Die Fachhochschulreife berechtigt nur zum Studium an der Fachhochschule? In manchen Bundesländern geht noch mehr. Max Schmidt (29) studierte an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus Städtebau und Stadtplanung. Für seinen Master wechselte er an die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau.

Für das Wunschfach in ein anderes Bundesland
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Max Weg an die Uni
Dabei hatte der 29-Jährige ursprünglich andere Pläne. Nach der Gesamtschule ging es für ein Jahr nach Panama. Anschließend holte er die Fachhochschulreife in der Fachrichtung Kunst und Gestaltung nach. Es folgte eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten. „Ich habe mich in diesem Beruf aber nicht gesehen, auch wenn mir die Ausbildung Spaß gemacht hat“, sagt Max Schmidt. „Deshalb habe ich mich entschieden, ein Studium in einer anderen Fachrichtung aufzunehmen. An der Brandenburgischen Technischen Universität konnte ich mich mit meiner Fachhochschulreife ohne weitere Prüfungen einfach einschreiben.“
Vor- und Nachteile
Max Schmidt ist mit seiner Studienwahl nach wie vor zufrieden: „Das Studium macht mir viel Spaß“. „Besonders der Modellbau und das digitale Entwerfen von Gebäuden am Computer finde ich spannend.“ Mit seiner Fachhochschulreife sieht er sich sogar im Vorteil: „In meiner Fachrichtung Kunst und Gestaltung habe ich manches aus dem Studium schon in der Schule gelernt – zum Beispiel konstruktives Zeichnen, aber auch Kunst- und Architekturgeschichte.“ Ein Nachteil der Fachhochschulreife war für ihn jedoch, dass er sich nicht an allen Hochschulen bewerben konnte.
Diese Einschränkung besteht mit dem Bachelorabschluss in der Tasche nicht mehr: „Ich habe mein Fach gefunden und schließe noch einen Master in Kaiserslautern an. Dabei arbeite ich auch im Stadtplanungsamt in Neustadt an der Weinstraße. Nicht nur das Studium macht Spaß, sondern auch die Praxis dort.“
Zitat:„Ich interessiere mich schon lange für städtebauliche Themen. Das Studienfach in dieser Form gibt es aber nur an wenigen Hochschulen. Deshalb war ich froh, dass in Brandenburg [eine andere] Regelung gilt […].“
– Max Schmidt, Master-Student
Ausnahmen in den Bundesländern
Mit einer Fachhochschulreife kann man sich grundsätzlich nur an Fachhochschulen für ein Studium bewerben“, fasst Mandy Lorsch, Berufsberaterin der Jugendberufsagentur Zossen, zusammen. „Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise das Land Brandenburg. Hier kann man mit der Fachhochschulreife auch an Universitäten studieren.“ In Hessen werden Studieninteressierte mit Fachhochschulreife für gestufte Studiengänge an Universitäten zugelassen. Das bedeutet: Ein Studium mit Bachelorabschluss ist möglich, ein Staatsexamensstudium hingegen nicht.
In Niedersachsen besteht die Möglichkeit, an Universitäten der Fachrichtung des Schulabschlusses nahestehende Fächer zu studieren. In Baden-Württemberg gibt es die Delta-Prüfung. Wer diese besteht, erhält die Studienberechtigung auch für Bachelorstudiengänge an Universitäten. „Ich empfehle, sich im Vorfeld genau zu informieren, welche Regelungen in dem Bundesland gelten, in dem man studieren möchte“, empfiehlt die Berufsberaterin. „Sollte die Zulassung dort nicht möglich sein, kann es sich lohnen, in den anderen Ländern nachzuschauen. Durch die unterschiedlichen Regelungen kann man womöglich mit der Fachhochschulreife Fächer studieren, die es nur an Universitäten gibt.“
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