Der Arbeitsmarkt im Dezember 2024

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

  • Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,6 Prozent (Vorjahr 5,3 %) 
  • Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung rückläufig
Überblick

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Zwickau angestiegen. Ende des Monats waren 8.995 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 221 mehr als im November und 450 bzw. 5,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt aktuell 5,6 Prozent (Vormonat 5,4%).

„Wir verzeichnen im Monat Dezember 2024 einen An-stieg der Arbeitslosigkeit. Die Zunahme betrifft aus-schließlich die Zwickauer Arbeitsagentur und damit den Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung). Dagegen ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Jobcenter Zwickau im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) rückläufig. Im Vergleich zum Dezember 2023 haben wir in der Arbeitsagentur 16,3 Prozent mehr arbeitslose Personen in der Betreuung. Eine jahreszeitliche Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den Männern ist aus witterungsbedingten Gründen durchaus üblich, jedoch momentan kein alleiniger Grund. Bei den geringeren Abgängen in Erwerbstätigkeit zeigt sich die derzeitige wirtschaftliche Situation im Landkreis Zwickau. Rund 30 Prozent weniger Abgänge im Vergleich zum Vormonat und 15 Prozent weniger als vor einem Jahr spiegeln unter anderem die abwartenden Haltung der Firmen wider“, kommentiert Andreas Fleischer, Chef der Zwickauer Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktzahlen.

„Der Vorjahresvergleich bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung weist eine ungünstige Entwicklung auf. Ein Grund hierfür ist die Verringerung der Produktionskapazitäten in der Fahrzeugherstellung. Gerade Ausrüster, Logistiker und Zulieferer sind bei der Nachbesetzung freier Stellen deutlich zurückhaltender geworden“, so Andreas Fleischer abschließend.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

In der Agentur für Arbeit Zwickau (Rechtskreis SGB III) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.226 Personen, das sind 229 mehr als im Vormonat und 451 mehr als im Vorjahr.

Im Jobcenter Zwickau (Rechtskreis SGB II) gab es 5.769 Arbeitslose, das ist ein Minus von 8 gegenüber November; im Vergleich zum Dezember 2023 ist es ein Arbeitsloser weniger.

Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit

1.779 Personen meldeten sich im Dezember neu oder erneut arbeitslos, 29 mehr als im Vormonat und 91 weniger als vor einem Jahr. 712 von ihnen waren vor ihrer Arbeitslosmeldung erwerbstätig, 437 kamen aus Ausbildung und oder Maßnahmen.

Gleichzeitig konnten 1.550 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 337 weniger als im Vormonat und 207 weniger als im Dezember 2023. 352 von ihnen konnten eine Erwerbstätigkeit und 422 eine Ausbildung oder Maßnahme beginnen.

Jugendarbeitslosigkeit

840 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren waren im Dezember im Agenturbezirk Zwickau arbeitslos gemeldet. Das sind 22 mehr als im Vormonat und 40 mehr als im Jahr zuvor. Dies entspricht aktuell einem Anteil von 9,3 % an allen Arbeitslosen.

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen.
Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 3.066 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 34,1 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 265 Langzeitarbeitslose mehr gemeldet (+9,5%).

Stellenangebote

2.151 Stellenangebote – 392 weniger als im Vorjahr um diese Zeit – waren im Dezember im Agenturbezirk registriert.
Gegenüber dem Vormonat sanken die gemeldeten Stellenangebote um 8 bzw. 0,4 Prozent.

Die meisten freien Stellen gibt es in den Bereichen Zeitarbeit, verarbeitendes Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellen der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 4,9 Prozent (Vorjahr 4,6 %), in der Hauptagentur Zwickau 6,0 Prozent (Vorjahr 5,6 %) und in Werdau 5,9 Prozent (Vorjahr 5,9 %).

Unterbeschäftigung

Nach ersten Hochrechnungen haben im Dezember über 2.200 Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf rund 11.000. Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 79,9 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die Unterbeschäftigungsquote für Dezember bei 6,9 Prozent (Vorjahr: 6,9 %).

Kurzarbeit

Anzeigen auf Kurzarbeit
Im Kalendermonat November 2024 wurden von 12 Betrieben bzw. Betriebszweigen 507 Personen zur Kurzarbeit angezeigt.
Das sind genauso viele Anzeigen wie im Vormonat und 409 Personen in Anzeigen mehr im Vergleich zum Vormonat.

Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat Juni 2024 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 61 Betriebe bzw. Betriebszweige und 1.419 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 5,2% mehr Betriebe und 34,4% mehr Personen im Vergleich zum Vormonat.
Die Kurzarbeiterquote - beträgt im Juni 2024 1,1%. Im Vormonat betrug sie in Deutschland 0,5%, in Sachsen 0,7% und in Zwickau 0,8%.
Hochgerechnete Daten ergeben für August 2024 47 Betriebe und 1.237 Personen in Kurzarbeit.

Die Top 3 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat Juni 2024 waren »Maschinenbau« (354 Personen / 5 Be-triebe), »Herstellung von Metallerzeugnissen« (341 Personen / 13 Betriebe) und »Herstellung von Kraftwagen und Kraftfahrzeugteilen« (198 Personen / 3 Betriebe).

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Ende Juni 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Zwickau auf 124.100. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 2.386 oder 1,9%, nach –1.725 oder –1,4% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Heimen und Sozialwesen (+127 oder +1,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (–1.353 oder –3,6%).