Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote bei 7,9 Prozent und damit saisonüblich höher als im Vormonat.
 

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

  • 12.336 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
  • 668 Menschen mehr arbeitslos als im Vormonat
  • 2.387 freie Stellen stehen zur Verfügung
  • Stellenangebot im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig – trotzdem gute Beschäftigungsmöglichkeiten in Barnim und Uckermark

Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist saisontypisch. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 7,9 Prozent. Das sind noch einmal 0,4 Prozentpunkte mehr als Im Januar des Vorjahres und 0,9 Prozentpunkte mehr als im Januar 2022. Der negative Trend aus dem vorigen Jahr setzt sich damit leider fort. Im Januar waren 12.336 Frauen und Männer in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet - 668 mehr als im Dezember und 513 mehr als im Januar des Vorjahres. Wir rechnen damit, dass dieses Niveau der Arbeitslosigkeit mit leichten Schwankungen das neue Jahr prägen wird.

Eine positive Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist derzeit nicht absehbar. Viele Unternehmen kämpfen nach wie vor mit hohen Energiepreisen, mit Materialengpässen, Preissteigerungen im Einkauf, einer erhöhten Inflation und einer insgesamt zunehmenden Verunsicherung. Das kann nicht jeder Betrieb einfach so wegstecken. Ein Teil der Unternehmen sieht die Einstellung von zusätzlichem Personal zum jetzigen Zeitpunkt deshalb eher skeptisch und das wiederum kann sich auch auf den Ausbildungsmarkt auswirken. 

Aktuell haben die regionalen Ausbildungsbetriebe 1.002 freie Lehrstellen gemeldet, Das sind 115 weniger als im vorigen Jahr zu dieser Zeit. Und das bei einer leicht steigenden Zahl der Bewerber für eine betriebliche Ausbildung. Unsere Bitte an die Betriebe in Barnim und Uckermark: Melden Sie der Arbeitsagentur ihre freien Lehrstellen für dieses Jahr, jedes Ausbildungsangebot ist wichtig und wird gebraucht!

Das gilt genauso für die zu besetzenden freien Stellen. Im Januar wurden der Arbeitsagentur Eberswalde von den regionalen Arbeitgebern 372 freie Stellen gemeldet. Im vorigen Jahr waren es im Januar 362 und vor zwei Jahren noch 554.

Trotz dieses deutlichen Rückgangs des Stellenangebotes stehen aktuell im Agenturbezirk Eberswalde 2.387 freie Stellen zur Verfügung, darunter 1.580 im Barnim und 807 in der Uckermark. Es gibt also dauerhaft gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitsuchende aus der Region, geflüchtete Menschen und Arbeitskräfte, die in unsere Region einpendeln wollen. Gesucht werden beispielsweise Arbeitskräfte in folgenden Berufen: Gesundheits- und Krankenpfleger, Verkäufer, Chemielaborant, Elektroniker, Küchenplaner, Bestattungshelfer, Kaufmann für Büromanagement, Lokrangierführer, Gärtner, Koch und viele andere mehr.

Wir bieten allen Arbeitsuchenden und Arbeitgebern unsere Dienstleistungen an. Vor allem wollen wir Arbeitsuchende und Betriebe bestmöglich zusammenbringen. Die Arbeitsagentur Eberswalde und die regionalen Jobcenter unterstützen Arbeitsuchende deshalb bei der Bewerbung und bei der Aufnahme einer Beschäftigung. Erforderliche Qualifizierungen werden ebenfalls ganz individuell gefördert. Arbeitgeber suchen Arbeits- und Fachkräfte! Und wir motivieren alle Menschen, die von uns betreut werden, eine neue Beschäftigung aufzunehmen, mutig zu sein, sich zu qualifizieren und eventuelle Sprachdefizite auch während der Beschäftigung Schritt für Schritt abzubauen. Viele Arbeitgeber aus unserer Region sind sehr aufgeschlossen, Arbeitskräfte auch dann einzustellen, wenn es noch an speziellen praktischen Fähigkeiten oder auch sprachlichen Kenntnissen fehlt. Was wir suchen, sind motivierte Menschen, die eine neue Arbeit aufnehmen wollen.

