Ausbildung im Ausland: Alles, was du wissen musst

Dieser Artikel beschreibt:

Immer mehr Azubis gehen während der Ausbildung ins Ausland – entweder ein paar Wochen oder gleich mehrere Monate. Dabei können sie neue Arbeitserfahrungen sammeln und ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Möchtest du während deiner Ausbildung auch ins Ausland, gibt es jedoch einiges zu beachten.

Allgemeine Infos zur Ausbildung im Ausland

Laut Berufsbildungsgesetz können Teile der Berufsausbildung im Ausland durchgeführt werden. Der gesamte Auslandsaufenthalt darf ein Viertel der vorgesehenen Ausbildungsdauer nicht überschreiten.

Generell gilt:

  • Du hast keinen Rechtsanspruch auf Auslanderfahrung während der Ausbildung. Hilft dir der Aufenthalt beim Erreichen deiner Ausbildungsziele, stehen deine Chancen besser, dass er genehmigt wird.
  • Stimme dich gut mit deinem Ausbildungsbetrieb ab und lass dich von deiner Berufsschule freistellen.
  • Dein Auslandspraktikum ist Bestandteil deiner Ausbildung. Die Ausbildung wird nicht unterbrochen und deine Ausbildungsvergütung wird weitergezahlt.

Wichtig:Wichtig: Grundsätzlich sind Auslandsaufenthalte für alle Auszubildenden möglich – unabhängig vom Ausbildungsberuf oder guten Noten. Auch mit einer Behinderung kannst du während der Ausbildung ins Ausland gehen. Viele Förderprogramme sind inklusiv und übernehmen Sonderkosten in voller Höhe.

Vorteile eines Auslandsaufenthalts in der Ausbildung

Es gibt gute Gründe, einen Teil oder die gesamte Ausbildung im Ausland zu verbringen:

  • Sprachkenntnisse verbessern: Du kannst deine Sprachkenntnisse fachlich und im Alltag vertiefen.
  • Horizont erweitern: Du schaust dir Europa und die Welt an, lernst neue Leute und andere Kulturen kennen.
  • Beruflich weiterentwickeln: Du lernst neue Fähigkeiten für deinen Beruf und verbesserst deine Karrieremöglichkeiten.
  • Persönlichkeit stärken: Deine Auslandserfahrung macht dich eigenständiger, kreativer und flexibler.

Tipp:Tipp: Am besten suchst du dir einen Ausbildungsbetrieb, der offen für einen eventuellen Auslandaufenthalt ist. Einige Betriebe haben sogar Niederlassungen oder Partnerunternehmen im Ausland. 

Checkliste: Vorbereitung auf die Zeit im Ausland

Dein Auslandspraktikum kann mehrere Wochen oder Monate dauern. Je nachdem, wo du hinwillst, gibt es unterschiedliche Programme.

  • Für das Europäische Ausland kommt Erasmus+ infrage.
  • Möchtest du außerhalb der Europäischen Union arbeiten, hilft dir das Programm AusbildungWeltweit

Wenn du deine Ausbildung in einem internationalen Betrieb machst, sind deine Chancen auf einen Auslandsaufenthalt höher.

Falls dein Unternehmen keine Kontakte hat, kannst du bei deiner beruflichen Schule nachfragen oder bei der Mobilitätsberatung der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern. Ebenfalls gute Ansprechpartner sind die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) und die Auslandshandelskammern.

Während der Zeit im Ausland wirst du von der Berufsschule in Deutschland freigestellt. Du erhältst weiterhin die Ausbildungsvergütung. Reicht das Geld trotzdem nicht, gibt es spezielle Förderprogramme.

Bei AusbildungWeltweit und bei Erasmus+ kann man Zuschüsse für Reisekosten, Unterkunft und Lebenshaltungskosten im Ausland erhalten. Du kannst diese Anträge allerdings nicht selbst stellen oder dich für ein Stipendium bewerben. Informiere dich bei deiner Berufsschule, deinem Ausbildungsbetrieb oder der für dich zuständigen Kammer, ob sie für dich einen Antrag auf Förderung stellen.

Zudem gibt es weitere Anbieter, die auf bestimmte Länder oder Branchen spezialisiert sind. Beispielsweise das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch oder „ProTandem“, die Deutsch-Französische Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung.

Für deine Reise musst du dich zunächst um Verträge oder ein Visum kümmern. Außerdem gibt es einige Versicherungen, die du abschließen solltest.

  • Innerhalb der Europäischen Union greift in der Regel deine gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Sie deckt aber oft nicht alle Kosten ab. Informiere dich über Zusatzversicherungen.
  • Außerhalb Europas brauchst du eine Auslandskrankenversicherung.
  • Kümmere dich um deine Sozialversicherung und eine Haftpflichtversicherung. Optional kannst du eine Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung abschließen.
  • Informiere dich vor Reiseantritt beim Auswärtigen Amt über dein Zielland: Wie ist die Sicherheitslage vor Ort? Sind bestimmte Impfungen notwendig?

Der sogenannte Europass ist ein kostenloses Webportal der Europäischen Union, mit dem du deinen Bildungs- und Berufsweg planen kannst.

Der Europass besteht aus verschiedenen Dokumenten:

  • Der internationale Lebenslauf vereinfacht die Bewerbung im Ausland.
  • Im Sprachenpass kannst du deine Sprachkenntnisse dokumentieren.
  • Im Mobilitätsnachweis kannst du deine im Ausland gesammelten Fachkenntnisse und Erfahrungen festhalten.
  • Zudem hast du die Möglichkeit, deine Zeugnisse und Diplome zu erläutern. Das macht sie mit Abschlüssen anderer Länder vergleichbar.

Es ist empfehlenswert, den Europass Mobilitätsnachweis zu beantragen. So kannst du deine im Ausland gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse online dokumentieren. 

Tipp:Tipp: Abiturientinnen und Abiturienten haben die Möglichkeit, eine komplette Ausbildung im Ausland zu absolvieren. Meist erfolgt die Berufsausbildung dort an Schulen, die vergleichbar mit unseren Berufsfachschulen sind. In diesem Fall muss vorab geklärt werden, ob der Abschluss in Deutschland anerkannt wird. Bei Fragen rund um eine Ausbildung im Ausland helfen beispielsweise die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) oder die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) weiter.

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