Arbeitslosigkeit in allen vier Landkreisen gestiegen – angespannte Lage am Arbeitsmarkt verfestigt sich

Agentur für Arbeit Neuruppin – Arbeitslosigkeit gestiegen – angespannte Lage am Arbeitsmarkt verfestigt sich

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 7

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuruppin (Landkreis Havelland, Landkreis Oberhavel, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Landkreis Prignitz) im Januar 2025 gestiegen. 19.697 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 1.041 Personen mehr (6 Prozent) als im Dezember und 1.138 Personen bzw. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,3 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.537 Personen (881 Personen mehr als im Vormonat und 842 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 12.160 Arbeitslose registriert (160 Personen mehr als im Vormonat und 296 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Jobcenter wurden 62 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 3.626 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.904 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.583 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 775 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 598 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (109 weniger als im Vormonat und 13 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie Gesundheits- und Sozialwesen. Aktuell befanden sich damit 5.467 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur, 542 weniger als im Januar 2024.

In den Jobcentern sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 97 (entspricht -1 Prozent) auf insgesamt 18.055. 22.734 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 240 Personen weniger (-1 Prozent) als vor einem Jahr.

Zitat:

„Es ist zu erkennen, dass die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres erneut gestiegen ist, insbesondere im Bereich des Rechtskreises SGB III. Dieses ist zum Teil jahreszeittypisch, denn auch im letzten Jahr stieg die Arbeitslosenquote im Januar um 0,4 %. Darüber hinaus ist immer noch Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften zu verzeichnen. Dies zeigt sich an den über 5.400 offenen Stellen im Agenturbezirk. Jedoch bemerken wir, dass der Arbeitsmarkt weniger aufnahmefähig und das Einstellungsverhalten der Unternehmen zögerlich ist. Wie bereits zuvor in den letzten Monaten auch, beobachten wir deshalb wirtschaftliche Entwicklungen und daraus resultierende Herausforderungen für die Region genau. Und unsere Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte stehen bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation beratend zur Seite: sowohl für die, die Arbeit verlieren und suchen als auch für unsere Unternehmen, die Unterstützung brauchen“, sagt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin. 


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Die Regionen im Überblick

Landkreis Havelland – steigende Arbeitslosigkeit – deutliche Zurückhaltung bei der Einstellung von Betrieben

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Havelland im Januar 2025 gestiegen. 6.095 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 312 Personen mehr (5 Prozent) als im Dezember und 542 Personen bzw. 10 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent und lag mit 0,3 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,2 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.367 Personen (306 Personen mehr als im Vormonat und 199 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 3.728 Arbeitslose registriert (6 Personen mehr als im Vormonat und 343 Personen mehr als im Vorjahr). Durch das Jobcenter wurden 61 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.128 Personen arbeitslos. Davon kamen 576 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 815 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 250 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 197 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (34 weniger als im Vormonat und 29 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 1.787 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 
Im Jobcenter stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 306 (entspricht 6 Prozent) auf insgesamt 5.369. 6.886 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 373 Personen mehr (6 Prozent) als vor einem Jahr.

Zitat:

„Im Havelland beobachten wir eine insgesamt steigende Arbeitslosigkeit, wobei häufiger Menschen aus den Berufsbranchen Verkehr und Logistik zu uns kommen. Etwas Sorge bereitet uns auch eine steigende Jugendarbeitslosigkeit, auch dass Übernahmen nach Ausbildung nicht erfolgen. Das abwartende Einstellungsverhalten der Unternehmen führt insgesamt zu einem geringeren Stellenzugang als im Vormonat. Insbesondere der Groß- und Einzelhandel hat weniger Stellen als im vorherigen Monat gemeldet. Jedoch ist hervorzuheben, dass der Stellenbestand um 109 Stellen auf 1.787 Stellen gestiegen ist. Trotz wirtschaftlichen Herausforderungen signalisiert dies weiterhin eine stabile Arbeitskräftenachfrage“, führt Beate Kostka anschließend aus.

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Landkreis Oberhavel – negative Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit setzt sich fort

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Oberhavel im Januar 2025 gestiegen. 6.525 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 378 Personen mehr (6 Prozent) als im Dezember und 603 Personen bzw. 10 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 Prozent und lag mit 0,3 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,1 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.734 Personen (294 Personen mehr als im Vormonat und 452 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 3.791 Arbeitslose registriert (84 Personen mehr als im Vormonat und 151 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Jobcenter wurden 58 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.125 Personen arbeitslos. Davon kamen 645 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 755 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 276 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 175 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (60 weniger als im Vormonat und 10 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 1.528 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Im Jobcenter sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 210 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 5.643. 7.150 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 256 Personen weniger (-4 Prozent) als vor einem Jahr.

Zitat:

„Im Landkreis Oberhavel blicken wir ebenso auf Zeichen einer konjunkturellen, aber saisonal üblichen Eintrübung am Arbeitsmarkt. Demnach sind im Monat Januar 2025 mehr Menschen zu uns gekommen, als in den Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten. Des Weiteren ist der Stellenbestand rückläufig, wodurch sich eine geringere Arbeitskräftenachfrage erkennen lässt. Unternehmen in der Region blicken auf eine angespannte Auftragslage und schauen genau, in welchem Bereich noch eingestellt werden kann“, konkretisiert Beate Kostka zum Landkreis Oberhavel.

