Assessment-Center Übungen

Dieser Artikel beschreibt:

Diese Mini-Übungen simulieren zentrale Elemente eines realen Assessment-Centers (AC). Es besteht aus: Selbstpräsentation, Teamverhalten, Entscheidungsfähigkeit, Problemlösung, Kommunikation und Belastbarkeit. 

Aufbau des Übungs-Assessment-Centers

  • Dauer: circa 60 bis 90 Minuten
  • Teilnehmende: 1 bis 4 Personen (alleine oder in der Gruppe durchführbar)
  • Hilfsmittel: Stoppuhr, Schreibmaterial, Smartphone/Kamera (zum Aufnehmen), gegebenenfalls Computer

Selbstpräsentation (Einzelaufgabe)

Zeit: 5 Minuten Vorbereitung, 2 bis 3 Minuten Vortrag
Ziel: Souveräne Vorstellung deiner Person

Aufgabe: Bereite eine kurze Selbstpräsentation vor – so als wärst du im AC. Beantworte folgende Fragen:

  • Wer bist du: Name, Alter, aktueller Schulstatus oder berufliche (Aus)bildung
  • Was interessiert dich an der (Ausbildungs)Stelle/dem dualen Studium?
  • Was sind deine Stärken (und Schwächen)?
  • Warum bist du der/die Richtige für diese Stelle?

Tipp:Tipp: Sprich frei. Nimm dich auf Video auf, um deine Wirkung zu überprüfen.

Gruppendiskussion (Gruppenaufgabe)

Zeit: 10 Minuten Vorbereitung, 10 bis 15 Minuten Diskussion
Ziel: Kooperative Kommunikation, Argumentationsfähigkeit

Aufgabe: Diskutiere in einer Kleingruppe (2 bis 4 Personen) folgende Frage: 

„Sollte ein verpflichtendes soziales Jahr nach der Schule eingeführt werden?“

Bewertungskriterien:

  • Nimmst du aktiv teil und bleibst du fair?
  • Hörst du anderen zu und reagierst du auf ihre Argumente?
  • Bleibst du ruhig und sachlich, auch bei Meinungsverschiedenheiten?

Tipp:Tipp: Eine Person kann als Beobachter/Beobachterin fungieren oder die Diskussion auf Video aufnehmen. 

„Postkorb“-Übung (Einzelaufgabe)

Situation: 
Du bist Praktikant/Praktikantin in der Marketingabteilung eines Unternehmens. Es ist Montag, 9 Uhr. Du findest folgende Aufgaben in deinem „Postkorb“ (E-Mail-Postfach).

Nr.AufgabeDauerDeadline
1Chef bittet um Entwurf für Flyer2 Std. Mittwoch 12 Uhr
2Telefonat mit wichtigem Kunden, er ruft um 11 Uhr an30 Min.heute 11 Uhr
3E-Mail von Personalabteilung: Meeting-Termin verschieben15 Min. heute
4Kollegin bittet um Hilfe bei Excel-Auswertung1 Std. bis morgen
5Teilnahme an internem Onboarding-Seminar (dient zur Einarbeitung)3 Std.heute 14 Uhr
6Bewerbung für Teamwettbewerb (Frist endet morgen)1 Std.morgen 16 Uhr

Aufgabe: 
Sortiere und priorisiere die Aufgaben. Was machst du zuerst – und warum? Begründe deine Entscheidung schriftlich. 

  • 1. Aufgabe 2 – Telefonat mit wichtigem Kunden: 
    Dringlichkeit ist sehr hoch, Wichtigkeit ist hoch, Aktion: Um 10:50 Uhr alles bereitlegen, um 11 Uhr Gespräch führen. 
    Fazit: Zuerst erledigen/fest einplanen.
     
