Von Führungsstil bis Mitarbeiterbindung

Warum Führungskräfte wie Gärtner agieren sollten, wie Fachkräfte in Zukunft Jobs suchen und woran man den perfekten Bewerber erkennt: Personalmanagement-Experten haben Faktor A ihre Tipps rund um das Thema Recruiting verraten.


17.10.2018 - Philipp Hedemann -5 MinutenMitarbeiter finden

Warum Führungskräfte wie Gärtner agieren sollten, wie Fachkräfte in Zukunft Jobs suchen und woran man den perfekten Bewerber erkennt: Teil 2 der Interviewreihe, in der Personalmanagement-Experten ihre Tipps rund um das Thema Recruiting verraten.

Führen ist wie Gärtnern

Stefan Lapenat, Gesellschafter und Geschäftsführer motivations analytics, Institut für Motivationspotenziale

Zukunft Personal Stefan Lapenat
© Marina Weigl - Die Führungskraft muss mit Mitarbeitern so umgehen, wie ein Gärtner mit Pflanzen, meint Stefan Lapenat.

Eine gute Führungskraft ist wie ein guter Gärtner. Ein Gärtner hat einen Garten, in dem ganz unterschiedliche Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Potenzialen und ganz unterschiedlichen Bedürfnissen wachsen. Der Gärtner muss alle Pflanzen so hegen und pflegen, dass sie bestmöglich gedeihen und damit natürlich auch einen Ertrag bringen. Um sie bestmöglich zum Blühen zu bringen, werden Topfpflanzen oft mit Pflegeanleitungen verkauft. Darauf steht, wo die Pflanzen am besten wachsen und wieviel Licht, Wasser und Dünger diese brauchen.

Der Garten der Führungskraft ist die Firma, seine Pflanzen sind die Mitarbeiter. An den Mitarbeitern hängen keine Pflegeanleitungen. Egal ob Distel, Rose oder Nachtschattengewächs: Die Führungskraft muss durch Gespräche herausfinden, was Mitarbeiter brauchen, um sich wohlzufühlen und so ihr volles Potential zu entfalten. Das ist nicht immer einfach, denn das Leben – und das gilt auch fürs Arbeitsleben – ist kein Ponyhof. Es gibt Aufgaben, um die sich kaum einer reißt, die aber trotzdem erledigt werden müssen.

Auch für die beste Führungskraft ist es nicht immer möglich, stets die perfekten Rahmenbedingungen für jeden Mitarbeiter zu schaffen. Aber Mitarbeiter wissen es sehr wohl zu würdigen, wenn der Chef sich zumindest darum bemüht, gute Rahmenbedingungen für das Wachstum zu schaffen. Eine gute Führungskraft, versucht deshalb die Schnittmenge zwischen dem, was seine Mitarbeiter machen möchten und dem, was sie machen müssen, zu maximieren. Gelingt das, werden die Pflanzen in seinem Garten gut gedeihen.

Eine gute Führungskraft ist wie ein guter Gärtner. Ein Gärtner hat einen Garten, in dem ganz unterschiedliche Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Potenzialen und ganz unterschiedlichen Bedürfnissen wachsen. Der Gärtner muss alle Pflanzen so hegen und pflegen, dass sie bestmöglich gedeihen und damit natürlich auch einen Ertrag bringen. Um sie bestmöglich zum Blühen zu bringen, werden Topfpflanzen oft mit Pflegeanleitungen verkauft. Darauf steht, wo die Pflanzen am besten wachsen und wieviel Licht, Wasser und Dünger diese brauchen.

Der Garten der Führungskraft ist die Firma, seine Pflanzen sind die Mitarbeiter. An den Mitarbeitern hängen keine Pflegeanleitungen. Egal ob Distel, Rose oder Nachtschattengewächs: Die Führungskraft muss durch Gespräche herausfinden, was Mitarbeiter brauchen, um sich wohlzufühlen und so ihr volles Potential zu entfalten. Das ist nicht immer einfach, denn das Leben – und das gilt auch fürs Arbeitsleben – ist kein Ponyhof. Es gibt Aufgaben, um die sich kaum einer reißt, die aber trotzdem erledigt werden müssen.

Auch für die beste Führungskraft ist es nicht immer möglich, stets die perfekten Rahmenbedingungen für jeden Mitarbeiter zu schaffen. Aber Mitarbeiter wissen es sehr wohl zu würdigen, wenn der Chef sich zumindest darum bemüht, gute Rahmenbedingungen für das Wachstum zu schaffen. Eine gute Führungskraft, versucht deshalb die Schnittmenge zwischen dem, was seine Mitarbeiter machen möchten und dem, was sie machen müssen, zu maximieren. Gelingt das, werden die Pflanzen in seinem Garten gut gedeihen.

Begehrte Fachkräfte ans Unternehmen binden

Eva Birkmann, Geschäftsführerin jobvector, Stellenbörse für Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler und Mediziner

Zukunft Personal Eva Birkmann
© Marina Weigl - "Mit Wertschätzung können Firmen gute Leute halten", meint Eva Birkmann.

Ihre Zielgruppe ist auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Brauchen diese Menschen überhaupt eine spezielle Jobbörse?

