Informatik im gesellschaftlichen Kontext

Der Studiengang Sozioinformatik ist noch recht neu. Erst seit dem Wintersemester 2013/2014 bietet ihn die Technische Universität Kaiserslautern an. Sarah Dossinger (25) gehört zu den ersten Bachelor-Absolventinnen.

Schon die Einführungsveranstaltung „Informatik und Gesellschaft“ hat Sarah Dossinger sehr beeindruckt. Ein Thema dort war etwa Roboter-Ethik: Was muss man Robotern mitgeben, damit sie sich Menschen gegenüber richtig verhalten? „Roboter werden schließlich künftig vermehrt eingesetzt, etwa in der Altenpflege“, erzählt sie.

Aber auch das Seminar zur Datensicherheit fand Sarah Dossinger spannend. Hier mussten die Studierenden unter anderem Sicherheitslücken aufspüren.

Software entwickeln und beurteilen

Sarah Dossinger interessiert und engagiert sich auch für gesellschaftliche Themen.

Sarah Dossinger hat zunächst Informatik studiert, wechselte dann aber zur Sozioinformatik. Sie fühlte sich davon angesprochen, weil sie sich auch gerne gesellschaftlich engagiert. So ist sie ehrenamtlich tätig in der Schnell-Einsatz-Gruppe der Malteser in Kaiserslautern. Und sie war eine Zeit lang Sprecherin der Fachschaft Informatik.

Rund 75 Studierende sind derzeit in dem zulassungsfreien Studiengang eingeschrieben. Er liegt im Schnittbereich zwischen Informatik und den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Die Studierenden lernen Software zu beurteilen und selbst zu entwickeln. Dabei haben sie immer den gesellschaftlichen Kontext im Blick.

Sarah Dossinger hat zum Beispiel in einem Seminar verschiedene Gesundheits-Apps analysiert. In einem anderen Projekt hat sie eine Reiseführer-App programmiert.

Gemeinsam an Aufgaben knobeln

Was Sarah Dossinger generell an ihrem Fachbereich Informatik gefällt, ist die familiäre Atmosphäre: „Bei Fragen kann man einfach bei den Lehrkräften an die Tür klopfen.“ Und auch die für die Informatik typischen Übungsgruppen sind ihr Ding. Diese bestehen aus 2 bis 4 Leuten. Die Gruppen bilden sich im ersten Semester in der Regel eigenständig. Gemeinsam bearbeiten sie dann die Arbeitsblätter, die zu den Übungen ihrer Pflichtvorlesungen gehören.

„Alleine schafft man die Aufgaben nicht bis zur Übung die Woche drauf. Es dauert einfach, bis man den Lösungsansatz hat“, erklärt Sarah Dossinger. „Außerdem ist es toll, in der Gruppe zu diskutieren.“

Sich in Nutzerinnen und Nutzer hineinversetzen

Einige Studienleistungen aus ihrem begonnenen Informatikstudium sind Sarah Dossinger anerkannt worden. Deshalb kann sie den Bachelor bereits nach fünf Semestern abschließen. Regelstudienzeit sind 6 Semester.

In ihrer Abschlussarbeit geht es um die Entwicklung einer grafischen Oberfläche. Sie gestaltet ein möglichst nutzerfreundliches Programm, das dreidimensionale Computertomografie-Bilder verarbeitet. Das Ziel: Ärztinnen und Ärzte sollen leichter damit umgehen können. „Das Thema Graphical User Interface, kurz GUI, fasziniert mich. Es gilt, sich bestmöglich in die Nutzerinnen und Nutzer hineinzuversetzen“, schildert sie.

Und da will sie auch weiterhin ansetzen. „Der Bachelor hat mich gut vorbereitet. Mein Wissen will ich in einem anschließenden Masterstudium ausbauen.“

Das hat Sarah weitergebracht: