Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit in allen drei Städten erneut gestiegen. Im letzten Monat des Jahres 2024 haben sich mehr Menschen arbeitslos melden müssen als im November. Demgegenüber ist die Zahl der Arbeitsaufnahmen deutlich geringer ausgefallen, so dass die Arbeitslosenquote insgesamt um 0,1 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent gestiegen ist (Vorjahr 8,5%).
Die Arbeitslosigkeit liegt auch deshalb über Vorjahresniveau, weil vor allem in Wuppertal deutlich weniger Arbeitslose an Maßnahmen der Arbeitsförderung teilnehmen können. Weniger Eingliederungsmittel im SGB II haben vor allem die Zahl der Aktivierungs- und Eingliederungsmaßnahmen und der Beschäftigung schaffenden Maßnahmen reduziert. „Diese Entwicklung wird sich bei erneut deutlich verringerten Haushaltsmitteln der Jobcenter in 2025 fortsetzen und in der Folge zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote führen,“ erläutert Martin Klebe, vorsitzendes Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.
Rückblick 2024
Der Arbeitsmarkt im Städtedreieck Wuppertal, Solingen, Remscheid zeigt im Jahr 2024 eine leicht rückläufige Tendenz. Die Beschäftigung ist zum zweiten Mal in Folge gesunken (-0,5% oder 1.261 Beschäftigungsverhältnisse weniger) und liegt damit unter dem Landesdurchschnitt von NRW (+0,4%). Dabei zeigt Wuppertal durch die größeren Dienstleistungsanteile eine positive Entwicklung, während in Solingen die Verluste an Industriearbeitsplätzen nicht kompensiert werden konnten. In Remscheid ist die Gesamtbeschäftigung auf Vorjahresniveau.
Demgegenüber ist die Arbeitslosigkeit im Städtedreieck mit einem Anstieg von 1,4 Prozent im Jahresdurchschnitt etwas weniger stark gestiegen als im Landesdurchschnitt und bleibt im Rahmen der durchschnittlichen Entwicklung der letzten zehn Jahre. Etwas überdurchschnittlich und der überaus starken industriellen Prägung geschuldet ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Remscheid (+7,4%), während die beiden anderen Städte moderate Veränderungen aufweisen.
Ein positiver Trend zeigt sich im Bereich der Weiterbildung. Immer mehr Arbeitnehmer*innen, seien sie arbeitslos oder beschäftigt, nutzen die Möglichkeiten zur
Qualifizierung, was sich in den steigenden Zahlen von Eintritten und Abschlüssen widerspiegelt. Bis November 2024 sind über 1.700 Eintritte in Förderungen zur beruflichen Weiterbildung für Arbeitslose und Beschäftigte zu verzeichnen. Davon streben knapp 650 Teilnehmer*innen einen vollwertigen beruflichen Abschluss an. Das Budget für Fördermittel wurde in 2024 gegenüber dem Vorjahr erhöht und wird auch 2025 noch einmal deutlich steigen.
Die Insolvenzen zeigen bislang keine deutlichen Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren. Entsprechend der negativen Beschäftigungsentwicklung in Solingen ist allerdings die Zahl der Insolvenzen in den Jahren 2023 und 2024 gegenüber Remscheid und Wuppertal auf einem verhältnismäßig hohen Niveau.
Im Bereich der Zuwanderung ist ein klarer Trend zu verzeichnen: mehr Fachkräfte, Spezialisten und Experten als Helfer wandern in die Region ein, was auch die demografische Struktur der Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern könnte. Besonders auffällig ist, dass ausländische Beschäftigte tendenziell jünger sind als ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen.
Ausblick 2025
Für das Jahr 2025 erwarten Expert*innen bei absehbarem Konjunkturverlauf eine weitere leichte Abnahme der Beschäftigung im Städtedreieck, während die Arbeitslosigkeit nur geringfügig steigen dürfte. Sorge für das kommende Jahr bereitet der Anstieg der Anzeigen auf Kurzarbeit, die sowohl in Remscheid als auch in Solingen im September und Oktober spürbar zugelegt haben und nahezu ausschließlich aus der Industrie stammen.
Der Fokus von Agentur für Arbeit sowie der Jobcenter wird auf der weiteren Intensivierung der Weiterbildung liegen. Ab 2025 übernimmt die Agentur für Arbeit die Finanzierung der Weiterbildungs- und Rehabilitationsmaßnahmen der Jobcenter. Allein das Budget für die berufliche Weiterbildung steigt hierdurch auf über 30 Mio. Euro in 2025. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung der Arbeitskräfte an die Anforderungen sich verändernder Märkte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Arbeitsmarkt in der Region vor Herausforderungen steht, gleichzeitig aber auch zahlreiche Chancen für Weiterentwicklung und Fachkräftegewinnung bietet. Entscheidend wird sein, wie die Region ihre Bildungsoffensive und Integrationsmaßnahmen weiter ausbauen,
um den künftigen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken.
Der Arbeitsmarkt in Remscheid
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Remscheid 5.008 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 58 Personen (+1,2%) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sind dies 303 Personen (+6,4%) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,9 Prozent. Im aktuellen Monat meldeten sich 972 Personen neu oder erneut arbeitslos, 926 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Dezember 2024 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 67 neue Stellen gemeldet, das sind vier (+6,3%) mehr als im Vormonat. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 96 (-9,1%) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 369 offene Stellen. Das sind acht weniger als im Vormonat und 75 mehr als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 480 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat zwei Jugendliche (+0,4%) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 56 Personen (+13,2%) gestiegen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 1.677 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 85 (+5,3%) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,4 Prozent (1.550 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmende von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung liegt bei 6.226 Personen. Das sind 21 Personen mehr als im Vormonat und 106 Personen (+1,7%) mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Solingen
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Solingen 7.135 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 99 Personen (1,4%) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sind dies 451 Personen (+6,7%) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 7,7 Prozent. Im aktuellen Monat meldeten sich 1.104 Personen neu oder erneut arbeitslos, 1.012 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Dezember 2024 wurden der Agentur für Arbeit Solingen 83 neue Stellen gemeldet, das sind drei (+3,8%) mehr als im Vormonat. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 102 (+9,5%) Stellen mehr gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 340 offene Stellen. Das sind 41 weniger als im Vormonat und 49 mehr als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 3.252 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 62 (+1,9%) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,9 Prozent (3.022 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 3.252 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 62 (+1,9%) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,9 Prozent (3.022 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmende von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen
Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 9.018 Personen. Das sind 57 Personen mehr als im Vormonat und 126 Personen (+1,4%) mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Wuppertal
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Wuppertal 17.602 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 333 Personen (1,9%) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sind dies 724 Personen (+4,3%) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,3 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich noch auf 9,1 Prozent. Im aktuellen Monat meldeten sich 3.675 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3.373 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Entwicklung der Stellenangebote
Im Dezember 2024 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 199 neue Stellen gemeldet, das sind 61 (+44,2%) mehr als im Vormonat. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 763 (-21,9%) Stellen weniger gemeldet. Im
Bestand befinden sich nun insgesamt 1.007 offene Stellen. Das sind 32 weniger als im Vormonat und 193 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 1.729 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat sind dies 37 Jugendliche (+2,2%) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 93 Jugendliche (+5,7%) gestiegen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 7.059 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 85
(1,2%) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,8 Prozent (6.552 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 27.486 Personen. Das sind 369 Personen mehr als im Vormonat, und 367 Personen (-1,3%) weniger als vor einem Jahr.