Presseinformation

Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Riesa

07.11.2025 | Presseinfo Nr. 61

 

  • Mehr Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber im Landkreis Meißen
  • 49 unversorgte Bewerber und 62 unbesetzte Ausbildungsstellen zum 30.09.2025

 

Überblick

Im zurückliegenden Berufsberatungsjahr - von Oktober 2024 bis September 2025 - haben sich 1.292 Jugendliche (517 Mädchen und 775 Jungen) als Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Riesa oder beim kommunalen Träger der Grundsicherung gemeldet. Im Vergleich zum Jahr 2023/24 waren das 28 Jugendliche weniger (- 2,1 Prozent). Diesen Bewerbern standen 1.552 beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Im Vorjahresvergleich sind das 141 Stellen (- 8,3 Prozent) weniger.

„Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Landkreis Meißen hat sich dieses Jahr trotz angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nur leicht verändert. Beide Parameter, gemeldete Berufsausbildungsstellen als auch die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber, gingen gegenüber dem Vorjahr zurück. Jedoch gibt es weiterhin mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber im Landkreis Meißen.Mit rund 1.550 gemeldeten Ausbildungsstellen verzeichnen wir einen Rückgang von rund acht Prozent zum Vorjahr. Knapp 1.300 Jugendliche suchten mit Hilfe der Berufsberatung eine Ausbildungsstelle, das sind im Vorjahresvergleich rund zwei Prozent Bewerber weniger,“ fasst Thomas Stamm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Riesaer Arbeitsagentur, die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zusammen.

„Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater begleiteten auch im zurückliegenden Berichtsjahr die Jugendlichen bei ihrem Start ins Berufsleben und waren dafür regelmäßig in den Schulen sowie bei den zahlreichen Ausbildungsmessen im Landkreis Meißen vor Ort. Beratungen fanden auch in unseren Geschäftsstellen oder Online statt. Jedoch waren 49 Jugendliche von den insgesamt 1.292 gemeldeten Bewerbern zum Stichtag 30.09. nicht in eine Ausbildung oder eine Alternative eingemündet. Dennoch bestehen auch jetzt noch Chancen und wir unterstützen diese jungen Menschen weiterhin, eine Ausbildung oder eine Überbrückung zu finden. Zusammen mit den 62 gemeldeten unbesetzten Ausbildungsstellen, außerbetrieblichen Ausbildungsstellen und Berufsvorbereitungsmaßnahmen stehen noch viele Angebote zur Verfügung. Auch die Unternehmen haben noch Chancen, Ausbildungsinteressenten für ihre offenen Ausbildungsstellen zu finden“, so Thomas Stamm weiter.  

Verbleib der Bewerber

Bis zum 30. September 2025 mündeten von den 1.292 gemeldeten Bewerbern 727 Jugendliche in eine duale Ausbildung ein. Dies entspricht einem Anteil von rund 56 Prozent. 516 Bewerber nahmen anderweitige Ausbildungen auf, besuchen weiterhin die Schule oder nehmen an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teil. Ende September waren 49 Mädchen und Jungen noch nicht in eine Ausbildung oder eine Alternative eingemündet. „Mit dem 30.09. ist das Berufsberatungsjahr statistisch zu Ende, nicht aber die Aktivitäten unserer Berufsberaterinnen und Berufsberater. Um die noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber mit den noch unbesetzten Ausbildungsstellen zusammenzubringen, werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt. Außerdem melden sich in diesen Wochen erfahrungsgemäß auch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen wieder auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Ebenso melden Betriebe Ausbildungsstellen, die wieder frei geworden sind“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung weiter.

Bewerber nach Schulabschluss

908 aller gemeldeten Bewerber besuchten eine allgemeinbildende Schule und für 305 junge Menschen endete der Besuch einer berufsbildenden Schule. 46 Bewerber waren zuvor an Akademien oder Hochschulen. 50,2 Prozent (649 Bewerber) verfügen über einen Realschulabschluss und 29,2 Prozent der Jugendlichen (377 Bewerber) erlangten einen Hauptschulabschluss. Die (Fach-)Hochschulreife haben 15,8 Prozent der jungen Menschen (204 Bewerber) und 22 Mädchen und Jungen (1,7 Prozent) konnten keinen Schulabschluss nachweisen. Der Anteil der sogenannten Altbewerber (Bewerber, die die Schule in den Vorjahren beendeten) beträgt 27,3 Prozent (Vorjahr: 25,7 Prozent). 

Betriebliches Ausbildungsangebot

Das betriebliche Ausbildungsangebot bildet die Chancen der Jugendlichen, in der Region einen Beruf zu erlernen, ab. Im zurückliegenden Berufsberatungsjahr akquirierten die Arbeitsvermittler im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa 1.519 betriebliche Ausbildungsstellen. Das sind insgesamt 141 Stellen (- 8,3 Prozent) weniger als im Berufsberatungsjahr 2023/2024.

Die Top 10 der im zurückliegenden Berichtsjahr 2024/2025 gemeldeten Berufsausbildungsstellen waren:

Ende September blieben 62 der insgesamt 1.552 gemeldeten Berufsausbildungsstellen unbesetzt (Vorjahr: 137 Stellen).

Oftmals sind es mehrere Gründe, die dazu führen, dass Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, zum Beispiel Interesse, schulische Leistungen, Mobilität.

Top 10 der Berufswünsche

Die Berufswahl ist weiterhin stark von geschlechterspezifischen Wünschen und Vorstellungen geprägt.

