Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Tirschenreuth im Januar 2024

Arbeitsmarkt vom Winter relativ unbeeindruckt

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 3

Die jahreszeitliche Kälte ließ die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Tirschenreuth
in den letzten vier Wochen nur moderat um 214 Personen auf 1.711 ansteigen.
Die Arbeitslosenquote im Januar 2024 lag bei 4,2 Prozent, um 0,2 Prozentpunkte
über dem Vorjahreswert.


Der Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, Thomas Franz, informiert über die
aktuelle Lage am Arbeitsmarkt: „Die üblichen saisonbedingten Entlassungen kennzeichneten
den Januar. Insbesondere Freistellungen in witterungsabhängigen
Branchen bewirkten in den letzten vier Wochen einen Anstieg der Arbeitslosenzahl.
Dieser fällt aber dank der bislang eher milden Temperaturen noch moderat aus.
Betroffen waren vor allem Männer, die in der hiesigen Baubranche, im Garten- und
Landschaftsbau oder bei Fuhrunternehmen tätig waren. Obwohl wir noch mit Meldungen
im Februar rechnen, gibt es bereits positive Signale für den regionalen Arbeitsmarkt.
Zahlreiche Unternehmen signalisieren einen entsprechenden Bedarf an
qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“


Insgesamt 981 Männer und 730 Frauen waren im Agenturbezirk Tirschenreuth arbeitslos.
Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur
insbesondere bei den Männern mit einem Plus von 168 zum Vormonat. Aufgrund
dieser saisonal bedingten Zugänge ergibt sich im Januar im Landkreis Tirschenreuth
eine zum Vormonat um 0,6 Prozent-Punkte steigende Arbeitslosenquote, die
hauptsächlich auf den Rechtskreis SGBIII fällt.
 

Hohe Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Januar haben sich 472 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. 257 Personen
konnten die Arbeitslosigkeit beenden. Ein Blick auf die Personengruppen
zeigt, dass 137 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Rund 45 Prozent
aller Arbeitslosen in der Region waren älter als 50 Jahre (778 Personen). Die Zahl
der ausländischen Erwerbslosen betrug 468.


Die hohe Dynamik am Arbeitsmarkt spiegelt sich auch wider mit einem Blick auf das
zurückliegende Jahr 2023. Im Jahresverlauf haben sich insgesamt 4.042 Personen
arbeitssuchend gemeldet und 3.907 Männer und Frauen konnten sich aus der Arbeitslosigkeit
abmelden.

Entwicklung in den Rechtskreisen
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung
werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld
von den Jobcentern. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt fast ausschließlich
einen Anstieg in der Arbeitslosenversicherung. Franz ergänzt: „Entlassungen wurden
insbesondere in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen.“ Die Vermittlungsfachkräfte
der Agentur für Arbeit Tirschenreuth waren daher für 916 Personen
Ansprechpartner, das waren 213 mehr als im Vormonat. Das Jobcenter Tirschenreuth
betreute 795 hilfebedürftige, erwerbslose Männer und Frauen. Im Vergleich
zum Vorjahresmonat waren es 38 Personen und damit 4,6 Prozent weniger Arbeitslose.


Fachkräftebedarf auch im neuen Jahr
Franz ergänzt: „In Beratungsgesprächen informieren und motivieren wir unsere Arbeitssuchenden,
Zusatzqualifikationen zu erwerben und an abschlussorientierten
Bildungsmaßnahmen teilzunehmen. Angepasst an die aktuelle Situation können
viele Bildungsinhalte auch ohne ständige Präsenz beim Bildungsträger genutzt werden.
Immer mehr Firmen bieten auch Menschen, die bereits längere Zeit arbeitslos
waren oder Personen mit Migrationshintergrund, die Chance, am Arbeitsmarkt Fuß
zu fassen, da der Fachkräftemangel zunehmend spürbar wird. Auch gut ausgebildete
Menschen mit Behinderungen stellen ein noch nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotential
dar, welches mit entsprechender Flexibilität zur Besetzung vakanter
Stellen genutzt werden sollte. Unser Arbeitgeber-Service informiert interessierte Arbeitgeber
unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 auch zu individuellen finanziellen
Hilfen.“


Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur waren insgesamt 823 offene Stellenangebote
gemeldet, davon 787 sozialversicherungspflichtig. „Mit dieser Anzahl liegen
wir circa 14 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die passgenaue Qualifizierung
von Arbeitslosen und deren Vermittlung, sowie die Weiterbildung während einer Beschäftigung
hat für uns oberste Priorität“, so Franz.