Neubrandenburg | Im November waren 11.411 Menschen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anstieg um 189 Personen bzw. 1,7 % gegenüber dem Oktober. Deutlich zeigt sich der Anstieg in den Tourismusregionen des Landkreises, so beispielsweise im Geschäftsstellenbereich Waren (Müritz), wo die Arbeitslosigkeit um 4,1 % Prozent zugenommen hat.
Andreas Wegner: „Der Arbeitsmarkt im Landkreis zeigt im November eine stabile Entwicklung. Zwar ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Oktober erwartungsgemäß leicht gestiegen, dieser Anstieg liegt jedoch unter dem zehnjährigen November-Durchschnitt. Das unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des regionalen Arbeitsmarkts. Im Jahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit seit Februar erstmals wieder unter dem Vorjahresniveau. Die saisonalen Effekte fallen in diesem Spätherbst moderat aus, und der Arbeitsmarkt meistert die wirtschaftlichen Herausforderungen weiterhin gut.“
Ein besonders bemerkenswertes Signal liefert die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. Sowohl gegenüber dem Oktober mit einem Rückgang um 12 Personen als auch im Vergleich zum Vorjahr mit einem leichten Minus von 1 Person zeigt sich hier eine weitgehend stabile Zahl. „Trotz des allgemeinen Anstiegs der Arbeitslosigkeit im November zeigt sich bei den Langzeitarbeitslosen keine Zunahme“, erklärte Wegner. „Die Rückgänge sind zwar positiv, aber noch zu gering, um von einer nachhaltigen Entwicklung zu sprechen. Dennoch zahlt sich aus, dass wir – Arbeitsagentur und Jobcenter im Landkreis – gemeinsam konsequent auf individuelle Unterstützung, enge Betreuung und Qualifizierung setzen. Gerade Menschen, die länger ohne Arbeit sind, profitieren besonders von einer verlässlichen Begleitung zurück in Beschäftigung.“
Deutliche Rückgänge in der Grundsicherung
Auch im Bereich der Grundsicherung setzt sich die positive Entwicklung fort: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften sowie die der erwerbsfähigen und nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahresmonat November ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 629 bzw. 5,3 %, die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 780 Personen bzw. 5,3 % und die Zahl der nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 262 Personen bzw. 6 % gesunken. „Der deutliche Rückgang im Bereich der Grundsicherung zeigt, dass immer mehr Menschen wieder auf eigenen Füßen stehen und wir unsere Unterstützungsangebote erfolgreich umsetzen können“, erklärte Wegner. „Es ist ein klares Signal dafür, dass unsere Maßnahmen in der Grundsicherung wirken und nachhaltige Fortschritte erzielen.“
Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt in der Mecklenburgischen Seenplatte im November robust. Die Stabilität im Jahresvergleich, die deutlichen Rückgänge in der Grundsicherung, die weitgehend stabile Zahl der Langzeitarbeitslosen und der rege Stellenmarkt setzen deutliche Signale – im Spätherbst. Wegner betonte abschließend, dass diese Entwicklungen die Belastbarkeit des regionalen Arbeitsmarktes unterstreichen und dass die Arbeitsagentur sowie die Jobcenter – gemeinsam mit den Unternehmen - im Landkreis ihre Anstrengungen fortsetzten, Menschen in Arbeit zu bringen, Qualifizierung voranzutreiben und den Unternehmen ein verlässlicher Partner bei der Fachkräftesicherung zu sein.
Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
- Im Landkreis waren im November 1.005 Menschen mit Behinderung arbeitslos. Das sind 20 oder 2 % mehr als im November 2024. Ihr aktueller Anteil an allen Arbeitslosen liegt bei 9 % Viele von ihnen bringen überdurchschnittliche Qualifikationen mit – und sind dennoch häufiger und länger arbeitslos als andere.
- Laut Gesetz sind private und öffentliche Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten zu besetzen.
- Im Jahr 2023 waren im Landkreis insgesamt 549 Betriebe zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen verpflichtet, was 2.235 Arbeitsplätze umfasst.
- Davon haben 334 Betriebe (61 %) ihre Beschäftigungspflicht vollständig erfüllt und somit 1.921 Arbeitsplätze besetzt.
- Im Gegensatz dazu haben 215 Betriebe (39 %) diese Verpflichtung nur teilweise oder gar nicht erfüllt, was 314 Arbeitsplätze betrifft – sie haben eine Ausgleichsabgabe gezahlt.
„Viele Menschen mit Behinderungen verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten und Qualifikationen – und sie sind ein echter Gewinn für jeden Betrieb. Es ist höchste Zeit, ihre Potenziale konsequent zu nutzen. Wir setzen uns dafür ein, dass Unternehmen sie als wertvolle Fachkräfte sehen, fördern und gezielt einbinden. Inklusion ist nicht nur richtig – sie ist wirtschaftlich sinnvoll und ein Baustein zur Lösung des Fachkräftemangels“, betonte Andreas Wegner.
„Trotz ihres Know-hows stoßen Menschen mit Behinderungen oft auf Vorbehalte, die ihre Chancen auf Beschäftigung einschränken. Gleichzeitig zeichnen sie sich durch hohe Betriebstreue aus, weil stabile Arbeitsplätze für sie besonders wertvoll sind“, erklärte der Arbeitsagenturchef. „Gerade deshalb lohnt es sich für Unternehmen, diese Fachkräfte gezielt einzubinden vorhandenen Unterstützungsangebote zu nutzen“, fährt Wegner fort. „Unternehmen können von unseren Fördermöglichkeiten profitieren – von Zuschüssen für behindertengerechte Arbeitsplätze bis hin zur Kostenübernahme während einer Probezeit. Die Einstellung motivierter und qualifizierter Menschen mit Behinderungen ist eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens“.
Unternehmen, die sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen interessieren, können sich an ihre persönliche Ansprechperson im Arbeitgeber-Service im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wenden. Betriebe, die noch keine Ansprechperson haben, können sich unter 0800 4 555520 (gebührenfrei) oder auf in unserem Internetangebot informieren.
Zu- und Abgänge
830 Menschen meldeten sich im November– nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes neu oder erneut arbeitslos – das sind 71 oder 9 % mehr als im Oktober, jedoch 98 oder 11 % weniger als im November 2024.
Auf der anderen Seite konnten 512 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Das sind 150 oder 23 % weniger als im Vormonat Oktober, aber 18 oder 4 % mehr als im November des Vorjahres.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Die Spanne der Veränderungen reicht im November von –2 % bei 50-Jährigen und Älteren bis +1 % bei 15- bis unter 25-Jährigen.
Unterschiedliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen
- SGB III (Bereich der Arbeitslosenversicherung): Anstieg um 199 Personen bzw. 6 % zum Vormonat und Anstieg von 136 Personen bzw. 4 % zum Vorjahresmonat.
- SGB II (Bereich der Jobcenter - Bezieher von Bürgergeld): Leichter Rückgang um 10 Personen bzw. 0,1 % zum Vormonat und deutlicherer Rückgang um 204 Personen bzw. 3 % zum Vorjahresmonat.
Mehr als 2.800 gemeldete freie Arbeitsstellen: Qualifizierte Arbeitskräfte sind gefragt
Zurzeit gibt es 2.842 freie gemeldete Arbeitsstellen. 18 weniger als im Vormonat und 439 mehr als im November des Vorjahrs.
Die größte Nachfrage gab es im November aus den Bereichen: Baugewerbe (359 freie Stellen im Bestand); Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (286); verarbeitendes Gewerbe (251); Gesundheits- und Sozialwesen (251); sowie im Gastgewerbe (146).
Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
In den Regionen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im November recht unterschiedlich. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Malchin; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 9%. Demgegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Röbel mit einer Zunahme von 8%.
Ausbildungsmarkt: Statement von Andreas Wegner zum sogenannten „fünften Quartal*“
„Das fünfte Quartal auf dem Ausbildungsmarkt bietet eine entscheidende Chance – sowohl für junge Menschen als auch für Unternehmen. Unser Ziel ist eindeutig: Kein Jugendlicher soll ohne Perspektive bleiben. Wir unterstützen deshalb alle, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, und helfen den Betrieben, ihre offenen Stellen zu besetzen.
Die Zahlen zeigen eindrücklich, wie wichtig ein Berufsabschluss ist: 1.027 der insgesamt 1.311 arbeitslosen Jugendlichen (78 %) zwischen 15 und unter 25 Jahren verfügen über keinen Berufsabschluss.
Unser Service für Ausbildungssuchende und Unternehmen ist breit aufgestellt: Informationen und Beratung sind telefonisch oder online verfügbar. Zusätzlich stehen unsere Berufsberaterinnen und -berater sowie die Fachkräfte im Arbeitgeberservice für persönliche Gespräche bereit, um individuelle und passgenaue Lösungen zu entwickeln. Jede Vermittlung zählt – sie eröffnet Perspektiven, stärkt die berufliche Zukunft der Jugendlichen und sichert die Fachkräfte von morgen.“
Kontaktmöglichkeiten auf einem Blick:
Ausbildungssuchende können sich auf direkt bei der Berufsberatung anmelden und werden danach zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Alternativ ist die Berufsberatung auch telefonisch unter 0800 4 555500 (gebührenfrei) erreichbar.
Freie Praktikumsplätze sind in unserem Internetangebot zu finden. Hier können Interessierte auch auf externen, bundesweiten Börsen nach freien Praktikumsstellen suchen. Darunter sind beispielsweise auch spezielle Praktikumsbörsen für besondere Berufe (MINT), für Menschen mit Behinderungen sowie für spezielle Branchen. Zusätzlich steht auch das Praktikumsportal des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zur Verfügung.
Arbeitgeber, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind, können sich an ihre persönliche Ansprechperson im Arbeitgeber-Service wenden. Betriebe, die noch keine Ansprechperson haben, können sich unter 0800 4 555520 (gebührenfrei) oder in unserem Internetangebot informieren.
*Das sogenannt „fünfte Quartal“ auf dem Ausbildungsmarkt bezieht sich auf den Zeitraum der Nachvermittlung von Ausbildungsstellen, der typischerweise von Oktober bis Dezember (und manchmal darüber hinaus bis Januar) des laufenden Ausbildungsjahres dauert.