Bei den Mädchen ergab sich folgende Rangliste:

Bei den Jungen waren die Wunschberufe:

 

Berufsorientierung

Die Agentur für Arbeit Riesa arbeitet mit allen Partnern des regionalen Arbeitsmarktes eng zusammen, um junge Menschen beim Übergang von der Schule in das Erwerbsleben zu unterstützen.  

So konnten rund 1.300 Jugendliche aus 23 Schulen des Landkreises Meißen am Projekt „Komm auf Tour“ teilnehmen und dort mit ihrer Lebens- und Berufsplanung starten. 

Insgesamt 153 Schüler wurden neu in das Projekt Berufseinstiegsbegleitung aufgenommen und werden durch die Berufseinstiegsbegleiter bei der Erlangung des Schulabschlusses und beim Einstieg ins Berufsleben mit alternativen Möglichkeiten unterstützt. 

An 18 Oberschulen im Landkreis Meißen kommen 20 Praxisberater zum Einsatz, die von der Agentur für Arbeit Riesa mitfinanziert werden. Sie erstellen mit den Jugendlichen im 1.Halbjahr der 7. Klassen eine Potentialanalyse und unterstützen die Jugendlichen in der 8. Klasse bei der weiteren beruflichen Orientierung. Ab der 9. Klasse übernehmen dann die Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit Riesa die weitere berufliche Orientierung und Beratung der Jugendlichen.

Im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Riesaer Arbeitsagentur können sich alle Jugendlichen zu Berufen und Studieninhalten informieren. Tablets und PC stehen dafür kostenlos zur Verfügung und die Mitarbeiter im BiZ unterstützen auch bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.

Förderung benachteiligter Jugendlicher

Die Agentur für Arbeit Riesa hat für die Förderung benachteiligter Jugendlicher 33 Plätze eingerichtet, darunter 20 Plätze für behinderte Jugendliche. Des Weiteren werden mit dem Ausbildungsbeginn 2024 für 17 Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Jugendliche mit Lernbehinderungen an Arbeitgeber Ausbildungszuschüsse für die betriebliche Ausbildung gewährt.

Mit finanzieller Unterstützung der Riesaer Arbeitsagentur begannen 18 junge Rehabilitanden eine reha-spezifische berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme in einem Berufsbildungswerk (BBW) und weitere 20 Rehabilitanden konnten in einem BBW mit ihrer Berufsausbildung starten.

Insgesamt 14 Jugendliche begannen Einstiegsqualifizierungen bei Arbeitgebern.

Ausblick 

Die Arbeitsvermittler im Arbeitgeber-Service sowie die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Riesa haben mit ihren regionalen Partnern den Fokus bereits auf den Ausbildungsbeginn 2026 gerichtet und arbeiten dazu intensiv im Netzwerk zusammen.

Am 29. November 2025 findet die gemeinsame Ausbildungsbörse der Agentur für Arbeit Riesa und des Jobcenters Landkreis Meißen sowie der Tag der offenen Tür am Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft Riesa statt. Rund 90 Aussteller informieren über ihre Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Region.

Alle Jugendlichen, die im nächsten Herbst in eine betriebliche Ausbildung starten möchten, sollten jetzt Kontakt mit der Berufsberatung aufnehmen und sich mit ihrer Berufswahl aktiv auseinandersetzen. Unsere Berater kennen den regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Sie helfen, fördern, checken die Bewerbung, unterstützen beim Finden einer Alternative zum Wunschberuf (Stichwort: Plan B) und vermitteln passgenau, weil sie die Betriebe in der Region kennen. Die Jugendlichen und deren Eltern können sich sowohl persönlich beraten lassen, aber auch per Telefon oder Videokommunikation mit der Berufsberatung ins Gespräch kommen. Unsere Onlineangebote, zum Beispiel CHECK-Uwww.planet-beruf.de und die AzubiWelt-App, bieten einen guten Einstieg in den Berufswahlprozess. Ebenso findet im März 2026 wieder „SCHAU REIN! – Woche der offenen Unternehmen in Sachsen“ statt und bereits ab Januar können diese Angebote gebucht werden.

„Die wirtschaftlichen Unsicherheiten werden uns weiter begleiten. Mit Blick auf dem demografischen Wandel, der auch in unserem Landkreis im vollen Gange ist, bleibt die duale Ausbildung auch zukünftig ein Baustein zur Sicherung des langfristigen Fachkräftebedarfes“, fasst Thomas Stamm die Entwicklung auf der Unternehmerseite zusammen. „Wir unterstützen Arbeitgeber bei der Ausbildung und fördern diese auch finanziell – mit Zuschüssen für Praktika und Assistierter Ausbildung. Sie ist als Stütz- und Förderunterricht angelegt und hilft Jugendlichen, die Anforderungen des Betriebes sowie der Berufsschule zu verstehen und zu erfüllen“. 

Vermittlungsservice für Jugendliche:

Schulabgänger, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind beziehungsweise nicht wissen, wie es nach der Schule weitergeht und sich über berufliche Alternativen informieren möchten, können sich an die Berufsberatung der Riesaer Arbeitsagentur wenden.

Auch bei der Studienwahl unterstützen die Berater gern und professionell.

Telefon zur Terminvereinbarung: 0800 4 5555 00

E-Mail: Riesa.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Online über den eService der Bundesagentur für Arbeit

Vermittlungsservice für Arbeitgeber:

Freie Ausbildungsstellen können jederzeit telefonisch beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa unter den bekannten Durchwahlnummern oder unter der gebührenfreien Hotline gemeldet werden.

Arbeitgeber-Hotline: 0800 4 5555 20

E-Mail: Riesa.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de