Arbeitsmarkt
„Der kleine Frühjahrsaufschwung ist schon wieder Vergangenheit. Von April auf Mai stieg die Zahl der Arbeitslosen wieder an, zum Glück nur sehr gering. Das ist eine sehr seltene Entwicklung, denn zumeist geht die Zahl der Arbeitslosen für gewöhnlich von April auf Mai erneut zurück. Dies zeigt, wie es derzeit auf dem Arbeitsmarkt steht. Zur Wahrheit gehört dazu, dass dieser Anstieg allein dem SGB-II-Bereich (Bürgergeld) zuzurechnen ist. Im SGB-III-Bereich (Arbeitslosengeld) konnten wir einen Rückgang verzeichnen. Nichtsdestotrotz haben wir erneut einen hohen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Mehr Arbeitslose als in einem Mai hatten wir zuletzt im Jahr 2009. Der Stellenbestand schmilzt weiter ab und erreicht das ähnliche Niveau wie im Mai 2020. Die wirtschaftliche Flaute hält in der Region Augsburg somit weiter an. Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit sinkt im Vergleich zum Vormonat erneut. Dieses Mal sinkt auch die Zahl der betroffenen Beschäftigen. Exakt 40 Prozent der Anzeigen auf Kurzarbeit stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Was uns Hoffnung macht sind die Konjunkturumfragen der Kammern, die eine positivere Stimmung für die Zukunft vermitteln. Wir sind gespannt und hoffen darauf, dass Fördergelder und sonstige Wirtschaftshilfen der Bundesregierung auch in unserer Region landen“, sagt Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.
Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) im Mai 2025 gestiegen. 18.989 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 38 Personen mehr (0,2 Prozent) als im April und 2.977 Personen bzw. 18,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 9.954 Personen (112 Personen weniger als im Vormonat, aber 1.908 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 9.035 Arbeitslose registriert (150 Personen mehr als im Vormonat und 1.069 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 48 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
„Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeiter: 957 Stellen wurden im Mai neu gemeldet (131 weniger als im Vormonat und 535 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung. Aktuell befanden sich damit 4.537 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Kurzarbeit bleibt ein Thema. Derzeit wurde (Stand April) von 30 Betrieben für 364 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es 23 Betriebe mit 291 Personen. 12 der 30 Anzeigen stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe“, berichtet Elsa Koller-Knedlik weiter.
Arbeitsmarkt Mai
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Mai 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 7,7 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 30,1 Prozent bei den Jugendlichen:
Jugendliche unter 25 Jahre: 1.866 (plus 432, plus 30,1 Prozent)
Ältere ab 50 Jahre: 6.723 (plus 783, plus 13,2 Prozent)
Langzeitarbeitslose: 4.529 (plus 552, plus 13,9 Prozent)
Ausländer: 7.753 (plus 1.380, plus 21,7 Prozent)
Schwerbehinderte Menschen: 1.604 (plus 115, plus 7,7 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.366 oder 6,2 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 18.989 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 4.500 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 23.489 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent, Vorjahr 5,4 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (665), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (628), kurzfristig erkrankt sind (467), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.178), vorruhestandsähnliche Regelungen (291) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (112) gefördert werden.
Regionaler Arbeitsmarkt
Stadt Augsburg
Zahl der Arbeitslosen klettert weiter
Arbeitslosenquote verharrt auf 6,7 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Augsburg im Mai 2025 gestiegen. 11.797 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 101 Personen mehr (0,9 Prozent) als im April und 1.892 Personen bzw. 19,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.482 Personen (2 Personen mehr als im Vormonat und 1.106 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 6.315 Arbeitslose registriert (99 Personen mehr als im Vormonat und 786 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 54 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Mai 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 4,6 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 27,9 Prozent bei den Jugendlichen:
Jugendliche unter 25 Jahre: 1.152 (plus 251, plus 27,9 Prozent)
Ältere ab 50 Jahre: 3.861 (plus 429, plus 12,5 Prozent)
Langzeitarbeitslose: 3.192 (plus 421, plus 15,2 Prozent)
Ausländer: 5.461 (plus 983, plus 22,0 Prozent)
Schwerbehinderte Menschen: 867 (plus 38, plus 4,6 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.043 oder 7,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 11.797 Personen. Hierzu müssten weitere 2.600 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 14.397 und wäre eine Arbeitslosenquote von 8,1 Prozent (Vormonat 8,2 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (397), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (257), kurzfristig erkrankt sind (252), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.289), vorruhestandsähnliche Regelungen (216) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (52) gefördert werden.
