Fächerübergreifend studieren

Dieser Artikel beschreibt:

Interdisziplinär studieren heißt: Du verbindest mehrere Fächer in einem Studium. Interessierst du dich für Technik und Gesellschaft, Mensch und Umwelt oder Kultur und Medien? Dann ist ein interdisziplinärer Studiengang genau das Richtige für dich. Erfahre hier, welche Hochschulen sogenannte Schnittstellenstudiengänge anbieten und welche Berufe dich erwarten.

Was bedeutet interdisziplinär studieren?

Ein interdisziplinäres Studium vereint verschiedene Fachrichtungen miteinander.

Statt dich nur auf ein Fach zu konzentrieren, erhältst du gleichzeitig Einblicke in mehrere Bereiche. So lernst du, vernetzt zu denken. Außerdem übst du, wichtige Fragen unserer Gesellschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. 

Vorteile und Nachteile interdisziplinärer Studiengänge

Interdisziplinäre Studiengänge bringen viele Chancen – aber auch ein paar Herausforderungen.

Vorteile:

  • positiv:Du verbindest Inhalte aus verschiedenen Fächern miteinander und kannst komplexe Zukunftsthemen bearbeiten.
  • positiv:Du lernst, Aufgaben kreativ anzugehen und sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen.
  • positiv:Du hast ein breites Wissen und bist für viele zukünftige Arbeitgeber interessant.
  • positiv:Du bist gut vernetzt durch den Austausch mit anderen Fachgebieten.
  • positiv:Du kannst später Schwerpunkte setzen und dein Wissen in einem Masterstudium vertiefen.

Nachteile:

  • negativ:Du bist meist selbst für deinen Studienweg verantwortlich, denn nicht alle interdisziplinären Studiengänge bieten eine klare Struktur.
  • negativ:Du musst dich in unterschiedlichen Fachsprachen und Denkweisen zurechtfinden.
  • negativ:Du steigst nicht in jedem Fach tief ein, sondern erhältst eher ein breites Wissen in unterschiedlichen Bereichen.
  • negativ:Du musst dich mit unterschiedlichen Lernmethoden auseinandersetzen.

Beispiele für interdisziplinäre Studiengänge

Viele Hochschulen in Deutschland bieten interdisziplinäre Studiengänge für Bachelor (B.A.) und Master (M.A.) an. Wir stellen dir einige von ihnen vor.

  • Politik und Wirtschaft“ (B.A.) – Universität Münster: Verbindet wirtschaftliche Zusammenhänge mit gesellschaftlichen Themen.
  • Wirtschaft & Schauspiel“ (B.A.) – Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Bonn: Vereint die Theaterbühne mit Business und lehrt Teamstärke, Kommunikation und Kreativität.
  • Ökonomik“ (B.A.) – Universität Münster: Kombiniert Wirtschaft mit einem anderen Fach deiner Wahl.
  • Geisteswissenschaften im interdisziplinären Kontext (GiK)“ (B.A.) – Freie Universität Berlin: Verbindet ein Kernfach aus den Geisteswissenschaften mit interdisziplinären Modulen.
  • Germanistik mit interdisziplinärem Profil“ (B.A.) – Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Kombiniert ein klassisches Germanistikstudium und interdisziplinäre Inhalte, um dich fit für den Arbeitsmarkt zu machen.
  • Liberal Arts & Sciences“ (B.A.) – Universität Hamburg: Trainiert, wie man komplexe Probleme angeht mit Blick auf andere Kulturen und die Umwelt.
  • Interdisziplinäre Naturwissenschaften“ (B.A.) – Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Bietet ein breites Studium in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Fächern, später kannst du dich auf Wunsch in 1 bis 2 Fächern spezialisieren.
  • Integrated Life Sciences“ (B.A.) – Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Kombiniert Biologie, Mathematik und Physik.
  • Toxikologie und Umweltschutz“ (B.A.) – Universität Leipzig: Lehrt verschiedene Themen rund um den Schutz von Gesundheit und Umwelt.
  • Human Factors“ (M.A.) – Technische Universität Berlin: Verbindet Psychologie mit Ingenieurwissenschaften, damit Technik gut von Menschen genutzt werden kann.
  • Wirtschaftspsychologie“ (B.A.) – Hochschule Fresenius: Lehrt psychologische Fähigkeiten in einem wirtschaftlichen Umfeld, wähle selbst 2 Schwerpunkte aus 25 Bereichen aus.

Tipp:Tipp: Du weißt noch nicht genau, welcher Studiengang der richtige für dich ist? Die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit hilft dir dabei, den passenden Studiengang zu finden.

Diese Berufe kannst du später machen

Interdisziplinär zu studieren ist abwechslungsreich – und bereitet dich auf die Arbeitswelt vor. Denn später arbeitest du fast immer mit Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Deine Fähigkeiten kannst du zum Beispiel in diesen Bereichen anwenden:

  • Forschung und Wissenschaft: Du testest Ideen im Labor oder entwickelst Modelle – in Umweltprojekten oder an Unis mit IT- und Technikfokus.
  • Medien und Kommunikation: Du erstellst Inhalte, Kampagnen oder Social-Media-Projekte – in Werbeagenturen, Redaktionen oder Start-ups.
  • Gesundheit und Pflege: Du kombinierst Medizin, Psychologie oder Kommunikation – in Krankenhäusern, Hebammenpraxen oder bei Gesundheitskampagnen.
  • Technik und Innovation: Du entwickelst Produkte, Apps oder Interfaces und testest sie mit Nutzern – in IT-Unternehmen, Labors oder Designstudios.
  • Beratung und Management: Du planst Projekte, optimierst Abläufe und entwickelst Strategien – in Unternehmensberatung, Organisationen oder Start-ups.

Tipp:Tipp: Achte darauf, ob der Studiengang Praktika, Laborarbeit oder Projektmodule bietet – solche Erfahrungen sind später im Job besonders wertvoll.

Häufig gestellte Fragen zum interdisziplinären Studium

Überlege dir, welche Themen dich wirklich interessieren und wie viele Fächer du kombinieren möchtest. Die möglichen Berufe sollten zu deinen Interessen passen, zum Beispiel Umweltschutz oder Kunst. Denk darüber nach, wie du lernen willst: eher theoretisch oder im Labor, eher mit freien Modulen oder durch Projekte? Schau dir außerdem an, welche finanziellen und organisatorischen Bedingungen für das Studium deiner Wahl wichtig sind.

Du brauchst für die meisten Studiengänge ein Abitur oder die Fachhochschulreife. Wichtig sind auch Neugier, Interesse an mehreren Fächern gleichzeitig und die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten. Auch Offenheit für unterschiedliche Denkweisen, Teamarbeit und Eigeninitiative sind entscheidend.

Du kombinierst Kurse aus verschiedenen Fachbereichen und hast oft Wahlmöglichkeiten, wie du dein Studium gestaltest. Gruppenarbeiten, Präsentationen und praxisnahe Aufgaben gehören häufig dazu. So lernst du, eigenständig zu arbeiten und gleichzeitig mit Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenzuarbeiten.

Ja, du kannst auch über einen Zwei-Fach-Bachelor nachdenken. Junge Menschen studieren hierbei zwei Hauptfächer oder ein Haupt- und ein Nebenfach. So lassen sich auch unterschiedliche Studienfächer miteinander verbinden, zum Beispiel Germanistik und BWL. 

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