Die Digitalisierung in Unternehmen erfordert ganz neue Arbeitsformen. Die Softwarefirma Tandemploy hilft Unternehmern dabei, Arbeitsmodelle zu flexibilisieren und dadurch attraktiv für Angestellte und Bewerber zu bleiben.
„Firmen stehen angesichts der Digitalisierung vor großen Veränderungen“, sagt Jana Tepe vom Softwareunternehmen Tandemploy. „Viele Branchen müssen ihre Geschäftsmodelle überdenken – doch sie wissen nicht, wo sie die Innovationskraft und Kreativität dafür hernehmen sollen.“ Für die Geschäftsführerin ist klar: Millionen Menschen wünschen sich flexiblere Arbeitsformen, und auch für die Firmen steigt der Druck, agiler und wettbewerbsfähiger zu werden.
Die 31-Jährige hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna Kaiser auf dieses Problem reagiert und eine Software entwickelt, die dabei hilft, Arbeitsprozesse in Unternehmen zu flexibilisieren. Mit flex:workz finden sich Mitarbeiter innerhalb einer Firma, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Mit den entsprechenden Suchangaben auf der internen Plattform finden sie aber auch den passenden Sparringspartner für eine Jobrotation, ein Mentoring oder Jobsharing. Auf diese Weise entwickeln Mitarbeiter Eigeninitiative und konkrete Lösungsvorschläge, statt mit Problemen gleich zur Führungskraft zu rennen – die Human-Resource-Abteilung bekommt nebenbei noch viel authentischer mit, was Mitarbeiter wirklich fordern, was sie bewegt und wie sie arbeiten wollen.

„Firmen wollen in der digitalen Ära ankommen, aber die Strukturen und Arbeitsformen sind oftmals noch aus dem Zeitalter der Industrialisierung“, sagt Tepe. „Sie halten an festen Vollzeitstellen fest, an klassischen Hierarchien, an Präsenzzeiten – und mit ein bisschen Gleitzeit oder Teilzeit versuchen sie, ihren Mitarbeitern etwas entgegenzukommen.“ Das reiche aber bei Weitem nicht. Das Tandemploy-Team hat sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen mit ihrer Software grundlegend zu verändern. In Tepes Augen geht das auch problemlos, denn die Firmen haben bereits alles, was sie dafür brauchen: die eigenen Mitarbeiter. „Die wissen nämlich viel über die eigene Firma“, erklärt die ehemalige Personalberaterin. „Sie haben nur keinen Raum, um ihr Potenzial zu entfalten, und sind alles andere als gut untereinander vernetzt.“
Die Expertise für die ausgefeilte Software bekamen die Unternehmerinnen, weil sie sich zunächst mit einem ganz anderen Produkt am Markt ausprobieren konnten: der Onlineplattform Tandemploy. Wie kam es dazu?