Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

•    Mit Halbjahreszeugnissen durchstarten
•    Messen und Veranstaltungen zeigen Möglichkeiten auf

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 15

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2023 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.

„Wie erwartet stieg die Arbeitslosigkeit im Januar an. Zum Jahresende laufen häufig befristete Beschäftigungen aus. Außerdem melden sich verstärkt Menschen aus witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe oder dem Garten- und Landschaftsbau vorübergehend arbeitslos. Das Angebot an offenen Stellen bleibt auf einem hohen Niveau und es werden in vielen Branchen Fachkräfte gesucht“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Auch der Bedarf an Nachwuchskräften ist ungebrochen hoch. Mehr als 2.500 Ausbildungsstellen sind bereits in Lübeck und Ostholstein für den Herbst im Angebot. Nutzen Sie die Halbjahreszeugnissen und bewerben Sie sich jetzt! Wenn Sie noch nicht wissen, was Sie machen möchten, unterstützt Sie die Berufsberatung dabei, Ihren Weg zu finden. Eine gute Gelegenheit Betriebe kennenzulernen, bieten für Jugendliche ebenso wie für Erwachsene Bewerbertage, Messen und Veranstaltungen. Informieren Sie sich auf unserer Internetseite und starten Sie beruflich durch“, rät Dusch.

Die Seite www.arbeitsagentur.de/luebeck hält weitere Informationen bereit, zum Beispiel zum Bewerbertag am 06. Februar am Lübecker Flughafen, zur Ausbildungsmesse des öffentlichen Dienstes am 23. und 24. Februar im Citti-Park oder zu Workshop-Angeboten für Berufstätige und Frauen.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 15.972 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.375 Personen (9,4 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Januar 2023 gab es 468 (3,0 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 7,1 Prozent an.

Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.442 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 888 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.824, das sind 902 (18,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 397 (7,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote betrug 2,6 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.148 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 473 (4,9 Prozent) gegenüber Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 71 (0,7 Prozent) an. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent.

Stellenangebote
Im Januar 2024 wurden 550 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 80 (12,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 179 (24,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bei 4.139 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht, drei Viertel davon sind für Fachkräfte und Expert*innen gemeldet. Das waren 66 (1,6 Prozent) weniger als im Dezember 2023, 373 (8,3 Prozent) weniger als im Januar 2023, aber 139 (3,5 Prozent) mehr als vor der Pandemie im Januar 2019. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.

Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 20.363 Personen befanden sich im Januar 2024 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 351 Personen (1,8 Prozent) gestiegen.

Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit saisonbedingt in allen Regionen des Agenturbezirkes und insbesondere in den Arbeitsagenturen an.

Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im Januar 2024 9.723 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 681 (7,5 Prozent) zum Vormonat und um 272 (2,9 Prozent) zum Vorjahr an. Aktuell sind 429 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,3 Prozent an.

2.715 Arbeitslose und damit 345 (14,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 147 (5,7 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im Januar 2024 7.008 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 336 (5,0 Prozent) mehr als im Dezember 2023 und 125 (1,8 Prozent) mehr als im Januar 2023.

Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im Januar 2024 6.249 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 694 (12,5 Prozent) zum Vormonat und um 196 (3,2 Prozent) zum Vorjahr an. Aktuell sind 459 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 5,9 Prozent an.

3.109 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 557 (21,8 Prozent) mehr als im Dezember 2023 und 250 (8,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im Januar 2024 3.140 Arbeitslose gemeldet, das waren 137 (4,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 54 (1,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Januar 2024 11.034 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 831 (8,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 297 (2,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,5 Prozent (Vorjahr 7,4 Prozent). Es meldeten sich 2.512 Personen arbeitslos und 1.692 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 367 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.827 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Januar 2024 2.701 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 219 (8,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 107 (4,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent). Es meldeten sich 622 Personen arbeitslos und 397 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 84 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 705 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Januar 2024 2.237 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 325 (17,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 64 (2,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent). Es meldeten sich 655 Personen arbeitslos und 326 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 99 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 607 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.