Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Tirschenreuth im April 2025

Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth: Arbeitslosigkeit sinkt im April 2025

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 9

Die Lage am Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth hat sich saisonüblich im April 2025 weiter verbessert. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ging gegenüber dem Vormonat deutlich zurück. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Fachkräften hoch, auch wenn Beschäftigung und Stellenmeldungen leicht rückläufig sind. Der Ausbildungsmarkt zeigt sich weiterhin robust und bietet jungen Menschen gute Chancen.

Arbeitslosigkeit sinkt weiter – Quote unter Vormonatsniveau

 

Im April waren im Landkreis Tirschenreuth insgesamt 1.642 Menschen arbeitslos gemeldet, 167 weniger als im März (minus 9,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren es jedoch 137 Personen bzw. 9,1 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,0 Prozent – das entspricht einem Rückgang von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem März. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,7 Prozent.

 

Im Bereich der Arbeitsagentur (SGB III) waren 881 Personen arbeitslos gemeldet – 188 weniger als im Vormonat, aber 127 mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis des Jobcenters (SGB II) wurden 761 Arbeitslose betreut, was 21 mehr als im März und 10 mehr als im Vorjahresmonat bedeutet. Insgesamt bezogen 46,3 Prozent aller Arbeitslosen Bürgergeld.  

 

Im April meldeten sich 361 Menschen neu arbeitslos, darunter 116 Personen direkt aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig konnten 525 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden – ein positives Signal für den regionalen Arbeitsmarkt: Es fanden mehr Menschen eine neue Beschäftigung, als sich neu arbeitslos meldeten.

 

Beschäftigung rückläufig – Fachkräfte mehr denn je gefragt

 

Zum Stichtag 31. Oktober 2024 waren im Landkreis Tirschenreuth 28.116 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr zeigt sich wie im gesamten Agenturbezirk ein leichter Rückgang, der sich vor allem im Landkreis Tirschenreuth besonders deutlich bemerkbar macht: Im April waren 203 weniger als im Vormonat und 1.107 weniger Sozialversicherungsbeschäftige als vor einem Jahr gemeldet.

 

Auch bei den Stellenangeboten ist ein leichter Rückgang spürbar: Im April wurden 101 neue Stellen gemeldet, 30 weniger als im März, jedoch drei mehr als vor einem Jahr. Besonders gefragt sind weiterhin Fachkräfte in den Bereichen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie in freiberuflichen und technischen Dienstleistungen.

 

Aktuell befinden sich 846 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Tirschenreuth. Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bleibt das Niveau im Vergleich zu den Vorjahren stabil. Thomas Franz, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, betont: „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gibt es viele interessante berufliche Möglichkeiten in unserer Region, insbesondere für Fachkräfte. Über zwei Drittel der Stellenangebote richten sich gezielt an qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber. Für Helferinnen und Helfer kann sich eine Weiterbildung oder Umschulung – auch im späteren Berufsleben – deutlich lohnen. Wir unterstützen gezielt bei Qualifizierungsmaßnahmen vor aber auch während der Beschäftigung und investieren konsequent in die berufliche Entwicklung unserer Kundinnen und Kunden.“

 

Ausbildungsmarkt bietet viele Chancen für Jugendliche

 

Erfreuliche Entwicklungen zeigt auch der Ausbildungsmarkt: Bis Ende April 2025 meldeten sich im Landkreis Tirschenreuth 354 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium – ein Zuwachs von 45 Personen bzw. 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darunter befanden sich 40 Jugendliche mit Migrationshintergrund.

 

Aktuell suchen 130 junge Menschen noch aktiv nach einer passenden Ausbildungsstelle oder einem dualen Studium mit Beginn im laufenden Jahr. Die anderen Bewerberinnen und Bewerber konnten sich bereits für eine Ausbildung, ein Studium oder eine alternative berufliche Perspektive entscheiden.

 

Auch für das nächste Jahr zeigt sich ein reger Wettbewerb um die passenden Nachwuchskräfte. „Viele Jugendliche nutzen bereits das Halbjahreszeugnis, um sich für das nächste Ausbildungsjahr 2026 zu bewerben. Auch dienen gemeldete Ausbildungsstellen mit Praktikumsangebot als Anregung, in den anstehenden Ferienzeiten Schnupperpraktika zu vereinbaren, um das Ausbildungsziel zu festigen. Deshalb ist es wichtig, dass Betriebe ihre Ausbildungsplätze frühzeitig melden und neben dem aktuellen Ausbildungsbeginn auch das kommende Jahr in den Blick nehmen“, betont Thomas Franz.

 

Besonders gefragt sind Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung, Kfz-Mechatroniker/in, Pkw-Technik, Industriekaufmann/-frau, Land- und Baumaschinenmechatroniker/in, Mechatroniker/in, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Verkäufer/in sowie Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik und Betriebstechnik sowie Koch/Köchin.

 

Ausbildungsplatzangebot wächst weiter – Betriebe setzen auf Nachwuchs

 

Die regionalen Unternehmen bleiben engagiert in der Nachwuchssicherung: Bisher wurden 828 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet – ein Plus von 63 Angeboten oder acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aktuell sind noch 401 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei. Besonders viele Chancen bieten sich in den Berufen Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk (Bäckerei), Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kfz-Mechatroniker/in – Pkw-Technik, Mechatroniker/in und Verkäufer/in.

 

Thomas Franz betont: „Die Betriebe in unserer Region setzen verstärkt auf Ausbildung und bieten jungen Menschen ausgezeichnete Perspektiven. Ausbildung bleibt eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft.“

 

Die Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit ist telefonisch sowie per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Unterstützung bei der Berufswahl an. Weitere Informationen gibt es unter der Hotline 0800 4 5555 00.

 

Im Mai rückt die Agentur für Arbeit die Ausbildung nochmals besonders in den Fokus: Vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 findet bayernweit die „Woche der Aus- und Weiterbildung“ statt. Junge Menschen können sich dabei umfassend über verschiedene Wege in die berufliche Zukunft informieren. Weitere Informationen sind online unter https://www.ausbildungswochen.bayern/ verfügbar.