Orientierungsstudium

Dieser Artikel beschreibt:

Du überlegst, ob ein Studium das Richtige für dich ist? Oder du weißt nicht, welcher von mehreren Studiengängen am besten zu dir passt? Dann können ein Orientierungsstudium oder ein Orientierungssemester Klarheit schaffen.

Was ist ein Orientierungsstudium?

Das Orientierungsstudium oder auch Orientierungssemester ist ein zeitlich begrenztes Angebot der Hochschulen, um in den Studienalltag hineinzuschnuppern. Es dauert im Schnitt 1 bis 2 Semester. Du lernst dabei verschiedene Studiengänge kennen, besuchst Seminare und Vorlesungen, benutzt die Bibliothek und bewegst dich auf dem Campus wie die anderen Studierenden auch.

Ziel des Orientierungsstudiums ist, herauszufinden, ob Studieren für dich infrage kommt und welcher Studiengang dich am meisten interessiert. Vielleicht stellt sich heraus, dass ein Studium für dich nicht geeignet ist. Dann kannst du dich ganz bewusst für eine Ausbildung entscheiden – du hast also in jedem Fall Klarheit gewonnen.

Hinweis: Dieses Video wurde von studienwahl.de in das meinBERUF-Portal übernommen.

Ablauf und Inhalte eines Orientierungsstudiums

Während des Orientierungsstudiums nimmst du an regulären Vorlesungen aus verschiedenen Fachbereichen teil. Zudem bekommst du Campus-Führungen, wirst in Lerntechniken und das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt und absolvierst Praktika oder Projektarbeiten zur Berufsorientierung.

Ein Orientierungsstudium oder ein Orientierungssemester sind häufig modular aufgebaut, was dir eine flexible Teilnahme ermöglicht.

Anbieter und Programme in Deutschland

Ein Orientierungsstudium oder Orientierungssemester werden von vielen Universitäten und Hochschulen angeboten. Weitere Bezeichnungen für das Orientierungsstudium auf Zeit sind:

  • Studienorientierungsjahr
  • Propädeutikum
  • Studienmodell Orientierung
  • Nulltes Semester
  • Vorstudium
  • Einstiegssemester
  • Technikum

Die Inhalte und Strukturen unterscheiden sich je nach Hochschule. Daher empfiehlt es sich, Informationen zu den Orientierungsangeboten über die Websites der Hochschulen oder der Studienberatungsstellen einzuholen.

So findest du das richtige Orientierungsstudium

Teste, welches Studienfeld zu dir passt

Bevor du dich für ein Orientierungsstudium entscheidest, kannst du testen, ob das von dir anvisierte Studienfeld auch wirklich deinen Stärken und Kompetenzen entspricht. Mehr dazu findest du auf der Seite Der Studienfeldbezogene Beratungstest (SFBT). Oder du hast noch kein Studienfeld im Auge und möchtest herausfinden, was zu dir passt. Dann kann dir der Berufsorientierungstest Check-U helfen.

Nutze Infotage und Beratungsangebote

Viele Universitäten und Hochschulen bieten Infotage und Beratungen zu ihren Orientierungsangeboten an. Nutze diese Angebote, um herauszufinden, wie genau das Orientierungsstudium aufgebaut ist und wann und wie du dich bewerben kannst.

Vergleiche verschiedene Orientierungsangebote

Nachdem du dich bei unterschiedlichen Hochschulen und Universitäten informiert hast, kannst du die Angebote vergleichen. Soll es ein ganzes Jahr sein oder reicht ein Semester zur Orientierung? Wie hoch sind die Semestergebühren? Welches Studium kannst du dort anschließend absolvieren?

Tipp: Eventuell kannst du Leistungen aus dem Orientierungsstudium bei deinem Folgestudium anrechnen lassen. Informiere dich diesbezüglich direkt bei der Universität oder Hochschule deiner Wahl.

Bewirb dich rechtzeitig

Hast du dich für ein Orientierungsangebot entschieden, denke daran, dich rechtzeitig zu bewerben. Hochschulen haben Fristen für die Bewerbung und die Einschreibung. Informiere dich auch, was in die Bewerbung hineingehört, beispielsweise ein Motivationsschreiben.

Häufig gestellte Fragen zum Orientierungsstudium

Vorteile:

  • Du kannst in verschiedene Studienfächer gleichzeitig hineinschnuppern – ohne Druck.
  • Bei einem passenden Anschlussstudium kannst du im Orientierungsstudium erbrachte Leistungen wie Credit Points eventuell anrechnen lassen.
  • Du lernst Arbeitstechniken kennen, die dir später nutzen.
  • Du lernst die Hochschulwelt kennen und kannst dich auf dem Campus orientieren.
  • Wenn du dich gegen ein Studium entscheidest, hast du zwar 1 bis 2 Semester „verloren“. Allerdings ist es immer ein Zugewinn, Klarheit zu gewinnen. Es ist besser, sich nach einem Semester oder Jahr gegen ein Studium zu entscheiden, als ein bestehendes Studium in der Mitte abzubrechen.

Nachteile:

  • Ein Orientierungsstudium ist nicht förderfähig nach BAföG, du musst also die Finanzierung selbst organisieren.
  • Du bekommst keinen Abschluss.
  • Erbrachte Leistungen werden eventuell im Folgestudium nicht angerechnet.
     

In der Regel fallen für das Orientierungsstudium der Semesterbeitrag und die Kosten einer Krankenversicherung an. Informiere dich bei deinen Eltern und deiner Krankenkasse, ob du eventuell noch familienversichert bist. Hierbei spielen auch eventuelle Nebeneinkünfte deinerseits eine Rolle.

Um zu einem Orientierungsstudium zugelassen zu werden, brauchst du wie bei einem regulären Studium eine Hochschulzugangsberechtigung. Je nach Universität kann auch ein Motivationsschreiben nötig sein. Einen NC (Numerus clausus), also eine Zulassungsbeschränkung durch eine Mindestnote beim Abitur, gibt es nicht.

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