Die winterlichen Witterungsbedingungen haben im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in der nördlichen Oberpfalz geführt. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,7 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Dezember erhöhte sich die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Insgesamt waren 5.683 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Durch die Insolvenzen und den angekündigten weiteren Freisetzungen in Betrieben aus der Ziegler Group ist mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosen zu rechnen.
AKTUELLER MONAT (Januar 2025) VERGLEICH ZUM VORMONAT (Dezember 2024)
4,7 % Arbeitslosenquote 🔺 726 Menschen sind weniger arbeitslos
5.683 arbeitslose Menschen 88.473 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
2.639 freie Arbeitsstellen im Bestand 249 neu gemeldete Arbeitsstellen
„Der saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist im Januar zwar ein übliches Phänomen, jedoch zeigt er sich durch die schwache Konjunktur dieses Jahr besonders ausgeprägt. Im Vergleich zum Vormonat verzeichneten wir einen Zuwachs von 726 arbeitslosen Personen, was einem Plus von 14,6 Prozent entspricht.“ resümiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. Diese zum größten Teil saisonbedingte Entwicklung betrifft fast ausschließlich den Bereich der Arbeitslosenversicherung und fast ausschließlich Männer, die in den sogenannten Außenberufen, zu denen Bau und Landwirtschaft gehören, tätig sind. „Gleichzeitig merken wir einen Anstieg beim Saison-Kurzarbeitergeld, das von immer mehr Unternehmen verstärkt genutzt wird und dieser saisonbedingten Entwicklung entgegenwirkt, in dem betroffene Beschäftige eben nicht entlassen werden müssen.“, erläutert Würdinger in diesem Zusammenhang.
Ziegler Group: Unternehmensinsolvenz wird Arbeitslosenzahlen in den nächsten Monaten nach oben treiben
Neben den saisonalen und wirtschaftlichen Herausforderungen macht sich die aktuell schwache Konjunktur auch im Agenturbezirk Weiden deutlich bemerkbar. Besonders spürbar ist dies durch die Insolvenzen von Firmen aus der Ziegler Group, einem bedeutenden Arbeitgeber in der Region. In den kommenden Wochen wird daher mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen gerechnet. Die Arbeitsagenturen Weiden und Tirschenreuth sind bereits aktiv in die laufenden Betriebsversammlungen der betroffenen Unternehmen eingebunden, um frühzeitig Unterstützung zu leisten.
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aktuell für viele Unternehmen herausfordernd. Mit der Insolvenz eines so großen Arbeitgebers wie der Ziegler Group trifft es unsere Region besonders hart.“, so Würdinger. „Unser Ziel ist es, die betroffenen Beschäftigten bestmöglich zu begleiten und gemeinsam mit ihnen Perspektiven zu erarbeiten.“
Trotz der schwierigen Lage bietet der Arbeitsmarkt weiterhin Chancen, insbesondere für qualifizierte Fachkräfte. „Unsere Teams sind bereits aktiv vor Ort, um die Betroffenen bei den jetzt anstehenden formalen Schritten zu unterstützen – von der Arbeitslosmeldung über finanzielle Übergangsregelungen bis hin zur beruflichen Neuorientierung“, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. „Gerade in dieser herausfordernden Phase ist es wichtig, den Menschen nicht nur Orientierung zu geben, sondern ihnen auch konkrete Wege in eine neue Beschäftigung aufzuzeigen.“
Entwicklung in den Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.030 Personen (640 Personen mehr als im Vormonat und 250 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.653 Arbeitslose registriert (86 Personen mehr als im Vormonat und 89 Personen mehr als im Vorjahr). 47 Prozent aller Arbeitslosen bezogen Bürgergeld.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.619 Personen arbeitslos. Davon kamen 993 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 884 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 312 eine Erwerbstätigkeit auf.
Weniger gemeldete Arbeitsstellen im Januar
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 249 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (156 weniger als im Vormonat und 88 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 2.639 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt Weiden
Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Weiden in der Oberpfalz im Januar 2025 gestiegen. 1.724 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 169 Personen mehr (10,9 Prozent) als im Dezember und 185 Personen bzw. 12 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7 Prozent und lag mit 0,7 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 778 Personen (134 Personen mehr als im Vormonat und 103 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 946 Arbeitslose registriert (35 Personen mehr als im Vormonat und 82 Personen mehr als im Vorjahr). 55 Prozent aller Arbeitslosen bezogen Bürgergeld.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 429 Personen arbeitslos. Davon kamen 241 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 264 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 91 eine Erwerbstätigkeit auf.
Im Januar wurden in der Stadt Weiden 94 Stellen neu gemeldet (26 weniger als im Vormonat und 6 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Baugewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen. Aktuell befanden sich damit 790 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Arbeitslosigkeit im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Januar 2025 gestiegen. 2.228 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 337 Personen mehr (17,8 Prozent) als im Dezember und 134 Personen bzw. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent und lag mit 0,7 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.292 Personen (311 Personen mehr als im Vormonat und 103 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 936 Arbeitslose registriert (26 Personen mehr als im Vormonat und 31 Personen mehr als im Vorjahr). 42 Prozent aller Arbeitslosen bezogen Bürgergeld.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 721 Personen arbeitslos. Davon kamen 466 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 376 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 141 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 48 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (115 weniger als im Vormonat und 94 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Gastgewerbe. Aktuell befanden sich damit 1.016 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.