Gut studieren abseits der Großstadt

Studieren bedeutet Lernen, Arbeiten schreiben, Seminare besuchen, aber – mal ehrlich – auch Feiern, viele Leute Kennenlernen und sich Ausprobieren. Und wo geht das besser als in der Großstadt? In Amberg, findet Raphael Gruber. Der Student findet: Die kleine Stadt im Osten Bayerns hat nicht nur besseres Bier zu bieten als zum Beispiel Berlin oder Köln – sondern eine ganze Menge mehr.

Raphael Gruber zum Studium in Amberg
Mit dem Fahrrad alles erreichen können – oft typisch für ein Studium in ländlichen Regionen.

Amberg hat rund 40.000 Einwohner und liegt in der Oberpfalz­ – ein Bezirk, der selbst für bayerische Verhältnisse als „ab vom Schuss“ gilt. In der hübschen Altstadt mit Fluss und historischen Gebäuden lässt es sich als Tourist entspannt bummeln – aber was kann eine Stadt wie Amberg jungen Studierenden bieten?

Der 22-jährige Raphael Gruber hat sich bewusst für ein Studium an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden entschieden. Überzeugt hat ihn das Gesamtpaket aus Vorteilen, die das Studium in Amberg bietet – vor allem die Topbetreuung durch die Lehrenden, die kurzen Wege und die geringen Lebenshaltungskosten.

Perfekte Studienbedingungen

Raphael Gruber lernt beim Studium die Bedienung von Videokamera und Kamerastativ
Bestandteil des Studiums der Medienproduktion und Medientechnik: Die Bedienung von Videokamera und Kamerastativ.

In der Mensa herrscht Hochbetrieb. Angeregt unterhält sich Raphael, der Medienproduktion und Medientechnik studiert, mit einem der Professoren über seine Bachelorarbeit. Beide essen dabei gemeinsam zu Mittag.

Genau das macht für Raphael das Besondere seiner Hochschule aus. Es herrscht eine schon fast familiäre Atmosphäre: „Die Professorinnen und Professoren kennen alle meinen Namen. Und ich kann sie jederzeit ansprechen und etwas fragen.“

Ein weiterer Vorteil des Studiums an der kleinen Hochschule ist das Verhältnis Studierende zu Lehrenden. In Amberg betreut eine Dozentin oder ein Dozent im Schnitt nur 45 Studierende. Die Lerngruppen in den Lehrveranstaltungen sind klein, die technische Ausstattung ist leicht verfügbar. „Wenn ich eine Kamera ausprobieren möchte, gehe ich ins Labor und frage nach einem passenden Gerät. In der Regel kann ich die Kamera dann gleich mitnehmen.“

Derzeit studieren an der Hochschule in Amberg etwa 1.500 Frauen und Männer. Auf dem Campus oder in Seminaren blickt Raphael darum fast nur in bekannte Gesichter. Kontakte und Netzwerke zu knüpfen fällt ihm dadurch leicht.

Auch die günstigeren Mieten und kurzen Wege sind für ihn ein großer Pluspunkt gegenüber den großen oder ungleich beliebteren Uni-Städten. „Ich brauche kein Auto, sondern kann überallhin zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren“, sagt der Student.

Die Berufsberatung unterstützt bei der Studienwahl

Raphael Gruber sitzt zum studieren in der Bibliothek der Universität
Genügend Platz in der Bibliothek – einer der vielen Vorteile eines kleinen Hochschulstandortes.

Ursprünglich hatte Raphael darüber nachgedacht, in Berlin zu studieren. Der Bereich Veranstaltungstechnik und -management interessierte ihn. Mit dieser Vorstellung im Kopf ging der frischgebackene Abiturient zur Agentur für Arbeit Regensburg.

„Der Berufsberater hat mir gesagt, dass es einen ähnlichen Studiengang auch hier in Ostbayern gibt“, erzählt er. Das Studienangebot in Amberg gefiel ihm gut und passte zu seinen Interessen. Deshalb entschied sich Raphael für das Studium vor der Haustür. „Außerdem“, gibt der gebürtige Regensburger zu, „wollte ich dann doch nicht so weit weg von zuhause studieren“.

Ob das Studium im kleinen Amberg auch Nachteile mit sich bringt? Raphael fällt nur ein, dass das Angebot an Cafés, Clubs und Kneipen nicht so üppig ist. „Aber das ist nicht wirklich ein Problem für mich“, ergänzt er nach kurzem Nachdenken. „Man organisiert sich dann einfach untereinander und trifft sich bei jemandem zu Hause. Das hat seinen ganz eigenen Reiz.“

Das hat Raphael weitergebracht