Gerade diejenigen, die eine große Auswahl haben, möchten genau den Job finden, der am besten zu ihm oder ihr passt. Dabei helfen wir. Unsere Zielgruppe ist sehr fachverliebt, stark inhaltlich motiviert und möchte sich fachlich verwirklichen. Natürlich wollen diese Experten auch angemessen bezahlt werden, aber vielen geht es bei ihrer Arbeit vor allem um Sinnhaftigkeit. Der große Firmenwagen ist eher nachrangig. Weil wir permanent im engen Austausch mit der Zielgruppe stehen und unsere Mitarbeiter selbst aus den entsprechenden Branchen kommen – ich selbst bin promovierte Biophysikerin – wissen wir genau, was diese gutqualifizierte Zielgruppe anspricht.

Wer heiß begehrt ist, wird auch oft abgeworben. Wie können Arbeitgeber gute Leute halten?

Mit spannenden Projekten und Wertschätzung. Man sagt immer, die beste IT-Abteilung ist die, von der man nichts hört, weil immer alles funktioniert. Doch damit alles reibungslos läuft, müssen Menschen hart arbeiten. Auch dafür sollten sie positives Feedback bekommen. Das ist viel zu selten der Fall. Viele ITler bekommen nur Rückmeldungen, wenn es Probleme mit der Technik gibt. Entgegen dem Klischee des eigenbrödlerischen Nerds, ist es vielen ITlern wichtig, in einem kollegialen und kommunikativen Team zu arbeiten.

Kriegt man die hochqualifizierten Experten auch in die Provinz?

Wer viele Optionen hat, bleibt meist beim Gewohnten. Das heißt: Jemand, der aus der Stadt kommt, will oft dort bleiben. Andererseits gilt genauso: Wer vom Land kommt, will meist auch dort leben und arbeiten. Will man jemanden woanders einsetzen, muss man die entsprechenden Benefits und Sicherheiten bieten.

Vom Bauchgefühl bei der Mitarbeitersuche

Christian Hagedorn, Geschäftsführer Westpress, Agentur für Personalmarketing, E-Recruiting und Employer Branding

Zukunft Personal Christian Hagedorn
© Christian Hagedorn

Wie wirbt man erfolgreich um Mitarbeiter?
Die Suche nach dem richtigen Mitarbeiter oder der richtigen Mitarbeiterin ähnelt einem Flirt. Stellen Sie sich vor, Sie waschen sich eine Woche nicht, stinken dann wie Lumpi, ziehen sich einen Kartoffelsack über und fragen jemanden auf der Straße: „Wollen Sie mich heiraten?“ Die Wahrscheinlichkeit, dass er oder sie „ja“ sagt, ist gering. Wenn Sie sich jedoch zuvor ausgiebig mit diesem Menschen beschäftigen, in Erfahrung bringen, welche Interessen und Hobbys der oder die Angebetete hat, Sie mehrmals gemeinsam Essen gehen, dabei gute Gespräche führen und Sie dann fragen: „Wollen Sie mich heiraten?“, sind die Chancen deutlich größer. So ähnlich ist es in Anbetracht vieler unbesetzter Stellen und geringer Arbeitslosigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Der Arbeitgeber muss sich für den Arbeitnehmer attraktiv machen, sich für ihn interessieren und ihn individualisiert ansprechen. Die Ansprache begehrter Arbeitnehmer darf man nicht standardisieren. Sagen Sie dem Bewerber: „Ich brauche genau Sie für genau diesen Job.“ Niemand will bei einem Unternehmen arbeiten, das irgendeinen Mitarbeiter für irgendeine Stelle sucht.

Wie lauten Ihre Tipps für gutes Employer Branding?
Sagen Sie, wer Sie sind und wer Sie nicht sind. Authentisch und ohne Geschäftsführer-Gequatsche. Versprechen Sie nie etwas, was Sie nicht halten können. Denken Sie an Ihren eigenen Freundeskreis. Sie umgeben sich auch nur mit Menschen, die Ihnen gegenüber fair und ehrlich sind und mit denen Sie gerne Zeit verbringen. Im Geschäftsleben sollte es nach Möglichkeit genauso sein.

Wie erkenne ich den perfekten Bewerber?
Es ist nicht Sinn einer Stellenanzeige, den objektiv Besten finden, sondern den, der am besten zu Ihrem Betrieb und in Ihr Team passt. Dabei geht es viel um die Menschen an sich. Wenn einer Bewerberin oder einem Bewerber gewisse Skills fehlen, kann man sie nachschulen, aber man kann Persönlichkeitsprofile nur sehr schlecht nachschulen.

Welche Rolle spielt eigentlich das Bauchgefühl bei der Jobsuche?
Auch wenn vor allem Männer das nicht gerne hören, weil sie sich für so herrlich rational halten: 80 bis 95 Prozent aller Entscheidungen werden emotional getroffen. Das gilt auch für die Jobsuche. Würden wir alle Entscheidungen rein rational treffen, wäre es nicht zu erklären, dass viele Männer sehr viel Geld für Autos und viele Frauen sehr viel Geld für Handtaschen ausgeben. Wir hätten dann alle die gleichen Fahrzeuge und Handtaschen.


Titelfoto: © Marina Weigl