Geschäftsbericht
für das Jahr 2024

Der Geschäftsbericht der Bundesagentur für Arbeit informiert über die Geschäfts- und Rechnungsergebnisse für das
Jahr 2024. Hier steht Ihnen der komplette Bericht zum Download bereit.

Geschäftsbericht (PDF) herunterladen

Mit diesem Geschäftsbericht wollen wir darüber Bilanz ziehen, was wir 2024 geschafft haben und welche Aktivitäten umgesetzt wurden. Gleichzeitig legen wir Rechenschaft gegenüber dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zu unseren Geschäfts- und Rechnungsergebnissen ab. Dies ist der Grund dafür, dass der Geschäftsbericht der BA nach der Aufsichtsfunktion des BMAS den Rechtskreis SGB III bilanziert. Wir, der Vorstand der BA sowie der Verwaltungsrat, wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Unsere Strategie – ein Wegweiser, gemeinsam gestaltet

Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und unsere Sozialpartner erwarten eine zeitgemäße Sozialverwaltung, die den aktuellen Herausforderungen, insbesondere durch Krisen und Megatrends, gewachsen ist und diesen vorausschauend begegnet. Daher haben wir eine neue strategische Ausrichtung für die BA bis zum Jahr 2030 erarbeitet. Unter dem Motto: "GEMEINSAM. bringt weiter" gibt sie langfristige Orientierung für alle drei Teile der Organisation – für das SGB II, das SGB III und die Familienkasse.

Unser Leitbild

In einer Welt im Wandel geben wir Menschen und Unternehmen in Deutschland Orientierung und Sicherheit. Wir entwickeln gemeinsam mit ihnen individuelle Perspektiven am Arbeitsmarkt, sichern Existenzen und ebnen Wege in ein selbstbestimmtes Arbeitsleben. Dafür arbeiten Agenturen für Arbeit, Jobcenter und Familienkassen Hand in Hand. 

Zusammen mit unseren externen Partnerinnen und Partnern helfen wir Menschen, ihre Chancen in Arbeit und Ausbildung zu verbessern und zu nutzen. Mit Rat und Tat stärken wir als Expertin am Arbeitsmarkt die Wirtschaft und unterstützen Unternehmen, Fachkräfte zu gewinnen. Als digitale Dienstleisterin stellen wir Kundinnen und Kunden unsere Angebote und Leistungen schnell und zuverlässig zur Verfügung und halten unser Versprechen eines persönlichen Beratungsangebotes. Wir entwickeln uns konsequent zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Organisation. Wir stellen uns Veränderungen und sind flexibel, lernend und krisenfest. Wir handeln partnerschaftlich nach innen und außen, auf Augenhöhe und mit Respekt. Wir nehmen Eigenverantwortung ernst und fordern sie ein.
 

Arbeits- und Ausbildungsmarkt

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Phase der Stagnation. Im Jahr 2023 hatte sich die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent verringert und auch für 2024 zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Das außenwirtschaftliche Umfeld der deutschen Wirtschaft entwickelte sich 2024 zwar moderat aufwärtsgerichtet, die deutschen Exporte konnten davon aber nicht profitieren. Ihre Entwicklung blieb wie schon im Vorjahr schwach. Der verhaltene Außenhandel wirkte sich insbesondere auf die Industrieproduktion aus, die seit über einem Jahr rückläufig ist. Im Zusammenhang damit sind die Unternehmensinvestitionen 2024 deutlich gesunken. Investitionen in Ausrüstungen als auch in Bauten haben gleichermaßen abgenommen. Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel üben Anpassungsdruck auf die Unternehmen aus. Die immer noch hohen Zinsen und die erhöhte Unsicherheit – bezogen auf die Transformations- und Klimapolitik – beeinträchtigen gleichzeitig die für Anpassungen notwendigen Investitionen.

Infolge der anhaltend schwachen Wirtschaftslage sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt 2024 erneut deutlich gestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage war einerseits zu schwach, um das zunehmende Arbeitsangebot aufzunehmen, andererseits passten die Profile der Arbeitslosen oftmals nicht zur Nachfrage. Das Risiko, aus Beschäftigung arbeitslos zu werden, ist zwar im langjährigen Vergleich niedrig, hat sich gegenüber dem Vorjahr aber weiter erhöht. Gleichzeitig sind die Chancen, die Arbeitslosigkeit durch eine Beschäftigungsaufnahme zu beenden, rückläufig und liegen auf einem historisch niedrigen Niveau.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 34.84 Mio + 0,4 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Vollzeit 24.19 Mio - 0,4 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Teilzeit 10.64 Mio + 2,1 %
Arbeitslose 2,79 Mio + 6,8 %
Arbeitslose Frauen 1,26 Mio + 5,1 %
Arbeitslose Männer 1,53 Mio + 8,3 %
Arbeitslose 55 Jahre und älter 681000 + 8,6 %
Arbeitslose unter 25 Jahren 254000 + 10,6 %
Arbeitslose in der Grundsicherung für Arbeitsuchende 1,81 Mio + 4,2 %
Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung 980000 + 12,1 %
Arbeitslose schwerbehinderte Menschen 175000 + 5,7 %
Arbeitslose Ausländerinnen und Ausländer 1,04 Mio + 7,6 %
Erwerbstätige 46,08 Mio + 0,2 %
Arbeitslosenquote 6,0 % + 0,3 %-Punkte
Gemeldete Arbeitsstellen 694.000 - 8,8 %
Personen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 3,58 Mio + 3,8 %
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik 706000 + 1,4 %
Eintritte in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung
auf dem 1. Arbeitsmarkt 2,34 Mio + 5,8 %
Beendigungen der Arbeitslosigkeit wegen Beschäftigungsaufnahme auf dem 1. Arbeitsmarkt 1,84 Mio + 6,4 %
Durchschnittliche abgeschlossene Dauer des Arbeitslosengeldbezugs 23,6 Wochen + 0,5 Wochen
Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger Arbeitslosengeld 0,89 Mio + 11,9 %
Durchschnittliche Anspruchshöhe des Arbeitslosengeldbezugs 1.252 + 5,2 %

