Bachelor Professional und Master Professional erklärt

Dieser Artikel beschreibt:

Studieren, Karriere machen, erfolgreich sein – für viele führt der Weg dafür immer noch an die Universität. Doch es gibt auch eine praxisnahe Alternative zum klassischen Studium: den Bachelor Professional und den Master Professional. Diese Abschlüsse kannst du über eine berufliche Weiterbildung erwerben – also direkt im Job, nicht im Hörsaal.

Praxisnahe Abschlüsse

Wer Abschlüsse miteinander vergleichen möchte, kann sich in Deutschland am Deutschen Qualifikationsrahmen orientieren. Laut diesem gelten die Abschlüsse Bachelor Professional und Master Professional als gleichwertig zu den entsprechenden akademischen Abschlüssen an Hochschulen

Das bedeutet: Sie liegen auf dem gleichen Niveau, auch wenn sie auf einem anderen Bildungsweg erreicht werden. Du erwirbst sie nicht durch ein Studium, sondern im Zuge einer Weiterbildung nach deiner Ausbildung. Sie werden auch nicht von Hochschulen verliehen, sondern zum Beispiel von den Handwerkskammern.   

Was ist der Bachelor Professional?

Der Bachelor Professional entspricht vom Niveau her einem Bachelor-Studium. Er richtet sich an Menschen, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben und Berufserfahrung mitbringen. Typische Abschlüsse auf diesem Niveau sind zum Beispiel Meister/in, Fachwirt/in oder Techniker/in. Wer diesen Weg wählt, bildet sich fachlich weiter und übernimmt oft schon mehr Verantwortung im Betrieb, etwa in der Organisation oder in der Mitarbeiterführung.

Unterschiede zwischen Bachelor und Bachelor Professional

Bachelor (Hochschule)

Bachelor Professional

Akademischer AbschlussAbschluss der höheren Berufsbildung
Fokus auf wissenschaftliches ArbeitenFokus auf praktisches Arbeiten
Erteilt die Zugangsberechtigung für ein Master-Studium an einer HochschuleErteilt die Berufliche Qualifikation* für ein Bachelor-Studium an einer Hochschule
Erteilt zusätzlich eine Allgemeine Hochschulreife, falls noch nicht vorhandenErmöglicht die Weiterbildung zum Master Professional

*Der Bachelor Professional verleiht dir genau wie andere höhere Berufsabschlüsse eine Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung über die sogenannte Berufliche Qualifikation. Allerdings hängt es von der Hochschule und dem Bundesland ab, wie diese Berufliche Qualifikation gehandhabt wird. Nähere Informationen dazu findest du zum Beispiel auf der Übersichtsseite für beruflich Qualifizierte von hochschulstart.de.

Tipp:Gut zu wissen: Bevor du eine Weiterbildung zum Bachelor Professional machen kannst, benötigst du eine abgeschlossene Berufsausbildung und musst mindestens 1 Jahr in deinem erlernten Beruf gearbeitet haben. 

So erwirbst du einen Bachelor Professional

Die Bezeichnung Bachelor Professional wird seit 2020 bei immer mehr Abschlüssen der höheren Berufsbildung als Zusatz-Bezeichnung angeboten. Wenn du dich nach deiner 3-jährigen Ausbildung also zum Beispiel als Handwerksmeisterin, Betriebswirt oder Fachwirtin weiterbildest, kannst du neben den althergebrachten Titeln auch den Titel Bachelor Professional tragen, oft in Kombination mit einer Zusatzbezeichnung. Eine Meisterin Veranstaltungstechnik erhält zum Beispiel den Zusatz-Titel Bachelor Professional für Veranstaltungstechnik.

Der Ablauf dieser Weiterbildung ist allerdings gar nicht mal so anders als ein Studium: Du besuchst neben deiner Arbeit regelmäßig Lehrveranstaltungen und verbringst viel Zeit mit Lernen. Anders als beim akademischen Bachelor hat der Lernstoff aber einen deutlich größeren Praxisbezug und du musst nicht oder nur sehr wenig wissenschaftlich arbeiten. 

Tipp:Gut zu wissen: Ob und durch welche Weiterbildung du in deinem späteren Beruf Bachelor Professional werden kannst, ist nicht einheitlich geregelt. Das hängt von der Kammer und deinem Bundesland ab. 

So erwirbst du einen Master Professional

Der Master Professional entspricht vom Niveau her einem Master-Studium. Master Professional darfst du dich nennen, wenn du den nächsthöheren Bildungsabschluss nach dem Bachelor Professional erworben hast und die Weiterbildung diese Zusatzbezeichnung trägt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du nach deiner Weiterbildung zum Fachwirt oder zur Fachwirtin auch die Weiterbildung zum Betriebswirt oder zur Betriebswirtin erfolgreich abschließt.

Der Master Professional ist derzeit noch nicht so weit verbreitet wie der Bachelor Professional. Auch hier kommt es auf dein Berufsfeld und die zuständige Kammer an, ob dir der Master-Titel zusätzlich zur klassischen Berufsbezeichnung verliehen wird. 

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