Nachdem die Arbeitslosigkeit in Rheinhessen in den Sommermonaten angestiegen war, stellte sich im September in beiden Rechtskreisen eine kleine Herbstbelebung ein. Die Zahl der Arbeitslosen ging gegenüber August deutlich zurück, auch wenn die Gesamtzahl weiterhin über dem Vorjahreswert liegt. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,7%.
„Der September brachte insgesamt eine für diesen Monat übliche Entwicklung“, so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. Zahlreiche junge Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch den Start in eine Ausbildung, den Besuch einer weiterführenden Schule oder den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis nach abgeschlossener Ausbildung beenden. Aber auch bei anderen Personengruppen sind die Zahlen gesunken.
Rückläufig sind jedoch auch die Stellenbedarfe der Betriebe; hier konnte die jahreszeitlich übliche Dynamik leider nicht beobachtet werden. Die Zahlen liegen deutlich sowohl unter den Werten des Vormonats als auch gegenüber den Vorjahreswerten. Auch der Gesamtbestand an offenen Stellen hat sich stärker verringert, als dies in den letzten Jahren jeweils im September üblicherweise der Fall war.
Die meisten Stellen wurden im öffentlichen Sektor, dem Dienstleistungsbereich und dem Gesundheitswesen gemeldet.
„In vielen Beratungsgesprächen mit Unternehmen in den letzten Wochen und Monaten wird oft die Unsicherheit im Umgang mit strukturellen Veränderungen und auch dem Wandel der beruflichen Anforderungen deutlich“, erläutert Strack. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs zu erhalten, ist manchmal eine Qualifizierung der Beschäftigten unumgänglich. Die Agentur für Arbeit kann unter bestimmten Voraussetzungen diese Weiterbildungen fördern; die Agenturchefin empfiehlt hier den Kontakt zum lokalen Arbeitgeber-Service und dessen Beratungsportfolio. Näheres finden Unternehmen hierzu auch unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-weiterbildung
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im September waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.567 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 451 weniger als im August aber 311 oder 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit ist im September 2025 gesunken. 21.413 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 608 Personen weniger (-3 Prozent) als im August, aber 925 Personen bzw. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 8.049 Personen (329 Personen weniger als im Vormonat, aber 826 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 13.364 Arbeitslose registriert (279 Personen weniger als im Vormonat, aber 99 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 62 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 4.144 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.482 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 4.758 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 1.521 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 960 Stellen wurden im September neu gemeldet (175 weniger als im Vormonat und 183 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.217 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Auch auf allen regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur kam es im September zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. In Mainz sank die Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,7 Prozent, in Worms von 8,9 auf 8,7 Prozent, im Landkreis Mainz-Bingen von 5,2 auf 5,0 Prozent und im Landkreis Alzey-Worms von 4,9 auf 4,8 Prozent.