Landkreis Augsburg
Zahl der Arbeitslosen weiter unter 5.000
Arbeitslosenquote verharrt auf 3,3 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Augsburg im Mai 2025 gesunken. 4.872 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 45 Personen weniger (-0,9 Prozent) als im April, aber 670 Personen bzw. 15,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.950 Personen (69 Personen weniger als im Vormonat, aber 478 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.922 Arbeitslose registriert (24 Personen mehr als im Vormonat und 192 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 39 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 5,5 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 26,1 Prozent bei den Jugendlichen:
Jugendliche unter 25 Jahre: 493 (plus 102, plus 26,1 Prozent)
Ältere ab 50 Jahre: 1.891 (plus 208, plus 12,4 Prozent)
Langzeitarbeitslose: 863 (plus 45, plus 5,5 Prozent)
Ausländer: 1.598 (plus 272, plus 20,5 Prozent)
Schwerbehinderte Menschen: 489 (plus 51, plus 11,6 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 126 oder 2,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.872 Personen. Hierzu müssten weitere 1.265 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.137 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent (Vormonat 4,2 Prozent, Vorjahr 4,0 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (174), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (259), kurzfristig erkrankt sind (158), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 563), vorruhestandsähnliche Regelungen (59) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (37) gefördert werden.
Landkreis Aichach-Friedberg
Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
Arbeitslosenquote verharrt auf 2,9 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Aichach-Friedberg im Mai 2025 gesunken. 2.320 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 18 Personen weniger (-0,8 Prozent) als im April, aber 415 Personen bzw. 21,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,9 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.522 Personen (45 Personen weniger als im Vormonat, aber 324 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 798 Arbeitslose registriert (27 Personen mehr als im Vormonat und 91 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 34 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von plus 11,7 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 55,6 Prozent bei den Jugendlichen:
Jugendliche unter 25 Jahre: 221 (plus 79, plus 55,6 Prozent)
Ältere ab 50 Jahre: 971 (plus 146, plus 17,7 Prozent)
Langzeitarbeitslose: 474 (plus 86, plus 22,2 Prozent)
Ausländer: 694 (plus 125, plus 22,0 Prozent)
Schwerbehinderte Menschen: 248 (plus 26, plus 11,7 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 197 oder 7,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.320 Personen. Hierzu müssten weitere 635 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.955 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Vormonat 3,8 Prozent, Vorjahr 3,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (94), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (112), kurzfristig erkrankt sind (57), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 326), vorruhestandsähnliche Regelungen (16) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (23) gefördert werden.
Fazit:
Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat überall unverändert geblieben.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 1,0 Prozentpunkte und den beiden Landkreisen um je 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr überall gestiegen.
Im Bereich SGB II (Bürgergeld) gibt es keine Gebietskörperschaft mit einem Rückgang.
Ausbildungsstellenmarkt
Seit Oktober 2.907 gemeldete Bewerber und 3.398 Berufsausbildungsstellen
117 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber
Im Bereich der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) waren bis Mai insgesamt 2.907 Interessierte als Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 985 ausländische Jugendliche.
Von den 2.907 Bewerbern waren zahlenmäßig 22 Personen (0,8 Prozent) weniger als im Mai 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 1.628 Bewerber aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 3.398 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (86 Stellen bzw. 2,5 Prozent weniger als vor einem Jahr). Aktuell sind 1.701 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann im Einzelhandel, Verkäuferin, Fachwirt - Handel (Ausbildung), Kauffrau - Büromanagement und Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk - Bäckerei.
Ein Trend bleibt weiterhin bestehen: Zunahme ausländischer, Rückgang deutscher Bewerber.
Stadt Augsburg:
1.644 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 168 oder 9,3 Prozent weniger
1.499 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 22 oder 1,5 Prozent mehr
Verhältnis 100 Bewerber zu 110 Ausbildungsstellen
934 unversorgte Bewerber
806 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Landkreis Augsburg:
1.292 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 99 oder 8,3 Prozent mehr
1.117 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 15 oder 1,4 Prozent mehr
Verhältnis 100 Bewerber zu 116 Ausbildungsstellen
562 unversorgte Bewerber
595 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Landkreis Aichach-Friedberg:
462 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 17 oder 3,5 Prozent weniger
291 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 59 oder 16,9 Prozent weniger
Verhältnis 100 Bewerber zu 159 Ausbildungsstellen
132 unversorgte Bewerber
300 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden
Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.
Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik