Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Januar

Arbeitslosigkeit steigt saisonüblich um 969 Personen - Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent.

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

Im Januar waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 14.558 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 969 mehr als im Dezember und 431 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,5 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 6,1 Prozent gelegen, im Januar vorigen Jahres bei 6,3 Prozent. 
Im Januar haben 8 Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Im Dezember waren es 15 Betriebe. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit abzurechnen, liegen die Gesamtzahlen aller kurzarbeitenden Betriebe und der betroffenen Arbeitnehmer verzögert vor. Nach Hochrechnungen haben im September 2023 34 Ostbrandenburger Betriebe und 717 Beschäftigte kurzgearbeitet, im August waren es 27 Betriebe und 443 Beschäftigte.

Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat ist saisonüblich. Allerdings läuft der Arbeitsmarkt seiner Höchstform weiter hinterher. Sorgen macht mir die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit. Arbeitsangebote - auch für Einsteigerjobs - gibt es weiter ausreichend. Wir werden alle Jugendlichen in den nächsten Wochen einladen, um ihnen Angebote zu machen, auch zu Qualifizierungen. Entgegen der angekratzten Stimmung in den Unternehmen gibt es aber auch Lichtblicke. Zum Einem halten die Unternehmen an ihren Mitarbeitern weiter fest und die Zahl der Einstellungen von Arbeitslosen nahm im Vergleich zum Januar 2023 deutlich zu (+ 15,7 Prozent).“ 

Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland, bewertet die aktuelle Situation für den Landkreis: „Auch mit Beginn des neuen Jahres suchen viele Arbeitgeber weiterhin dringend nach Arbeitskräften. Um Unternehmen mit unseren arbeitslosen Kundinnen und Kunden direkt zusammenzubringen, wird das Jobcenter gemeinsam mit der Agentur für Arbeit in 2024 mehrere regionale „Get-Together-Events“ vor Ort durchführen. Den Unternehmen wird dabei die Möglichkeit geboten, ihre Einstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten auf den unterschiedlichsten Arbeitsplätzen direkt vorzustellen, Fragen zu beantworten und so interessierte Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen. Die erste Veranstaltung findet am 21. März in Strausberg statt. Weitergehende Informationen erhalten Interessierte bei ihren Ansprechpartnern im Jobcenter und der Agentur für Arbeit.“

Frank Mahlkow, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Mit den aktuellen Halbjahreszeugnissen beginnt für viele Jugendliche die Suche nach einen Ausbildungsplatz. „Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?“, „Welcher Beruf passt zu mir?“. Diese und viele weitere Fragen rund um die berufliche Zukunft müssen die jungen Menschen nicht allein beantworten. In der Jugendberufsagentur (JBA) gibt es viele Infos und jede Menge Tipps rund um das Thema „Ausbildung“. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen sehr gut! Schon jetzt haben die Ausbildungsbetriebe in Frankfurt (Oder) hunderte von freien Plätzen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Viele Unternehmen suchen Azubis. Auch weil in den nächsten Jahren viele ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen und Nachwuchskräfte dringend gebraucht werden.  
Wenn sich junge Menschen noch unsicher sind, welcher Beruf zu ihnen passt, ist der Online-Selbsttest „Check-U“ (www.arbeitsagentur.de/check-u) eine gute Adresse. Anhand der eigenen Interessen und Stärken werden hier erste Vorschläge für die Berufswahl erarbeitet. Der zweite Schritt ist dann ein professionelles Beratungsgespräch. Und auch für Jugendliche, die sich eine Ausbildung noch nicht zutrauen oder viele Absagen auf ihre Bewerbungen bekommen, ist eine Beratung in der Jugendberufsagentur oder in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit der richtige Weg. So kann die Zeit bis zur Ausbildung z.B. mit einem Freiwilligendienst, einer vom Jobcenter geförderten berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme oder einem sozialversicherungspflichtigen Praktikum sinnvoll überbrückt werden. Alle jungen Frankfurter unter 25 Jahren, vom Abiturienten bis zum Schulabbrecher, können sich an die Jugendberufsagentur wenden.“ 

Details zur Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar
Im Januar haben sich 3.134 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 630 mehr als im Dezember und 199 mehr als im Januar des Vorjahres. Demgegenüber haben 2.170 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 103 weniger als im Dezember und 234 mehr als vor einem Jahr. 5.777 Menschen waren langzeitarbeitslos – 204 mehr als im Dezember und 349 mehr als vor einem Jahr. Auch bei den jungen Menschen stieg die Arbeitslosigkeit leicht an. 1.314 Menschen unter 25 Jahre waren im Januar arbeitslos gemeldet – 53 mehr als im Vormonat und 114 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Januar bei 7,6 Prozent, gegenüber 7,3 Prozent im Dezember. Im Januar 2023 hatte sie 7,2 Prozent betragen. Aktuell sind 2.901 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 168 Personen mehr als im Vormonat und 316 mehr als vor einem Jahr. Im Januar zeigten die regionalen Unternehmen 417 offene Stellen neu an. Das sind 35 weniger als im Dezember und 80 weniger als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.737 Stellen – 5 weniger als im Vormonat und 330 weniger als im Januar des Vorjahres. Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Januar insgesamt 9.403 Arbeitslose gemeldet – 371 mehr als im Dezember und 262 mehr als im Januar 2023.