
Vor 3 Jahren kam Ritag aus Syrien nach Deutschland, lernte Deutsch in Rekordzeit. Die Prüfung zur mittleren Reife schloss sie mit 1,0 ab. Für die Zeit bis zum Abitur erhielt sie sogar ein Stipendium von „RuhrTalente“, einer Einrichtung, die begabte Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen fördert.
Der Plan: Medizin studieren

Bereits als Kind wollte Ritag Ärztin werden. Als sie mit ihrer Klasse im Berufsinformationszentrum (BiZ) war, erfuhr sie durch einen Berufswahltest mehr über ihre Stärken und Schwächen: Das Ergebnis wies deutlich in Richtung naturwissenschaftliche Berufe und Medizin. Bevor sie sich jedoch fest für ein Studienfach entschied, wollte Ritag noch andere Studienfächer ausprobieren. Diese Möglichkeit bietet unter anderem die Sommeruni der Universität Duisburg-Essen (SUNI). Sie steht interessierten Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren offen. Ritag nahm hier an einer Projektwoche der Natur- und Ingenieurwissenschaften teil.
Vorlesungen und Forschung kennengelernt

Ritag besuchte an der SUNI eine Vorlesung über Lasertechnik und konnte Insekten unter dem Mikroskop betrachten. Außerdem suchte sie auf den Aufnahmen einer Marssonde die Oberfläche des roten Planeten nach Wasser ab. Währenddessen diskutierte ein Professor mit anderen Schülerinnen und Schülern, ob dort Leben möglich ist. Auch zu medizinischen Themen gab es für Ritag eine interessante Veranstaltung. „Wir haben uns Bilder vom Herzen bei einem Infarkt angeschaut. Es war so spannend zu sehen, was dabei genau passiert“, erzählt sie. Betreut wurde Ritag bei der SUNI von Studierenden der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Bei ihnen informierte sie sich aus erster Hand, wie das Studium abläuft.