Erneuerbare Energien studieren

Dieser Artikel beschreibt:

Klimawandel, steigende Energiepreise und politischer Druck zur Energiewende haben eines deutlich gemacht: Fachkräfte im Bereich Erneuerbare Energien werden dringend gebraucht. Wer ein zukunftssicheres, sinnstiftendes Studium sucht, findet in diesem Bereich spannende Möglichkeiten – von technischen Studiengängen über Management-Programme bis hin zu interdisziplinären Nachhaltigkeitsstudiengängen

In diesem Artikel erfährst du, welche Studiengänge es rund um Erneuerbare Energien gibt, worum es dabei genau geht und welche Karrierechancen dich nach deinem Studium erwarten. 

Warum ein Studium im Bereich Erneuerbare Energien?

Die Energiewirtschaft befindet sich im größten Umbruch ihrer Geschichte. Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie werden immer wichtiger für eine nachhaltige Energieversorgung. Mit einem Studium im Bereich der Erneuerbaren Energien bist du Teil dieser Entwicklung – und arbeitest aktiv an Lösungen für die Klimakrise. 

Welche Studiengänge gibt es?

In Deutschland bieten zahlreiche Hochschulen entsprechende Programme an – sowohl im Bachelor als auch im Master. Ein vollständige Auflistung findest du in der umfangreichen Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit. Da sich die Studiengänge aber über viele Studienfelder verteilen, solltest du schon ein sehr genaues Bild davon haben, was du studieren möchtest. Hier folgt ein Überblick über die gängigsten Studiengänge im Umfeld der Erneuerbaren Energien:

Der Klassiker unter den Energie-Studiengängen. Du lernst die Grundlagen verschiedener Energiequellen kennen und beschäftigst dich mit Energiesystemen, Strommetzen, Speichertechnologien und Energieeffizienz. 

Dieser Studiengang legt den Fokus auf Umweltschutz, Abfall- und Wassermanagement sowie nachhaltige Ressourcennutzung – mit enger Verbindung zur Energietechnik. 

Wer sich eher für wirtschaftliche und planerische Aspekte interessiert, ist hier richtig. Der Fokus liegt auf Energiepolitik, Projektmanagement und Nachhaltigkeitsstrategien. Mögliche Einsatzgebiete für Absolvierende sind zum Beispiel Stadtwerke oder Energieversorger.

Wenn du dir vorstellen kannst, dich mit Rechtsfragen und der Finanzierung von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien zu beschäftigen, findest du auch dazu passende Studienangebote. Oft mit dem Zusatz „BWL“, um herauszustellen, dass technische Aspekte in diesen Studiengängen meist eine Nebenrolle spielen, wenn auch eine wichtige.

Interdisziplinärer Studiengang mit technischem und ökologischem Schwerpunkt. Du lernst, komplexe Energiesysteme zu planen und zu optimieren – zum Beispiel Solaranlagen.

Tipp:Gut zu wissen: Für alle, die Praxis und Theorie kombinieren oder sich berufsbegleitend weiterbilden möchten – Stadtwerke, Energieversorger oder Ingenieurbüros bieten duale Studiengänge im Bereich Erneuerbare Energien an. So erhältst du neben dem Studium gleich Einblicke in den Beruf. 

Inhalte in Studiengängen rund um Erneuerbare Energien

Ob Bachelor oder Master – die Studiengänge vermitteln ein breites Spektrum an Wissen und praktischen Kompetenzen.

Grundlagenfächer: 

  • Mathematik, Physik, Informatik
  • Energie- und Umwelttechnik
  • Elektrotechnik und Maschinenbau

Spezialisierte Module: 

  • Solar- und Photovoltaiksysteme
  • Windenergieanlagen
  • Bioenergie und Geothermie
  • Energiespeicher und Netzintegration
  • Energieeffizienz und Klimaschutz

Praktische Anteile: 

  • Laborübungen, Forschungsprojekte
  • Praxissemester oder Unternehmenskooperationen
  • Bachelor- und Masterarbeiten mit Praxispartnern

Berufsperspektiven und Karrierechancen

Der Arbeitsmarkt für Absolventinnen und Absolventen im Bereich Erneuerbare Energien wächst stetig. Laut Branchenstudien werden in den kommenden Jahren tausende neue Fachkräfte gebraucht – vor allem Ingenieur/innen, Planer/innen und Nachhaltigkeitsmanager/innen. 

