Lehramt studieren

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„Schule ist so schön, ich will hier eigentlich gar nicht mehr weg.“ So muss es klingen, wenn junge Menschen entscheiden, dass sie Lehrerin oder Lehrer werden wollen, oder? Zugegeben – exakt so fällt dieser Satz wahrscheinlich selten. Trotzdem ist Lehrerin oder Lehrer für viele junge Menschen ein Wunschberuf. Auch wenn inzwischen jedem klar sein sollte, dass die Schulferien nicht automatisch für alle Lehrkräfte frei sind und die Arbeitszeit nicht mit der Schulglocke endet. Wenn dich auch das nicht abschreckt: Super, wir brauchen dringend engagierte Lehrkräfte. Aber hast du dir schon überlegt, was du unterrichten möchtest – und wo?

Zitat:

„In Thüringen zum Beispiel werden 50 Studienplätze dual vergeben. Hier erhalten die angehenden Lehrerinnen und Lehrer von Anfang an ein Gehalt von rund 1.400 €.“ – Leila Bading, Studienberaterin bei der Agentur für Arbeit Berlin Süd

Staatsexamen oder Bachelor und Master?

Grundsätzlich besteht ein Lehramtsstudium aus zwei Phasen: 

  • Die erste Phase besteht aus einem Studium mit Lehramtsoption – das sieht je nach Bundesland anders aus. Entweder studierst du mit dem Ziel Staatsexamen oder im System Bachelor-Master, wobei ein Master dem Ersten Staatsexamen entspricht. Der Vorteil der Master-Variante: Wenn du dich nach dem Bachelor doch noch umentscheidest, kannst du auch einen Master außerhalb des Lehrkräfte-Kosmos studieren. Der Nachteil: In manchen Bundesländern wird trotzdem das „echte“ 1. Staatsexamen für die Zulassung zum Vorbereitungsdienst verlangt. Darunter zum Beispiel Bayern.
  • Die zweite Phase ist in allen Bundesländern gleich: Zunächst absolvierst du einen Vorbereitungsdienst oder ein Referendariat an einer Schule. Das kann je nach Bundesland 12 bis 24 Monate dauern. Hast du parallel zum Studium Vertretungsstunden an Schulen gegeben, kannst du verkürzen. Um schließlich die Lehramtsbefähigung zu erhalten, musst du abschließend das zweite Staatsexamen ablegen – auch wenn du vorher Master studierst hast. 

In jedem Fall solltest du dich vor Beginn des Studiums gut informieren, das Studienfach Lehramt befindet sich in allen Bundesländern im Wandel. 

Tipp:Gut zu wissen: Die Regelstudienzeit für Lehramtsstudiengänge auf Staatsexamen beträgt je nach Schulform 7 bis 10 Semester. Bei Bachelor-Master-Kombination betragen die Regelstudienzeiten 6 Semester für den Bachelor und 4 für den Master. Danach schließt sich das Referendariat oder der Vorbereitungsdienst an. Insgesamt dauert die Ausbildung zur Lehrkraft damit im Schnitt etwa 6 Jahre.

Entscheidung für Fach und Schulform

Noch vor dem Lehramtsstudium entscheidet man sich für eine Schulform: Will ich später an einer Grundschule, einer Mittelschule oder einem Gymnasium unterrichten? In einigen Bundesländern ist Sonderpädagogik eine Option. Wenn du an einer Berufsschule unterrichten möchtest, muss du dich für zwei Hauptfächer entscheiden: entweder in zwei traditionellen Schulfächern oder in einem Schulfach und einer beruflichen Fachrichtung wie Wirtschaft oder Elektrotechnik.

Auch die Wahl der Fächerkombination trifft man schon mit der Aufnahme des Studiums. Die meisten Lehramtsstudiengänge sind dabei polyvalent. Die Berufsberaterin erklärt den Begriff so: „Polyvalent bedeutet, dass man zwei Hauptfächer in ungefähr gleichem Umfang studiert und dazu lehramtsbezogene Berufswissenschaften wie beispielsweise Didaktik, Sprachbildung oder Erziehungswissenschaften.“ 

FAQ: Was brauche ich, um Lehrerin oder Lehrer zu werden?

Du solltest auf jeden Fall Freude an der Arbeit mit jungen Menschen mitbringen. Als Lehrerin oder Lehrer ist es nicht nur deine Aufgabe, Kindern und Jugendlichen den Lehrstoff zu vermitteln. Du bist auch mit dafür verantwortlich, sie zu Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu erziehen.

Du brauchst Kommunikationsfähigkeit, Freude am Vermitteln von Inhalten und musst dich dabei wohl fühlen, vor der Klasse zu sprechen. Außerdem brauchst du Einfühlungsvermögen und musst dich in die Kinder und Jugendlichen hineinversetzen können. Vor allem aber brauchst du ein hohes Maß an Selbstmanagement: Schule ist ein zwischenmenschliches Ökosystem, in dem du mehr gestaltest als nur deinen Unterricht. Als Lehrkraft hast du dabei viel Freiheit, aber musst dich entsprechend selbst gut strukturieren können. Dafür brauchst du ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Selbstorganisation. 

Nur die wenigsten Schülerinnen und Schüler kommen ganz freiwillig in die Schule – sie sind dazu verpflichtet. Als Lehrerin oder Lehrer musst du in der Lage sein, die jungen Menschen trotzdem zum Lernen zu motivieren und wenigstens für einen Teil der Schulthemen zu begeistern. Dabei muss man auch etwas Frustrationstoleranz mitbringen, nicht zu allen Kindern und Jugendlichen dringt man gleich gut oder schnell durch. Deshalb gehören auch Konflikte zum Beruf – mal mit den Schülerinnen und Schülern selbst, mal mit ihren Eltern. 

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