Der öffentliche Dienst zählt zu den größten Arbeitgebern in Deutschland und bietet vielfältige Aufgaben in Bereichen wie Bildung, Sicherheit, Technik und Verwaltung. Mit seinen strukturierten Beamtenlaufbahnen, unterschiedlichen Ausbildungswegen und attraktiven Studienmöglichkeiten bietet dir der Staat viele Möglichkeiten für einen starken Start ins Berufsleben. Hier erfährst du, wie die Laufbahnen aufgebaut sind, wie die Bewerbung abläuft und welche Vorteile ein Job im öffentlichen Dienst mit sich bringt.

Berufe im öffentlichen Dienst
Dieser Artikel beschreibt:
Was bedeutet „öffentlicher Dienst“?
Der öffentliche Dienst wird auch „Staatsdienst“ genannt. Er bezeichnet alle Tätigkeiten, die für den Staat oder staatliche Einrichtungen erbracht werden. Als Angehörige oder Angehöriger des öffentlichen Dienstes sorgst du also dafür, dass der Staat funktioniert und den Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Leistungen bereitgestellt werden. Zum öffentlichen Dienst gehören beispielsweise folgende Bereiche:
- Verwaltung und Behörden:
Stadt-, Landes- und Bundesbehörden, Bürgerämter, Finanzämter, Gerichte - Sicherheit und Ordnung:
Feuerwehr, Polizei, Justizvollzug, Katastrophenschutz - Bildung und Wissenschaft:
Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen - Soziales und Gesundheit:
Jugendämter, Sozialdienste, Jobcenter, Gesundheitsämter, öffentliche Kliniken - Technik und Infrastruktur:
IT-Dienste der Verwaltung, Bau- und Planungsämter, Verkehrsbetriebe, Versorgungsbetriebe
Im öffentlichen Dienst arbeiten zwei Gruppen von Beschäftigten: Beamtinnen und Beamte sowie Angestellte im öffentlichen Dienst. Beamtinnen und Beamte können nicht gekündigt werden, haben eine eigene Besoldung und bekommen im Alter eine Pension. Sie haben aber auch besondere Pflichten und dürfen zum Beispiel nicht streiken. Angestellte hingegen haben einen Arbeitsvertrag nach Tarifrecht, oft flexiblere Aufstiegsmöglichkeiten und erhalten im Alter eine Rente. Mehr zum Thema erfährst du in den FAQs weiter unten.
Aufbau des öffentlichen Dienstes
Im öffentlichen Dienst gibt es vier Laufbahngruppen, die sowohl für Angestellte als auch Beamtinnen und Beamte gelten. Diese Laufbahnen unterscheiden sich vor allem durch Anforderungen, Ausbildung und Verantwortungsbereiche. Je nach Bundesland heißen sie manchmal etwas anders, das Grundprinzip ist aber ähnlich.
- Zugang: mindestens Hauptschulabschluss
- Tätigkeiten: Du arbeitest mit klaren Vorgaben und unterstützt Abläufe in Verwaltung, Technik oder Service
- Beispiele für Einstiegsberufe: Justizwachtmeister/in
- Zugang: Mittlere Reife oder Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung
- Tätigkeiten: Du arbeitest direkt mit Bürgerinnen und Bürgern und übernimmst Verantwortung in der Sachbearbeitung.
- Beispiele für Einstiegsberufe: Sachbearbeiter/in, Polizeivollzugsbeamt(er/in), Unteroffizier/in bei der Bundeswehr
Eine Liste mit allen Berufen im mittleren Dienst liefert das BERUFENET.
- Zugang: (Fach-)Hochschulstudium oder duales Studium im öffentlichen Dienst.
- Aufgaben: Du bearbeitest komplexe Vorgänge, planst Abläufe und leitest kleinere Teams oder Projekte.
- Beispiele für Einstiegsberufe mit Bachelorabschluss: Sozialarbeiter/in, Beamt(er/in) im Bahnwesen, im Bundes- oder Landeskriminaldienst, bei der Feuerwehr, in der Sozial- oder Steuerverwaltung oder im Verwaltungsinformatikdienst
Eine Liste mit allen Berufen im gehobenen Dienst findest du im BERUFENET.
- Zugang: Masterstudium oder ein gleichwertiges abgeschlossenes Studium an einer Hochschule
- Aufgaben: Du übernimmst Führungsrollen und gestaltest wichtige Bereiche aktiv mit.
- Beispiele für Einstiegsberufe: Jurist/in, Beamt(er/in) im Auswärtigen Dienst oder im höheren bautechnischen oder landwirtschaftlichen Dienst, Umweltwissenschaftler/in
Eine Liste mit allen Berufen im höheren Dienst liefert das BERUFENET.
Wege in den öffentlichen Dienst
Die Ausbildung im öffentlichen Dienst ist dual organisiert: Die Theoriephase findet an einer Berufsschule, Hochschule oder Verwaltungsschule statt, die praktischen Einsätze leistest du in verschiedenen Abteilungen der jeweiligen Behörde. Die Ausbildung dauert in der Regel 2 bis 3,5 Jahre – je nach Beruf und Bundesland.