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Landkreis Ostprignitz-Ruppin – erneuter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Januar 2025 gestiegen. 3.732 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 222 Personen mehr (6 Prozent) als im Dezember, aber 97 Personen bzw. 3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3 Prozent und lag mit 1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr war sie bei 7,6 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.344 Personen (169 Personen mehr als im Vormonat und 90 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.388 Arbeitslose registriert (53 Personen mehr als im Vormonat, aber 187 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Jobcenter wurden 64 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 728 Personen arbeitslos. Davon kamen 364 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 503 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 132 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 127 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (38 weniger als im Vormonat, aber 16 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Gastgewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen. Aktuell befanden sich damit 1.120 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Im Jobcenter sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 197 (entspricht -5 Prozent) auf insgesamt 3.740. 4.536 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 346 Personen weniger (-7 Prozent) als vor einem Jahr.

Zitat:

„In Ostprignitz-Ruppin beobachten wir mit 6,3 % den höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Neuruppin im Vergleich zum Vormonat. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Arbeitslosigkeit insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % gesunken ist. Dies ist in keinem anderen Landkreis in unserem Agenturbezirk ähnlich und erfreulich. Saisonale und konjunkturelle Herausforderungen haben auch in Ostprignitz-Ruppin dazu geführt, dass mehr Menschen sich bei uns gemeldet haben, als der Arbeitsmarkt aufgenommen hat. Zudem beobachten wir einen leicht rückläufigen Stellenbestand und eine zurückhaltende Arbeitskräftenachfrage“, sagt Beate Kostka zu den Entwicklungen in Ostprignitz-Ruppin.

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Landkreis Prignitz – Arbeitslosenquote auf 8,8 Prozent gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Prignitz im Januar 2025 gestiegen. 3.345 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 129 Personen mehr (4 Prozent) als im Dezember und 90 Personen bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 8,5 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.092 Personen (112 Personen mehr als im Vormonat und 101 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.253 Arbeitslose registriert (17 Personen mehr als im Vormonat, aber 11 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Jobcenter wurden 67 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 645 Personen arbeitslos. Davon kamen 319 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 510 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 117 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 99 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (23 mehr als im Vormonat und 10 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Gastgewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen. Aktuell befanden sich damit 1.032 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Im Jobcenter stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 4 (entspricht 0,1 Prozent) auf insgesamt 3.303. 4.161 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 12 Personen weniger (-0,3 Prozent) als vor einem Jahr.

Zitat:

„Im zurückliegenden Monat wurden im Landkreis Prignitz mehr Arbeitsstellen als im Vergleich zum Vormonat gemeldet. Dies führt zu einer leichten Steigerung des Stellenbestandes im Vergleich zum Vormonat und lässt auf eine konstante, wenn auch insgesamt niedrigere - Arbeitskräftenachfrage durch regionale Arbeitgeber schließen. Aber: die Arbeitslosigkeit ist weiter gestiegen und mehr Menschen als im Vormonat wurden arbeitslos. Dies begründet sich insbesondere durch vereinzelte Entlassungen von regionalen Betrieben. Unser Arbeitgeber-Service steht jedoch mit den Unternehmen in direktem Kontakt, um bei der Suche und Vermittlung in eine neue Beschäftigung zu unterstützen“, führt Beate Kostka abschließend aus.

Mehr Service, weniger Bürokratie: Mit der neuen App wird das Jobcenter Prignitz digitaler und bürgernäher
Ab sofort können Bürgergeldbeziehende mit der Jobcenter-App ihrem Jobcenter in der Prignitz Unterlagen schicken, den Bearbeitungsstand ihres Bürgergeldantrags abrufen und Veränderungen direkt mitteilen. 

In der App gibt es zwei übergeordnete Bereiche: „Mein Jobcenter“ und „Mein Bereich“. In „Mein Jobcenter“ können Kundinnen und Kunden ihre Postleitzahl angeben. Die App wählt dann automatisch die Informationen des Jobcenters aus, das für die betroffene Person zuständig ist. Hier finden sich alle wichtigen Kontaktdaten sowie Informationen zu Veranstaltungen oder Öffnungszeiten. Außerdem sind Informationen zu regionalen Anträgen, Hilfsangeboten oder weiteren Leistungen hinterlegt. Wenn sich Kundinnen und Kunden mit ihren Online- Zugangsdaten unter „Mein Bereich“ anmelden, können sie auf alle Funktionen der App zugreifen: Sie können Anträge stellen und deren Bearbeitungsstatus einsehen, Veränderungen mitteilen oder Termine vereinbaren. Einen schnellen Zugang zur Jobsuche gibt es hier genauso wie die sichere und datenschutzkonforme Uploadfunktion von Unterlagen und Dokumenten.

Weitere Informationen zur Jobcenter-App finden Sie in den jeweiligen App-Stores oder unter:
https://www.arbeitsagentur.de/apps/jobcenter-app und auf https://www.jobcenter-prignitz.de/