Typische Einsatzgebiete: 

  • Forschung und Entwicklung (zum Beispiel neue Speichertechnologien)
  • Energieversorger und Stadtwerke
  • Ingenieurbüros und Planungsunternehmen
  • Umwelt- und Klimaschutzorganisationen
  • Beratung, Projektmanagement und Politikberatung
  • Öffentlicher Dienst, etwa in Ämtern und Behörden

Beispiele für Jobprofile: 

  • Projektmanager/in Erneuerbare Energien
  • Ingenieur/in für Solartechnik und Windenergie
  • Energieberater/in oder Nachhaltigkeitsmanager/in
  • Fachreferent/in Ministerien oder NGOs (Nichtregierungsorganisationen)

Tipp:Gut zu wissen: Je nach Position und Berufserfahrung liegen Einstiegsgehälter meist zwischen 40.000 Euro und 50.000 Euro jährlich, mit steigender Tendenz in leitenden Funktionen oder internationalen Projekten. 

Tipps für die Studienwahl

  • Eigene Stärken prüfen: Wer Spaß an Mathe, Physik und Technik hat, ist im Ingenieur-Studium gut aufgehoben.
  • Praxisanteile vergleichen: Achte auf Studiengänge mit Laboren, Exkursionen und Unternehmensprojekten.
  • Interdisziplinär denken: Kombinationen mit Wirtschaft, Informatik oder Umweltmanagement eröffnen zusätzliche Karrierewege.
  • Auslandserfahrung nutzen: Viele Hochschulen bieten englischsprachige Programme oder Austauschmöglichkeiten. 

Interview: „Fast alle Berufe sind wichtig für die Energiewende“

Prof. Dr. Jens Harting, Abteilungsleiter am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) und Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) im Interview mit meinBERUF.

Zitat:

„Die Aussichten in diesem Bereich sind exzellent, die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften hoch.“ – Prof. Dr. Jens Harting, Abteilungsleiter am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN)

Fast alle Berufe spielen eine Rolle. Beginnend bei Forschungsberufen für neue Materialien und Prozesse, über Engineering für Geräte wie Elektrolyseure oder Solarzellen bis hin zur Elektrotechnik für Leistungselektronik in Elektromobilität und Solarparks. Handwerkerinnen und Handwerker sind entscheidend für den Aufbau und die Wartung, Verwaltungsfachleute prüfen die ökonomische Sinnhaftigkeit, Juristinnen und Juristen die rechtlichen Rahmenbedingungen und Politikerinnen und Politiker treiben die Energiewende voran.

Informieren Sie sich gründlich über die Vielfalt der Berufe und lassen Sie sich nicht nur vom Titel blenden. Wählen Sie Studiengänge oder Ausbildungen, die zu Ihren Interessen und Fähigkeiten passen. Die Aussichten in diesem Bereich sind exzellent, die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften hoch.

Wichtig sind ein Interesse an Technik und Grundlagen, analytisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Mathematikkenntnisse sind oft entscheidend, da viele Studiengänge diese voraussetzen. Zudem sind Computerkenntnisse und der Umgang mit Simulationen und Planungssoftware sehr wichtig. Kenntnisse in Projektmanagement und Teamarbeit sind ebenfalls von Bedeutung, da viele Projekte interdisziplinär und kollaborativ sind.

Ja, es gibt viele interdisziplinäre Studiengänge. Beispiele sind Studiengänge zu erneuerbaren Energien und Energiemanagement, oft an Fachhochschulen. Ein Beispiel an der FAU ist der Masterstudiengang Clean Energy Processes, der sich auf chemische Verfahrenstechnik konzentriert. Interdisziplinäre Studiengänge kombinieren oft Disziplinen wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemieingenieurwesen. Klassische Studiengänge wie Physik, Chemie, Mathematik und Maschinenbau sind aber auch wichtig und bieten eine gute Grundlage, um in diesem Bereich tätig zu sein.

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