Rems-Murr-Arbeitsmarkt zum Jahresende - Arbeitslosenquote steigt leicht auf 4,3 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis ist zum Jahresende erneut angestiegen. Innerhalb der letzten vier Wochen verzeichnete die Region einen Zuwachs von 166 Arbeitslosen, sodass die Gesamtzahl nun bei 10.564 Personen liegt. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,3 Prozent und liegt 0,4 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Christine Käferle, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Waiblingen, ordnet die Zahlen ein: „Die konjunkturelle Entwicklung macht sich im Kreis deutlich bemerkbar. Aktuell haben wir 12,5 Prozent mehr Arbeitslose als noch vor einem Jahr. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg liegt der Zuwachs bei knapp 9 Prozent.“ Dieser Anstieg stellt den regionalen Arbeitsmarkt vor Herausforderungen, denen mit gezielten Maßnahmen begegnet werden sollen.

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Um den negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, setzen die Agentur für Arbeit Waiblingen und das Jobcenter Rems-Murr verstärkt auf Qualifizierung. „Der Schlüssel zu beruflichem Erfolg und einer schnellen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt liegt in der Qualifizierung“, betont Käferle. Aktuell befinden sich rund 1.000 Menschen im Rems-Murr-Kreis in einer geförderten beruflichen Weiterbildung – ein Anstieg von mehr als einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 2024 über 1.800 Weiterbildungen gefördert, ein Zuwachs von knapp 29 Prozent gegenüber 2023. Diese Initiative soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden, um die Beschäftigungschancen der Betroffenen nachhaltig zu verbessern und um Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften zu unterstützen.

 

Entwicklung im Dezember: Neuzugänge und Abgänge

Im Dezember 2024 mussten sich 2.457 Personen neu oder erneut arbeitslos melden. Unter ihnen waren 844 Personen, deren Beschäftigungsverhältnis endete – 46 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Gleichzeitig konnten 562 Arbeitslose durch eine neue Beschäftigung ihre Arbeitslosigkeit beenden, was im Vergleich zum Dezember 2023 eine Person weniger ist.

Ein zentrales Anliegen neben der Integration von geflüchteten Menschen in den lokalen Arbeitsmarkt bleibt der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Aktuell sind 2.936 Menschen im Rems-Murr-Kreis länger als ein Jahr arbeitslos. Diese Gruppe macht knapp 28 Prozent an allen Arbeitslosen aus. Claudia Kriegisch-Knittel, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Rems-Murr, betont die Bedeutung von Qualifizierungsmaßnahmen: „Oftmals fehlt es Langzeitarbeitslosen an den notwendigen beruflichen Qualifikationen, um auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Daher bleibt die Qualifizierung von BürgergeldempfängerInnen ein entscheidender Faktor, um Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden oder erst gar nicht entstehen zu lassen.“

Von den Langzeitarbeitslosen werden 2.488 Personen durch das Jobcenter betreut, während 448 von der Agentur für Arbeit unterstützt werden. Ziel ist es, diese Menschen durch individuell abgestimmte Maßnahmen auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Landesweit sind aktuell 273.682 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, knapp neun Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Rems-Murr-Kreis bei 4,3 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte ungünstiger als im Dezember 2023.

Arbeitsmarktlage und Stellenangebote

Trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit bleibt der Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis aufnahmefähig, insbesondere für gut ausgebildete Fachkräfte. Im Dezember wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter 378 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 38 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt sind derzeit 2.426 offene Stellen im Bestand, was einem Rückgang von 27 Stellen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Christine Käferle zeigt sich dennoch optimistisch: „Der Arbeitsmarkt im Kreis bietet nach wie vor zahlreiche Chancen für qualifizierte Fachkräfte. Unsere Aufgabe ist es, Arbeitsuchende gezielt zu unterstützen und die bestehenden Stellenangebote mit den passenden Bewerbern zu besetzen.“

Alle Stellenangebote findet man unter www.jobboerse.arbeitsagentur.de oder in der App Jobsuche.

 

Fazit und Ausblick

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Rems-Murr-Kreis zeigt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin herausfordernd bleiben. Dennoch gibt es Ansätze, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Durch eine gezielte Förderung von Qualifizierungen, den Ausbau von Weiterbildungsmaßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen will man 2025 verstärkt darauf hinarbeiten, Arbeitslosigkeit zu reduzieren und Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.