Der Arbeitsmarkt im Juli 2025

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 28

  • Arbeitslosenzahl steigt um 168 auf 9.871 (Vorjahr 8.694)
  • Arbeitslosenquote liegt bei 6,2 Prozent (Vorjahr 5,4%)
  • Ausbildungsmarkt: 515 freie Ausbildungsstellen stehen 384 unversorgten Jugendliche gegenüber
Überblick

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Zwickauer Agenturbezirk angestiegen. Ende des Monats waren 9.871 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind 168 mehr als im Juni und 1.177 mehr als im Juli 2024. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt 6,2 Prozent (Vormonat 6,0 Prozent).

„Urlaubszeit, Ausbildungsende, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge sowie Personalabbau in Unternehmen zum Quartalsende sind unter anderem Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit. Aber auch in den Sommermonaten suchen Unternehmen Arbeitskräfte. Insbesondere Fachkräfte sowie Experten und Spezialisten sind gefragt, denn unter den rund 2.000 unbesetzten Stellen sind derzeit nur 17 Prozent für Helfertätigkeiten ausgeschrieben. Je geringer die Qualifikation von Erwerbstätigen, desto höher ist das Risiko arbeitslos zu werden und zu bleiben. Untersuchungen belegen, dass Menschen ohne Berufsabschluss häufiger arbeitslos sind als ausgebildete Fachkräfte“, erklärt Andreas Fleischer, Chef der Zwickauer Arbeitsagentur, und ergänzt: „Der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit, ist eine Ausbildung. Deshalb rate ich jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, sich umgehend mit unserer Berufsberatung in Verbindung zu setzen. Momentan sind im Landkreis Zwickau noch über 500 Ausbildungsstellen unbesetzt. Bei einigen ist in Abstimmung mit der zuständigen Kammer auch ein verspäteter Ausbildungseinstieg in den Herbstmonaten möglich.“ 

„Doch auch später im Berufsleben lohnt es sich, nochmals die Schulbank zu drücken. Wir können Arbeitslose, aber auch Beschäftigte mit verschiedenen Programmen dabei unterstützen, unter anderem den Berufsabschluss nachzuholen. Werden Sie zur gesuchten Fachkraft! Nutzen Sie Ihre Chancen und lassen Sie sich in der Zwickauer Arbeitsagentur über ihre Möglichkeiten beraten“, empfiehlt der Agenturchef.

Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III, der von der Zwickauer Arbeitsagentur betreut wird, waren im Juli 4.130 Menschen gemeldet. Im Vorjahresmonat waren 1.059 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Im Jobcenter Zwickau sind im Rechtskreis SGB II derzeit 5.741 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 118 mehr als im Juli 2024. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft in diesem Monat nur die Arbeitsagentur Zwickau. Im Juli waren in der Zwickauer Arbeitsagentur 185 Frauen und Männer mehr als im Juni (+4,7 Prozent) arbeitslos gemeldet. Im Jobcenter Zwickau nahm die Arbeitslosigkeit um 17 Personen bzw. 0,3 Prozent ab. 
 

Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Deutlich weniger Personen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen als arbeitslos wurden. Im Juli wurden 757 Zugänge aus und 543 Abgänge in Erwerbstätigkeit erfasst. Insgesamt ist die Bewegung am Arbeitsmarkt weiter hoch, den 2.061 Zugängen stehen 1.891 Abgänge gegenüber.

Langzeitarbeitslosigkeit

Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 3.197 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 32,4 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vormonat ist die Langzeitarbeitslosigkeit um 1,0 Prozent gestiegen. Aktuell sind 233 Langzeitarbeitslose mehr im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet. 

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Juli um 103 auf 1.030 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 10,4 Prozent. Im Juli 2024 waren 104 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet.

Stellenangebote

2.001 Stellen – 34 mehr als im Juni – waren im Juli im Agenturbezirk registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 468 Stellen weniger für die Vermittlung zur Verfügung.

Durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter wurden im Juli 581 Stellen neu aufgenommen. Das waren 94 Jobangebote mehr als im Juni und 138 mehr als im Vorjahr. 

Stellenmeldungen gab es für fast alle Wirtschaftszweige. Stellenmeldungen waren beispielsweise aus dem Bereich Handel, Instandsetzung und Reparatur von KFZ (52), dem Verarbeitenden Gewerbe (71) und Zeitarbeitsfirmen zu verzeichnen (184).

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellen der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 5,2 Prozent (Vorjahr 4,6%), in der Hauptagentur Zwickau 6,8 Prozent (Vorjahr 5,9 %) und in Werdau 6,4 Prozent (Vorjahr 5,7%).

Unterbeschäftigung

Im Juli haben nach ersten Hochrechnungen rund 2.000 Personen aus dem Landkreis Zwickau an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf rund 11.800. Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 83,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die vorläufige Unterbeschäftigungsquote für Juli bei 7,3 Prozent (Vorjahr 6,9 %).

Kurzarbeit

Anzeigen zur Kurzarbeit
Im Kalendermonat Juni 2025 wurden von 17 Betrieben bzw. Betriebszweigen 564 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind genauso viele Anzeigen wie im Vormonat und 315 Personen in Anzeigen mehr im Vergleich zum Vormonat.                            

Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat Januar 2025 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 56 Betriebe bzw. Betriebszweige und 1.800 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 64,7% mehr Betriebe und 70,1% mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der Höchststand an Kurzarbeitern seit Januar 2009 war mit 33.974 Personen im April 2020.                                                    

Die Top 3 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat Januar 2025 waren »Maschinenbau« (625 Personen / 8 Betriebe), »Herstellung von Metallerzeugnissen« (275 Personen / 13 Betriebe) und »Herstellung elektrischer Ausrüstungen« (261 Personen / 4 Betriebe).        

 

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 haben sich 1.187 Bewerber für Berufsausbildungsstellen in der Agentur für Arbeit gemeldet. Zugleich gab es 1.415 Meldungen für Berufsausbildungsstellen.

Ende Juli waren 384 Bewerber (Vorjahresmonat 279) noch unversorgt und 515 Ausbildungsstellen (Vorjahresmonat 673) unbesetzt. Ausbildungschancen gibt es noch in vielen Bereichen.

So gibt es u. a. noch freie Ausbildungsstellen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel (85), Verkäufer/-in (48), Fachkraft- Lagerlogistik (16) und Berufskraftfahrer/-in (14).