Manchmal ist eine Ausbildung in Vollzeit nicht möglich. Dann kann eine Ausbildung in Teilzeit eine gute Wahl sein. Eine Teilzeitausbildung verringert den Arbeitsaufwand im Monat, verlängert aber die Dauer der Ausbildung insgesamt. Statt 3 Jahren dauert sie dann vielleicht 4,5 Jahre. Dadurch wird die Ausbildung besser mit dem eigenen Leben vereinbar.

Ausbildung in Teilzeit
Dieser Artikel beschreibt:
Für wen eignet sich eine Ausbildung in Teilzeit?
Du solltest dich nur nach reiflicher Überlegung für eine Ausbildung in Teilzeit entscheiden. Für folgende Gruppen kann sie sinnvoll sein:
- Menschen, die ein Kind erwarten
- Menschen, die sich um ein oder mehrere Kinder kümmern
- Menschen, die Angehörige pflegen
- Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder physischen Behinderungen
- Menschen, die zusätzlich einer Nebentätigkeit nachgehen
- Menschen mit Lernbeeinträchtigungen wie Legasthenie
- Menschen, die zusätzlich Sprachunterricht in Deutsch benötigen
Du bist dir unsicher, ob eine Teilzeitausbildung das Richtige für dich ist? Sprich mit einer Berufsberaterin oder einem Berufsberater an deiner Schule oder bei der örtlichen Agentur für Arbeit.
Wichtig:Wichtig: Die Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung gehört zu den häufigsten Gründen für die Wahl von Teilzeitmodellen. Wichtig dafür ist vor allem eine gute Kinderbetreuung. Unterstützung bei der Suche nach Betreuungsplätzen bekommst du bei den Jugendämtern, deiner örtlichen Agentur für Arbeit und manchmal auch deinem Arbeitgeber.
Welche Ausbildungen kann ich in Teilzeit absolvieren?
Grundsätzlich kannst du jede duale Berufsausbildung in Teilzeit absolvieren. Das sind alle Ausbildungen, die teils im Betrieb, teils in der Berufsschule stattfinden. Dein Ausbildungsbetrieb muss allerdings zustimmen, du hast also keinen Rechtsanspruch auf eine Teilzeitausbildung.
Auch in manchen schulischen Ausbildungen ist Teilzeit möglich, zum Beispiel in der Pflege. In stark nachgefragten Branchen wie dieser gibt es dafür oft spezielle Klassen, manchmal absolvierst du auch nur die Praxis in Teilzeit und die Schule in Vollzeit.
Berufsschule in der Teilzeitausbildung
Die Berufsschulzeiten können in der Regel nicht verkürzt werden. In der Schule musst du daher fast immer Vollzeit anwesend sein. In seltenen Fällen werden auch für duale Ausbildungen Teilzeit-Berufsschulklassen angeboten. Gelegentlich sind auch individuelle Ausnahmeregelungen möglich. Wende dich für weitere Informationen hierzu direkt an deine Berufsschule.
Was du sonst noch wissen musst
Hier findest du die wichtigsten Informationen und Richtlinien zur Ausbildung in Teilzeit.
Du kannst deine Arbeitszeit während der Ausbildung auf maximal die Hälfte verkürzen. Wie viel du während der Woche oder pro Tag arbeitest, besprichst du mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin. Das Ergebnis sollte zu deiner Lebenssituation und zu den Anforderungen deines Ausbildungsbetriebs passen.
Wenn deine wöchentlichen Arbeitsstunden geklärt sind, passt der Betrieb den Ausbildungsplan an die Teilzeitstelle an. Daraus ergibt sich, um wieviel sich deine Ausbildung verlängert. Sie darf jedoch höchstens 1,5-mal so lange dauern wie eine Vollzeitausbildung, also zum Beispiel 4,5 statt 3 Jahre. Wie bei einer Vollzeitausbildung kannst du die Ausbildungszeit unter bestimmten Voraussetzungen verkürzen, etwa bei besonders guten Leistungen.
Auch in einer Teilzeitausbildung steht dir eine faire Ausbildungsvergütung zu. Diese richtet sich im Regelfall nach deiner reduzierten Arbeitszeit. Manche Ausbildungsbetriebe bieten Teilzeitauszubildenden aber auch eine ungekürzte Vergütung. Wenn dein Azubi-Gehalt nicht für den Lebensunterhalt reicht, gibt es Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung für deine Ausbildung.
Dein Ausbildungsbetrieb kann den Ausbildungsplan so anpassen, dass er zu deinem Teilzeitmodell passt – also sowohl für die Zeit im Betrieb als auch in der Berufsschule. Danach stellst du mit deinem Betrieb den Antrag für die Teilzeit-Berufsausbildung. Welche Stelle dafür zuständig ist, steht im Berufsbildungsgesetz. Das kann zum Beispiel die Handwerkskammer sein.
Wenn sich deine Lebensumstände später ändern, kannst du in Abstimmung mit deinem Unternehmen in Vollzeit wechseln. Umgekehrt können auch Vollzeitauszubildende während der Ausbildung in Teilzeit wechseln, wenn der Betrieb zustimmt.
Tipp:Tipp: Teilzeit-Angebote und Finanzhilfen lösen nicht alle Probleme. Wenn du weitere Unterstützung benötigst, wende dich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Sie vermitteln dir bei Bedarf Sprachkurse oder Alltagshilfe im Rahmen einer Assistierten Ausbildung.
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