  • 2. Aufgabe 3 – E-Mail an Personalabteilung: 
    Dringlichkeit ist hoch (muss heute erledigt werden), Wichtigkeit ist mittel (kein Notfall), Dauer ist nur kurz (daher schnell zu erledigen). 
    Fazit: Vor dem Telefonat erledigen (zum Beispiel um 09:30 Uhr).
     
  • 3. Aufgabe 5 – Onboarding-Seminar (14 Uhr, 3. Stunden): 
    Dringlichkeit ist hoch, Wichtigkeit ist hoch (Einarbeitung). Aktion: Blocke die Zeit im Kalender von 14 Uhr bis 17 Uhr. 
    Fazit: Fester Bestandteil des Tages, muss daher berücksichtigt werden.
     
  • 4. Aufgabe 1 – Flyer-Entwurf für Chef (bis Mittwoch, 12 Uhr): 
    Dringlichkeit ist mittel, (hat noch etwas Zeit), Wichtigkeit ist hoch (direkte Aufgabe vom Chef). Aktion: Nicht heute, aber morgen früh einplanen, zum Beispiel von 9 Uhr bis 11 Uhr. Fazit: Heute nicht bearbeiten, aber für den nächsten Tag notieren.
     
  • 5. Aufgabe 6 – Bewerbung für Teamwettbewerb (Frist: morgen, 16 Uhr):
    Dringlichkeit ist mittel (hat noch etwas Zeit), Wichtigkeit ist mittel bis hoch. Aktion: für heute Abend oder morgen Vormittag einplanen. 
    Fazit: Wichtig, aber nicht eilig – planen, nicht sofort erledigen.
     
  • 6. Aufgabe 4 – Kollegin braucht Hilfe bei Excel (bis morgen): 
    Dringlichkeit ist gering (erst morgen fällig), Wichtigkeit geringer (nicht eilig, aber kollegial). Aktion: Hilfe für morgen Mittag vorschlagen oder abstimmen, wann es passt. 
    Fazit: Freundlich Rückmeldung geben, aber auf morgen verschieben.

Rollenspiel (Partneraufgabe/allein mit Textvorlage)

Zeit: 10 Minuten Vorbereitung, 5 bis 10 Minuten Durchführung
Ziel: Kommunikationsverhalten in Konfliktsituationen

Situation:
Ein/Eine „Kollege/Kollegin“ (gespielt von einer zweiten Person oder vorgelesen aus der Vorlage) kommt wütend zu dir: Du hast gestern angeblich eine Aufgabe nicht wie abgesprochen erledigt. Er/sie fühlt sich hängen gelassen. 

Deine Aufgabe: 
Führe ein konstruktives Gespräch. Ziel der Übung: den Konflikt klären – ohne Beleidigungen und Schuldzuweisungen. Zeige Verständnis, bleibe ruhig und lösungsorientiert. 

Tipp:Tipp: Wenn du alleine übst, schreibe ein kurzes Dialogskript oder sprich es laut durch. Du kannst auch beide Rollen als Sprachnachricht aufnehmen. 

Mini-Leistungstest (Einzelaufgabe)

Zeit: circa 5 Minuten
Ziel: Logisches und sprachliches Denken unter Zeitdruck 

Teil A: Logik

Was ist die nächste Zahl in dieser Reihe?

3 – 6 – 12 – 24 – 48 – ?


Teil B: Sprache

Welches Wort passt nicht in die Reihe?

Birne – Apfel – Banane – Karotte – Kirsche

Teil A = 96 (Multiplikation mit 2)
Teil B = Karotte (einzige Gemüsesorte unter den Obstsorten)

Auswertung und Reflexion

Nimm dir zum Schluss 15 bis 20 Minuten Zeit, um deine Leistung zu reflektieren: 

  • Wo warst du sicher, wo unsicher?
  • Was hat gut funktioniert?
  • Wo möchtest du dich verbessern?
  • Was hat dich überrascht? 

Wenn du in der Gruppe übst: Gebt euch gegenseitig Feedback – fair, ehrlich und konstruktiv!

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