Der Arbeitsmarkt im Dezember 2023

Leichter saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis Zwickau

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

  • Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,3 Prozent (Vormonat 5,2 %; Vorjahr 5,1 %)
  • Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
  • Zugang und Bestand freier Stellen sinkt

Überblick

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Zwickau leicht angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 8.545 um 108 höher als im November (+1,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl um 452 Personen (+5,6 Prozent) zu.

„Wir verzeichnen einen für den Monat Dezember typischen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit, welcher überwiegend saisonal bedingt mit dem Beginn der Winterpause sowie dem Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen in Zusammenhang steht. Die Zunahme betrifft ausschließlich die Zwickauer Arbeitsagentur, während im Jobcenter Zwickau die Anzahl arbeitsloser Menschen rückläufig ist. Im Vergleich zum Dezember 2022 haben wir in der Arbeitsagentur 15 Prozent arbeitslose Personen mehr in der Betreuung“, kommentiert Andreas Fleischer, Chef der Zwickauer Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktzahlen.
„Aufgrund der unsicheren Gesamtlage zeigen sich bei den Unternehmen erste Auswirkungen bei Personalentscheidungen. Betriebe stellen zurückhaltender ein und weniger Menschen finden einen neuen Arbeitsplatz. Die Anzahl der neu gemeldeten Stellen wie auch der Bestand offener Stellen sinken aktuell und spiegeln die abwartende Haltung der Firmen wider. Im Dezember des vergangenen Jahres konnten wir 25 Prozent mehr Stellenzugänge vermelden“, erläutert Andreas Fleischer.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

In der Agentur für Arbeit Zwickau (Rechtskreis SGB III) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.775 Personen, das sind 193 mehr als im Vormonat und 356 mehr als im Vorjahr.

Im Jobcenter Zwickau (Rechtskreis SGB II) gab es 5.770 Arbeitslose, das ist ein Minus von 85 gegenüber November; im Vergleich zum Dezember 2022 sind es 96 Arbeitslose mehr.

Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit

1.870 Personen meldeten sich im Dezember neu oder erneut arbeitslos, 13 weniger als im Vormonat und 57 mehr als vor einem Jahr. 726 von ihnen waren vor ihrer Arbeitslosmeldung erwerbstätig, 62 kamen aus Ausbildung und oder Maßnahmen. 

Gleichzeitig konnten 1.757 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 225 weniger als im Vormonat und 148 mehr als im Dezember 2022. 414 von ihnen konnten eine Erwerbstätigkeit und 115 eine Ausbildung oder Maßnahme beginnen. 

Jugendarbeitslosigkeit

800 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren waren im Dezember im Agenturbezirk Zwickau arbeitslos gemeldet. Das sind 14 mehr als im Vormonat und 135 mehr als im Jahr zuvor. Dies entspricht aktuell einem Anteil von 9,4 % an allen Arbeitslosen.

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gesunken.
Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 2.801 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 32,8 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk.
Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 76 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet (-2,6%).

Stellenangebote

2.543 Stellenangebote – 171 weniger als im Vorjahr um diese Zeit – waren im Dezember im Agenturbezirk registriert.
Gegenüber dem Vormonat sanken die gemeldeten Stellenangebote um 73 bzw. 14,8 Prozent.

Die meisten freien Stellen gibt es in den Bereichen Zeitarbeit, verarbeitendes Gewerbe sowie im Gesundhits- und Sozialwesen.

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellen der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 4,6 Prozent, in der Hauptagentur Zwickau 5,6 Prozent (Vorjahr 5,2 %) und in Werdau 5,9 Prozent (Vorjahr 5,8 %).

Hinweis: Aufgrund der Zusammenlegung der Geschäftsstellen Glauchau und Hohenstein-Ernstthal zum 30.11.2023 ist keine Vergleichbarkeit gegeben.

Unterbeschäftigung

Nach ersten Hochrechnungen haben im Dezember über 2.000 Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf rund 11.000. Damit liegt der Anteil
der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 75,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die Unterbeschäftigungsquote für Dezember bei 6,9 Prozent (Vorjahr: 6,4 %). 

Kurzarbeit

Anzeigen auf Kurzarbeit
Im Kalendermonat November 2023 wurden von 31 Betrieben bzw. Betriebszweigen 696 Personen zur Kurzarbeit angezeigt.
Das sind 10 Anzeigen mehr und 496 Personen in Anzeigen weniger im Vergleich zum Vormonat.

Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat Juni 2023 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 40 Betriebe bzw. Betriebszweige und 494 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 0,0% weniger Betriebe und 28,3% mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der Höchststand an Kurzarbeitern seit Januar
2009 war mit 33.974 Personen im April 2020.

Der durchschnittliche Arbeitsausfall für Kurzarbeitergeld beträgt 27,8%. Das durch die Kurzarbeit verursachte Beschäftigungsäquivalent beträgt 137 Personen. Die Kurzarbeiterquote - beträgt im Juni 2023 0,4%. Im Vormonat betrug sie in Deutschland 0,4%, in Sachsen 0,5% und in Zwickau 0,3%.

Hochgerechnete Daten ergeben für August 2023 26 Betriebe und 936 Personen in Kurzarbeit.

Die Top 2 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat Juni 2023 waren »Herstellung von Textilien« (148 Personen / 3 Betriebe) sowie »Herstellung von Glas und Keramik « (58 Personen / 3 Betriebe).

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 126.486. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 615 oder 0,5%, nach einer relativ geringfügigen Veränderung im Vorquartal (+171 oder +0,1%).
Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+495 oder +6,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Herstellung von überwiegend häuslich konsumierten Gütern, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (–228 oder –5,2%).


Für nähere Informationen können die folgenden kostenfreien Servicerufnummern

  • Arbeitnehmerhotline 0800 4 5555 00
  • Arbeitgeberhotline 0800 4 5555 20

genutzt werden.