Wenn es um die langfristige Fachkräftesicherung in den Unternehmen unserer Region geht, dann steht das Thema „Ausbildung“ an erster Stelle. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigte sich unter anderem beim Eberswalder Berufemarkt mit 115 Ausstellern – so viel wie noch nie! Und für den Tag der Berufe Prenzlau, der am Sonnabend, dem 24. Februar, von 9.30 bis 13 Uhr am OSZ Uckermark seine Neuauflage erlebt, haben sich jetzt schon mehr als 60 Aussteller angemeldet – das ist enorm und wir freuen uns als Mitveranstalter sehr darüber. Diese Ausbildungsmesse richtet sich an jüngere Schülerinnen und Schüler, die sich beruflich orientieren, genauso wie an die diesjährigen Schulabgänger, die schon einen konkreten Ausbildungs- oder dualen Studienplatz suchen. Und schließlich gelten alle Angebote auch für junge Erwachsene, die vielleicht schon eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen oder auch abgebrochen haben und nun einen Neuanfang wagen wollen.

Und generell beraten die Arbeitsagentur und die Jobcenter Jugendliche und Arbeitgeber zu allen Fragen rund um eine Ausbildung bis hin zu Förder- und Überbrückungsmöglichkeiten.“

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde 

12.336 Frauen und Männer waren im Januar in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 668 mehr als im Vormonat und 513 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar bei 7,9 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vor-monat einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahr ebenfalls einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten.

1.081 Jugendliche unter 25 Jahren – 35 mehr als im Vormonat - waren im Januar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 45 Jugendliche mehr. 344 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld I) und 737 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt bei 8,6 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als im Dezember und auf dem gleichen Niveau wie im Januar des Vorjahres.

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark

Im Landkreis Barnim waren im Januar 5.750 Arbeitslose gemeldet, darunter 61,4 Prozent (3.530) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 376 Arbeitslose mehr als im Dezember und 144 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslo-senquote bei 5,7 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonatswert und 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Landkreis Uckermark waren im Januar 6.586 Arbeitslose gemeldet, darunter 71,8 Prozent (4.730) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 292 Arbeitslose mehr als im Dezember und 369 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 11,8 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,6 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 1,1 Prozentpunkten.

Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen 

Die Arbeitslosenquoten: Bernau 4,0 Prozent (0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 9,0 Prozent (0,6), Templin 9,8 Prozent (0,9), Schwedt 11,7 Prozent (0,2) und Prenzlau 13,1 Prozent (0,7).

Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg

Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im Januar bei 6,4 Prozent. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. 

Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:

Cottbus6,3 %(+0,4 / +0,1)
Frankfurt (Oder)6,5 %(+0,4 / +0,2)
Neuruppin6,3 %(+0,4 / +0,2)
Potsdam5,6 %(+0,3 / +0,3)
Eberswalde7,9 %(+0,4 / +0,4)
Land Brandenburg6,4 %(+0,4/ +0,3)
Land Berlin9,7 %(0,5 / +0,6)

Zeitreihen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat Januar:

Agenturbezirk Eberswalde

Januar201920202021202220232024
Arbeitslose Bestand12.83712.07512.81511.18411.82312.336
Arbeitslosenquote8,1 %7,6 %8,1 %7,0 %7,5 %7,9 %

Landkreis Barnim

Januar201920202021202220232024
Arbeitslose Bestand 5.5485.4686.0305.1715.6065.750
Arbeitslosenquote5,7 %5,6 %6,1 %5,2 %5,6 %5,7 %

Landkreis Uckermark

Januar201920202021202220232024
Arbeitslose Bestand7.2896.6076.7856.0136.2176.586
Arbeitslosenquote11,9 %10,9 %11,3 %10,2% 10,7 %11,8 %