Im Juni hat sich die Arbeitslosigkeit im Städtedreieck gegenüber dem Vormonat leicht erhöht. Im Bereich der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im zurückliegenden Monat um fast 200 gestiegen, während die Zahl der in der Grundsicherung betreuten Arbeitslosen in Solingen und Wuppertal rückläufig ist. Lediglich das Jobcenter Remscheid verzeichnet ebenfalls eine Zunahme der arbeitslos gemeldeten Bürgergeldempfänger.
Verglichen mit den Daten aus Juni 2022 zeigt sich aktuell ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) um 819 Personen (11,5 Prozent) und im Rechtskreis SGB II (Jobcenter, Grundsicherung) um 2.803 Personen (15,1 Prozent).
Die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus vormaliger Beschäftigung seit Jahresbeginn fallen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1.115 Meldungen (+13,5 Prozent) höher aus. Demgegenüber ist die Zahl der Arbeitsaufnahmen nach Arbeitslosigkeit mit knapp 6.900 im bisherigen Jahresverlauf 2023 gegenüber 2022 nahezu konstant geblieben. Sowohl im Bereich Verkehr und Logistik, aber auch im verarbeitenden Gewerbe werden sozialversicherungspflichtige Stellen abgebaut.
Von dem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen sind Männer wie Frauen, Jugendliche wie Ältere und auch die ausländischen Mitbürger*innen betroffen. Gebremst ist auch der weitere Rückgang der Langzeitarbeitslosen, der sich annähernd auf Vorjahresniveau bewegt und gegenüber dem Vormonat erstmals seit längerem wieder angestiegen ist.
Die Zahl der im Juni neu gemeldeten Stellen ist niedriger als im Mai ausgefallen. Auch im Vorjahresvergleich ist der monatliche Zugang an gemeldeten Stellen rückläufig. Dies schlägt sich im jeweiligen Bestand der offenen Stellen nicht in gleicher Weise nieder, da insbesondere die Stellen für Fachkräfte über einen längeren Zeitraum offen sind.
„Die wirtschaftliche Lage schlägt sich nieder, verstärkt durch die Sommerpause gerät der Arbeitsmarkt nun zunehmend unter Druck. Das zeigen der Anstieg der Zahl der arbeitslosen Menschen über alle Personengruppen hinweg und die anhaltend rückläufige Arbeitskräftenachfrage durch die Unternehmen“, äußert sich Martin Klebe, Leiter der örtlichen Arbeitsagentur zur derzeitigen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Entwicklung im Städtedreieck:
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 127 (0,4 Prozent) auf 29.345 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sind 3.622 Menschen (+14,1 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet.
Arbeitslosenquoten
Die Arbeitslosenquote beträgt 8,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.
Die Quoten gegenüber dem Vorjahresmonat sind im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Solingen – Wuppertal gestiegen. Die Spanne reichte im Juni 2023 von 7,6 Prozent in Remscheid bis 9,6 Prozent in Wuppertal.
Stellenentwicklung
Im Juni wurden der Agentur für Arbeit 376 neue Stellenangebote gemeldet. Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 36,4 Prozent (-215 Stellen) zum gleichen Monat des Vorjahres gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurden 28,7 Prozent (- 151 Stellen) neue Stellen weniger gemeldet.
In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht:
Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag | Metallbearbeitung | Büro und Sekretariat | Verkauf | Fahrzeugführung im Straßenverkehr |
Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege
Bei den neu gemeldeten Stellengesuchen handelt es sich überwiegend um Stellen der Arbeitnehmerüberlassung.
Es werden aber auch Stellen folgenden Wirtschaftsabschnitten gemeldet:
Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz | Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | Verarbeitendes Gewerbe | Gesundheits- und Sozialwesen
Der Arbeitsmarkt in Remscheid
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Remscheid 4.553 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 79 Personen oder 1,8 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind dies 489 Personen (+ zwölf Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,9 Prozent.
Im aktuellen Monat meldeten sich 934 Personen neu oder erneut arbeitslos, 867 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Juni 2023 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 85 neue Stellen gemeldet, das sind 7 (-7,6 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 109 (-16,7 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 383 offene Stellen. Das sind 6 mehr als im Vormonat und 37 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 378 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 4 Jugendliche (- ein Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 53 Personen (+16,3 Prozent) gestiegen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 1.513 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 56 (-3,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 90,9 Prozent (1.376 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 6.038 Personen; das sind 29 Personen mehr als im Vormonat und 490 Menschen (+8,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Solingen
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Solingen 6.831 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 4 Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind dies 839 Personen (+14,0 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 6,9 Prozent.
Im aktuellen Monat meldeten sich 979 Personen neu oder erneut arbeitslos, 971 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Juni 2023 wurden der Agentur für Arbeit Solingen 54 neue Stellen gemeldet, das sind 63 (-53,8 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 399 (-39,7 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 405 offene Stellen. Das sind 16 weniger als im Vormonat und 157 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 681 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat 3 Jugendliche (-0,4 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 102 Personen (+17,6 Prozent) gestiegen
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 3.183 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 24 (+0,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 93,2 Prozent (2.965 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 9.043 Personen. Das sind 25 Personen mehr als im Vormonat, und 939 Menschen (+11,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Wuppertal
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Wuppertal 17.961 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 44 Personen oder 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind dies 2.294 Personen (+14,6 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,5 Prozent.
Im aktuellen Monat meldeten sich 2.852 Personen neu oder erneut arbeitslos, 2.809 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Juni 2023 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 237 neue Stellen gemeldet, das sind 81 (-25,5 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 344 (-16,9 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.286 offene Stellen. Das sind 24 mehr als im Vormonat und 50 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 1.826 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 44 Jugendliche (+2,5 Prozent) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 297 Personen (+19,4 Prozent) gestiegen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 7.381 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 37 (-0,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,6 Prozent (6.833 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 28.449 Personen. Das sind 61 Personen weniger als im Vormonat, und 2.014 Menschen (+7,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.