. 9,9% mehr als im Vormonat und 123 weniger als im Januar des Vorjahres (-15%). Bis auf wenige Ausnahmen sind die ukrainischen Arbeitslosen auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen.        

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Zahl der Arbeitslosen veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1]. Nach vorläufigen Angaben waren im Januar einschließlich der arbeitslos Gemeldeten insgesamt 10.897 Menschen (391 bzw. 3,7% mehr als im Januar 2023) unterbeschäftigt.

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Bei der für die Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld) zuständigen Agentur für Arbeit Vechta stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar im Vergleich zum Vormonat um 513 bzw. 15,4% auf 3.846. Hier waren 442 bzw. 13,0% mehr Arbeitslose gemeldet als zur gleichen Zeit im Vorjahr.

Bei den für die Grundsicherung (Bürgergeld) zuständigen Jobcentern im Oldenburger Münsterland stieg die Arbeitslosenzahl im Januar im Vergleich zum Vormonat um 239 bzw. 5,3% auf 4.733. Gegenüber dem Vorjahr waren hier 137 bzw. 3,0% mehr Menschen arbeitslos gemeldet.

Stellenmarkt

Dem Arbeitgeber-Service wurden im Januar 534 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 72 Stellen bzw. -11,9% weniger als im Vormonat und 83 bzw. 18,4% mehr als im Vorjahr. Die neuen Arbeitsstellen wurden im Januar primär für die Branchen ‚sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen‘ (182 neue Stellen), ‚verarbeitendes Gewerbe‘ (111 neue Stellen) sowie ‚Handel und Reparatur von Kfz‘ (59 neue Stellen) gemeldet. Dabei wurden überwiegend Fachkräfte (346 neue Stellen) und Mitarbeitende mit Expertenwissen (106 neue Stellen) gesucht. Der durchschnittliche Bestand gemeldeter Stellen sank gegenüber Januar 2023 von 3.058 auf 2.488, das entspricht einem Rückgang von -18,6%.