Winteranstieg der Arbeitslosigkeit geht weiter

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 8

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Arbeitsmarkt
„Der Winter lässt sich zwar nur sporadisch blicken, doch auf den weiteren Anstieg der Winterarbeitslosigkeit ist leider Verlass. Fast 2.000 Arbeitslose mehr als vor einem Monat haben wir. Dies heißt weiterhin, dass wir im Vergleich zu Januar 2024 auch fast 2.000 Arbeitslose mehr haben. Insgesamt besehen hatten wir letztmalig im Jahr 2010 eine höhere Januar-Arbeitslosenzahl als jetzt. Der Negativtrend des Vorjahres setzt sich somit leider fort und ein Ende können wir derzeit noch nicht erkennen. Auch der Rückgang der Stellenneumeldungen und des Stellenbestandes gehen weiter. Dennoch werden weiterhin Arbeits- und Fachkräfte dringend gesucht. Aufgrund der demographischen Entwicklung und steigender Qualifikationsanforderungen infolge des Strukturwandels besteht weiterhin die Herausforderung, Unternehmen bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs zu unterstützen. Hier stehen wir stets mit Beratung, Auskünften und Veranstaltungen den Unternehmen zur Seite. Trotz all der Krisen und der Nachrichtenlage blicken wir mit Hoffnung auf den Februar und die dazu meist beginnende Frühjahrsbelebung“, sagt Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg. 

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) im Januar 2025 gestiegen. 18.875 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 1.870 Personen mehr (11,0 Prozent) als im Dezember und 1.987 Personen bzw. 11,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent und lag mit 0,5 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 10.379 Personen (1.405 Personen mehr als im Vormonat und 1.786 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.496 Arbeitslose registriert (465 Personen mehr als im Vormonat und 201 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 45 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Es sieht nicht gut aus am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit steigt im dritten Jahr hintereinander. Wir haben Rekordbeschäftigung, aber der Trend ist abgeknickt. Zurück in die Erfolgsspur kommt der Arbeitsmarkt nur mit positiven wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven in der Transformation.“

„Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 805 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (188 weniger als im Vormonat und 143 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung. Aktuell befanden sich damit 4.855 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. (222 weniger als vor einem Monat und 1.334 oder 21,6 Prozent weniger als vor einem Jahr). Kurzarbeit ist weiter ein Thema. Derzeit wurde (Stand Dezember) von 32 Betrieben für 485 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es 26 Betriebe mit 297 Personen. 10 der 32 Anzeigen stammen aus dem Baubereich. Wir beobachten die Zahlen mit wachen Augen weiter“, berichtet Elsa Koller-Knedlik weiter. 

Arbeitsmarkt Januar
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Januar 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 4,7 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 20,5 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.821 (plus 310, plus 20,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.671 (plus 448, plus 7,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 4.235 (plus 285, plus 7,2 Prozent)
  • Ausländer: 7.671 (plus 681, plus 9,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.574 (plus 70, plus 4,7 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.592 oder 7,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 18.875 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.146 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 24.021 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent (Vormonat 5,5 Prozent, Vorjahr 5,6 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (885), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (910), kurzfristig erkrankt sind (403), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.338), vorruhestandsähnliche Regelungen (328) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (132) gefördert werden. 

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen klettert über 11.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 6,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Augsburg im Januar 2025 gestiegen. 11.381 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 1.045 Personen mehr (10,1 Prozent) als im Dezember und 1.233 Personen bzw. 12,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent und lag mit 0,6 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.507 Personen (752 Personen mehr als im Vormonat und 1.002 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 5.874 Arbeitslose registriert (293 Personen mehr als im Vormonat und 231 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 52 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit Januar 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei fast allen zu. Die Bandbreite reichte von minus 2,1 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 25,3 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.119 (plus 226, plus 25,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.726 (plus 217, plus 6,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.922 (plus 166, plus 6,0 Prozent)
  • Ausländer: 5.254 (plus 550, plus 11,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 827 (minus 18, minus 2,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.146 oder 8,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 11.381 Personen. Hierzu müssten weitere 2.995 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 14.376 und wäre eine Arbeitslosenquote von 8,1 Prozent (Vormonat 7,7 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (508), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (543), kurzfristig erkrankt sind (196), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.304), vorruhestandsähnliche Regelungen (244) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (68) gefördert werden. 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen über 5.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 3,4 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Augsburg im Januar 2025 gestiegen. 5.023 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 515 Personen mehr (11,4 Prozent) als im Dezember und 553 Personen bzw. 12,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,0 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.100 Personen (350 Personen mehr als im Vormonat und 471 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.923 Arbeitslose registriert (165 Personen mehr als im Vormonat und 82 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 38 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 8,7 Prozent bei den Älteren bis plus 15,8 Prozent bei den Menschen mit Behinderung: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 471 (plus 47, plus 11,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.918 (plus 154, plus 8,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 857 (plus 73, plus 9,3 Prozent)
  • Ausländer: 1.673 (plus 181, plus 12,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 507 (plus 69, plus 15,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 263 oder 4,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 5.023 Personen. Hierzu müssten weitere 1.399 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.422 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 4,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (217), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (269), kurzfristig erkrankt sind (153), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 634), vorruhestandsähnliche Regelungen (66) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (44) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 3,1 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Aichach-Friedberg im Januar 2025 gestiegen. 2.471 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 310 Personen mehr (14,3 Prozent) als im Dezember und 201 Personen bzw. 8,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,1 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.772 Personen (303 Personen mehr als im Vormonat und 313 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 699 Arbeitslose registriert (7 Personen mehr als im Vormonat, aber 112 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 28 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Ausländern ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 6,3 Prozent bei den Ausländern bis plus 19,1 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 231 (plus 37, plus 19,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.027 (plus 77, plus 8,1 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 456 (plus 46, plus 11,2 Prozent)
  • Ausländer: 744 (minus 50, minus 6,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 240 (plus 19, plus 8,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 182 oder 6,0 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.471 Personen. Hierzu müssten weitere 751 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 3.222 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 3,7 Prozent, Vorjahr 3,8 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (160), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (98), kurzfristig erkrankt sind (54), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 400), vorruhestandsähnliche Regelungen (18) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (19) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg um 0,6 Prozentpunkte und in den beiden Landkreisen um je 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,7 Prozentpunkte, im Landkreis Augsburg um 0,4 Prozentpunkte und im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. 
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr überall gestiegen.
  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) ist nur im Landkreis Aichach-Friedberg die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. 

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden 

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

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