Zudem führen zahlreiche Studiengänge in den öffentlichen Dienst. Viele Verwaltungen bieten eigene duale Studiengänge an, darunter zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit oder die Justiz- und Finanzverwaltungen. Aber auch Absolventinnen und Absolventen allgemeiner Studiengänge wie Jura, Informatik, Ingenieurwissenschaften, BWL, Sozialwissenschaften oder Medizin sind in Behörden gefragt und bieten Möglichkeiten für einen Quereinstieg in den öffentlichen Dienst.
Bewerbung und Auswahlverfahren
Viele Behörden haben feste Fristen, klare Anforderungen und ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Wichtig ist, dass du alle Unterlagen vollständig einreichst. Allgemeine Tipps zur Bewerbung findest du auf der Seite „Bewerbungsunterlagen: Das gehört rein“.
Wichtig:Wichtig: Für duale Studiengänge und Ausbildungen musst du dich meist schon ein Jahr vorher bewerben.
Nach der schriftlichen Bewerbung folgt meist ein Auswahltest, in dem du zum Beispiel dein logisch-analytisches Denken, dein Sprachverständnis, deine Mathe-Grundlagen sowie dein Allgemeinwissen unter Beweis stellen musst. Manche Behörden testen auch digitale Kompetenzen.
Danach geht es oft in ein Vorstellungsgespräch oder ein Assessment-Center, bei dem du zeigen kannst, wie du kommunizierst, unter Zeitdruck oder im Team arbeitest.
Für Berufe mit körperlichen Anforderungen kommen zusätzlich Sporttests und medizinische Untersuchungen dazu. Zum Beispiel, wenn du dich bei der Feuerwehr oder der Polizei bewirbst. Bei Tätigkeiten im höheren Dienst oder bei einer Verbeamtung wird außerdem deine persönliche Eignung – zum Beispiel Zuverlässigkeit oder Verantwortungsbewusstsein – geprüft.
Aufstiegsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst
Der öffentliche Dienst bietet dir nicht nur einen sicheren Einstieg ins Berufsleben, sondern auch echte Chancen, dich weiterzuentwickeln. Ganz egal, ob du mit einer Ausbildung oder einem Studium startest: Beide Wege eröffnen dir gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Nach einer abgeschlossenen Ausbildung gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von Lehrgängen, Kursen, Exkursionen, Fortbildungen und Schulungen. So ist es möglich, Führungs- und Projektaufgaben zu übernehmen oder sich in einem Fachgebiet zu spezialisieren. Die Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten ist von Beruf zu Beruf unterschiedlich und sehr vielfältig. Daneben hast du die Möglichkeit, dich über ein anschließendes Studium für den gehobenen Dienst zu qualifizieren.
Wenn du über ein Studium in den öffentlichen Dienst kommst, kannst du dich über ein Masterstudium, Führungslehrgänge oder Spezialisierungen für den höheren Dienst qualifizieren.
Häufige Fragen zum öffentlichen Dienst
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist die Jobsicherheit. Die Bezahlung erfolgt nach Tarif und ist damit fair und sicher. Viele Tätigkeitsfelder sind sinnstiftend und die Institutionen bieten oft eine hohe Flexibilität der Arbeit. Ein Nachteil des öffentlichen Dienstes sind die eher starren Hierarchien und die Bürokratie. Letztendlich musst du abwägen, ob eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst zu dir passt.
Du solltest Lust haben, etwas für die Gesellschaft zu tun, auch wenn es mal anstrengend werden kann, etwa im Jugend- oder Sozialamt. Außerdem solltest du kein Problem damit haben, in einer großen Organisation zu arbeiten. Welche Fähigkeiten du genau brauchst, hängt vom jeweiligen Beruf ab.
Gerade mal ein Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist verbeamtet. Laut Grundgesetz sollen „hoheitliche Aufgaben“ von Beamtinnen und Beamten erledigt werden. Dazu gehören etwa Aufgaben bei Polizei, Justiz, Finanzverwaltung oder Bereiche im Bildungswesen. Wo es um Dienstleistungen geht, etwa im Nahverkehr oder in der kommunalen Wasser- oder Stromversorgung, arbeiten Angestellte. In einigen Bereichen gibt es sowohl Beamtinnen und Beamte als auch Angestellte im öffentlichen Dienst, welche die gleichen Aufgaben übernehmen. Beispielsweise Lehrkräfte oder Juristinnen und Juristen.
Sieht eine Stelle eine Verbeamtung vor, wirst du im Rahmen der Ausbildung oder des Referendariats zunächst „Beamtin oder Beamter auf Probe“. Je nach Stelle gibt es dafür unterschiedliche Altersgrenzen, meist liegt diese bei Mitte bis Ende 30.
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