Beitrag der BA zum Ausgleich auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt

Eine professionelle Beratung, die den individuellen Unterstützungsbedarf im Blick hat, ist ein wesentlicher Faktor zu einer erfolgreichen und schnellen Integration unserer Kundinnen und Kunden auf dem Arbeitsmarkt. Seit Ende der Pandemie liegt der Fokus der Beratung auf dem Stichwort „Nah am Kunden“. Nur durch eine zeitlich wie inhaltlich konsequente Ausrichtung der Beratungsintensität am individuellen Unterstützungsbedarf kann es gelingen, mit allen Kundinnen und Kunden zeitnah in den Integrationsprozess einzusteigen.

Durch die Transformation und den Strukturwandel am Arbeitsmarkt verändern sich die Anforderungen an Kompetenzen und Qualifikationen schnell und fortlaufend. Mit der Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) verfügt die BA über ein Angebot, das Beschäftigte sowie Wiedereinsteigende in ihrer beruflichen Entwicklung weiterbringt.

Die Herausforderungen, junge Menschen und Ausbildungsstellen zusammenzubringen, haben zugenommen. Für einen erfolgreichen Einstieg in Ausbildung oder Studium erhalten junge Menschen mit und ohne Behinderungen individuelle und verlässliche Unterstützung, hin zur Realisierung von Ausbildung oder Studium. Die BA setzt damit die Ausbildungsgarantie ganzheitlich, inklusiv, geschlechtersensibel und rechtskreisübergreifend um. Die Ausbildungsgarantie besteht aus dem breiten Beratungs- und Unterstützungsangebot sowie verschiedenen Förderinstrumenten und wird durch vertrauensvolle und zielgerichtete Kooperation mit den Netzwerkpartnerinnen und -partnern umgesetzt.
 

Finanzergebnisse im SGB III

Saldo des BA-Haushalts

Das Geschäftsjahr 2024 der BA schloss mit einem Defizit von 0,61 Milliarden Euro (Vorjahr: Überschuss 3,01 Milliarden Euro). Die Einnahmen beliefen sich auf 44,61 Milliarden Euro (Vorjahr: 42,254 Milliarden Euro) gegenüber deutlich gestiegenen Ausgaben von 45,21 Milliarden Euro (Vorjahr: 39,23 Milliarden Euro). Nach Abrechnung der umlagefinanzierten Rücklagen für die Winterbeschäftigungsförderung und das Insolvenzgeld konnten der Rücklage der BA (einschließlich Eingliederungsrücklage) noch saldiert 0,14 Milliarden Euro zugeführt werden.

Im Geschäftsjahr 2024 hat die BA 45,21 Milliarden Euro ausgegeben und damit 5,98 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Die im Haushalt vorgesehenen Ausgaben wurden um 2,46 Milliarden Euro überschritten. Vor allem für die Mehrausgaben beim Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld und Insolvenzgeld musste im abgelaufenen Jahr eine Genehmigung überplanmäßiger Ausgaben von rund 3,60 Milliarden Euro eingeholt werden. Der stärkste Ausgabenzuwachs ist beim Arbeitslosengeld festzustellen. Die gesamtwirtschaftliche Schwäche führte zu einem weiteren Anstieg der Zahl der Leistungsbezieher und Leistungsbezieherinnen. Lag diese im Jahresdurchschnitt 2023 noch bei rund 799.000, ist für 2024 ein Anstieg auf rund 894.000 Leistungsbezieher und Leistungsbezieherinnen im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen (November und Dezember: vorläufige Werte). Diese Zunahme und im Durchschnitt höheren Ausgaben je Leistungsempfänger und Leistungsempfängerin führten zu Gesamtausgaben beim Arbeitslosengeld von 22,16 Milliarden Euro (Vorjahr: 18,76 Milliarden Euro).

Personal der Bundesagentur für Arbeit

Die demographische Entwicklung in Deutschland trifft auch die Bundesagentur für Arbeit: Ein Viertel der BA-Belegschaft ist bereits über 55 Jahre alt. Bis zum Jahr 2032 werden aufgrund von Altersabgängen und anderweitiger Fluktuation voraussichtlich rund 32.500 Beschäftigte die BA verlassen.

Haben Sie Interesse an einer Mitarbeit bei der  BA?

Mitarbeitendenkapazität der Bundesagentur für Arbeit in Vollzeitäquivalenten

Stand: Dezember 2024 (aktueller Ist-Stand; Ist Vorjahr-Ist wurde aus letztjähriger Meldung für den Berichtsmonat Dezember 2023 übertragen; entspricht nicht der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter); Datenquelle: Personalreport.
InsgesamtArbeitslosenversicherung
sowie Dienstleistung
Grundsicherung
GrundsicherungFamilienkasse
Ist VorjahrIstIst VorjahrIstIst VorjahrIstIst VorjahrIst
Insgesamt100.500101.30055.00055.30039.60039.4005.9006.500
davon dauerhaft
beschäftigt
94.70095.80050.80051.70038.50038.3005.4005.700
davon befristet
beschäftigt
5.8005.5004.2003.6001.1001.100500800
Anteil dauerhaft
beschäftigt
94,2 %94,6 %92,4 %93,5 %97,2 %97,2 %90,9 %87,8 %
Nachrichtlich
Studierende1.5001.500
Auszubildenden2.1002.200

Für Sie zum Download: Geschäftsberichte